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Professionalisierungstendenzen im deutschen Fußball aus ...

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Werbefreude <strong>im</strong> Sport pl<strong>aus</strong>ibel erscheinen lassen, sind u.a. die enormen Reichweiten und<br />

die Tatsache, dass der Sport der Wirtschaft einen Werbesektor erschließt, in dem sich<br />

Werbung für Problemprodukte (Tabakwaren etc.) trotz Verbots realisieren lässt. 1 In diesem<br />

Zusammenhang gewinnt das zu der klassischen Werbung ergänzend bzw. alternativ<br />

einsetzbare Kommunikationsinstrument „Sponsoring“ 2 für die werbungtreibende Industrie<br />

zunehmend an Bedeutung. Die Studie „Sponsoring Trends 2000“ konstatiert, dass<br />

mittlerweile zwei Drittel der <strong>deutschen</strong> Unternehmen Sponsoring als<br />

Kommunikationsinstrument einsetzen. Der Anteil des Sponsoring am gesamten<br />

Kommunikationsbudget ist dabei von acht auf fünfzehn Prozent gestiegen, wobei das<br />

Sportsponsoring, beliebteste Sportart der Sponsoren ist weiterhin der <strong>Fußball</strong>, sich besonders<br />

für internationale Markenauftritte eignet. 3 Eine andere Untersuchung ist zu dem Ergebnis<br />

gekommen, dass die Ausgaben für Sponsoring in Deutschland − bedingt durch die <strong>Fußball</strong>-<br />

Weltmeisterschaft 2006 − weiter überproportional zunehmen werden. 4 Das „Europäische<br />

Sponsoring Barometer“, eine weitere unabhängige empirische Untersuchung zum Thema<br />

Sponsoring, kommt zu dem Resultat, dass 72 Prozent des gesamten europäischen<br />

Sponsoringbudgets in Sportsponsoring investiert wird. 5 Aus der Addition der empirischen<br />

Ergebnisse geht somit hervor, dass die werbungtreibende Wirtschaft ein zunehmendes<br />

Interesse am gesamten Sponsoringmarkt, der neben dem Sport die Bereiche Kunst, Soziales,<br />

1<br />

Vgl. vom STEIN, Artur, Massenmedien und Spitzensport, Diss., Frankfurt am Main 1988, S. 180f.<br />

2<br />

HERMANNS definiert Sponsoring als<br />

- die Zuwendung von Finanz-, Sach- und/oder Dienstleistungen von einem Unternehmen (Sponsor),<br />

- an eine Einzelperson, eine Gruppe von Sponsoren, eine Organisation bzw. Institution <strong>aus</strong> dem<br />

gesellschaftlichen Umfeld des Unternehmens, dem Gesponserten,<br />

- gegen die Gewährung von Rechten zur kommunikativen Nutzung von Person bzw. Institution und/oder<br />

Aktivitäten des Gesponserten,<br />

- auf der Basis eines vertraglichen Kontraktes (vgl. HERMANNS, Arnold, Sponsoring: Grundlagen,<br />

Wirkungen, Management, Perspektiven, München 1997, S. 36f. sowie zu steuerlichen und vertraglichen<br />

Sponsoringfragen BOOCHS, Wolfgang, Sponsoring in der Praxis: Steuerrecht, Zivilrecht, Musterfälle,<br />

Neuwied 2000, S. 181ff. bzw. S. 227ff.).<br />

Mit dieser Definition ist Sponsoring explizit von anderen Formen der Förderung Dritter, wie dem<br />

Mäzenatentum oder dem Spendenwesen, abzugrenzen. Während Mäzenatentum und Spendenwesen auf<br />

altruistischen Motiven beruhen, also keine ökonomischen Interessen verfolgen, ist Sponsoring <strong>aus</strong> Sicht des<br />

Sponsors <strong>im</strong>mer an eine best<strong>im</strong>mte, meist kommunikative Gegenleistung geknüpft (vgl. HERMANNS, Arnold,<br />

GLOGGER, Anton, Sportsponsoring: eine Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Sport, in: Sportwissenschaft,<br />

Schorndorf 1998, Heft 3-4, S. 358).<br />

3<br />

Vgl. SPONSOR PARTNERS (Hrsg.), Sponsoring Trends 2000, Bonn u.a. 2000, S. 9ff. sowie o.V.: „Rund<br />

zwei Drittel der <strong>deutschen</strong> Unternehmen sind Sponsoren“, in: FAZ vom 1.8.00, S. 17<br />

4<br />

Vgl. ANGENENDT, Christine, Sponsor Visions 2004, in: www.sponsorboerse.com/news; 23.6.04<br />

5<br />

Vgl. SPORTFIVE GmbH (Hrsg.), Europäisches Sponsoring Barometer 2003, Hamburg 2003, S. 8<br />

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