Ausgabe 05 / 2011 - ForderungsPraktiker

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eitrag » Von den möglichen Durch schaumethodenbevorzugt die Aufsicht auf Grund der hohen Risiko sensitivität die vollständige Durchschau. « 208 05 / 2011 ForderungsPraktiker fonds, s. u.). diese investitionen sind unabhängig von art und ergebnis der durchschau stets als eigenständiger kredit anzusehen und unterliegen damit den großkreditbegrenzungen. 2. Methoden der Durchschau a) Vollständige Durchschau bei der vollständigen durchschau handelt es sich um die risikosensitivste und damit von der aufsicht präferierte Methode der durchschau. Hierbei identifiziert das institut alle kreditnehmer im konstrukt. die kreditnehmer werden dann den jeweiligen Kreditnehmer einheiten zugeordnet. Zur ermittlung der kredithöhe und der auslastung der groß kreditgrenzen werden also risiken aus konstrukten mit direkten Positionen des instituts zusammengeführt. ist ein institut nicht alleiniger investor in ein konstrukt bzw. eine tranche, so müssen die betreffenden kreditbeträge nur quotal zum jeweiligen anteil des instituts am gesamtkonstrukt erfasst werden. b) Teilweise Durchschau die teilweise durchschau ist eine Mischform aus der vollständigen durchschau und der Methode „unbekannte adressenausfallrisiken“ (s. u.). die kreditnehmer im konstrukt, die das institut identifizieren kann, werden wie oben beschrieben als einzelne kreditnehmer zu ihren jeweiligen kreditnehmereinheiten zusammengeführt. alle verbleibenden kredite werden, zusammengefasst als unbekannte adressen ausfallrisiken, wie unten beschrieben behandelt. c) Strukturbasierter Ansatz kann ein institut aufgrund strukturinhärenter Merkmale eines konstrukts (bspw. der anlagepolitik eines investmentfonds) sicherstellen, dass aus diesem konstrukt und allen anderen geschäftsaktivitäten des instituts, einschließlich anderer investments in konstrukte, keine Positionen resultieren, die mehr als zwei Prozent des haftenden eigenkapitals des instituts ausmachen, kann es das betreffende konstrukt als unabhängigen, nicht verbundenen kreditnehmer betrachten. dies wird insbesondere dann zutreffen, wenn ein investment in ein hinreichend granulares konstrukt erfolgt, dessen zugrunde liegende risikopositionen komplementär zu den übrigen geschäftsaktivitäten des instituts sind. d) Unbekannte Adressenausfallrisiken kann oder will ein institut nicht die zugrunde liegenden kreditnehmer durchschauen und ist auch die Verwendung des strukturbasierten ansatzes nicht möglich, verbleibt nur die behandlung der zugrunde liegenden risiken als unbekannte adressenausfallrisiken. Hier ist zwischen granularen und nicht-granu laren Konstrukten zu unterscheiden. ein konstrukt gilt als granular, wenn der größte einzel kredit im konstrukt weniger als fünf Prozent des Werts des gesamtkonstruktes ausmacht. granulare konstrukte werden, genauso wie beim strukturbasierten ansatz, als unabhängige, nicht verbundene kreditnehmer betrachtet. das investment in das konstrukt unterliegt also den großkreditgrenzen, es wird aber nicht weiter durchgeschaut. nicht-granulare konstrukte, durch die nicht durchgeschaut wird, werden in summe als ein einziger unbekannter Kreditnehmer betrachtet. institute müssen also die summe ihrer investments in alle intransparenten konstrukte als einen kredit an einen unbekannten kreditnehmer behandeln. auf diesen kredit sind die Großkreditgrenzen anwendbar. 3. Betroffene Produkte a) Investmentfonds Wesentliche betroffene Produktgruppe der neuregelungen sind alle arten von Fondskonstruktionen. die bandbreite unterschiedlicher Produkte in dieser Produktgruppe ist groß. sie reicht von hoch regulierten Publikumsfonds mit einem breiten anlagemandat bis hin zu maßgeschneiderten geschlossenen Fonds, die einem sehr engen anlegerkreis Zugang zu bestimmten Märkten oder risiken ermöglichen. aus sicht der aufsicht ist insbesondere zwischen regulierten investmentvermögen, die von einer deutschen kapitalanlagegesellschaft (kag) oder einer vergleichbar regulierten internationalen gesellschaft verwaltet werden, und allen anderen Fondsprodukten zu unterscheiden. bei
ersteren schätzt die aufsicht das operationelle Risiko aufgrund der laufenden aufsicht der kag und der depotbank als gering ein. sofern die kag einem institut in bezug auf einen Fonds hinreichend aktuelle und detaillierte informationen zur Verfügung stellt und das institut diesen Fonds nach den regeln der vollständigen durchschau behandelt, braucht das institut das Fondsinvestment selbst nicht auf die Groß kreditgrenzen anzurechnen. insofern werden regulierte investment vermögen gegenüber anderen konstrukten bevorzugt. Zur abbildung von Leverage, also eingeworbenem Fremdkapital im Fonds, hat sich die aufsicht nur in bezug auf die ermittlung der Granularität geäußert: Hier wird zur ermittlung der einhaltung der Fünf-Prozent-grenze die volle aktivseite in bezug zum nettomarktwert des Fonds 2 gesetzt. die berücksichtigung von Krediten oder Kontrahentenrisiken aus derivaten gegenüber einem Fonds sind noch nicht abschließend geklärt. Für eine betrachtung des Fonds als einzelnen kreditnehmer spricht die tatsache, dass Verpflichtungen aus krediten und derivaten gegenüber dem vom anteilsinhaber zur Verfügung gestellten kapital vorrangig sind. dagegen spricht, dass ein vergleichbarer Rangunterschied in der kapitalstruktur von tranchierten Produkten ebenfalls keinen Verzicht auf die durchschauerfordernis zur Folge hat. b) Verbriefungen Für investments in tranchen von Verbrie fungen gilt grundsätzlich dasselbe wie für investments in Fonds. bei investments in tranchierten Konstrukten – z. b. Verbriefungen – wirken nachgeordnete tranchen nur dann risiko- mindernd, wenn das institut mehrere tranchen hält, zwischen denen mind. eine von einem dritt investor gehaltene tranche liegt. andernfalls sind die zugrunde liegenden kredite mit dem anteil des instituts an der gehaltenen tranche zu gewichten und der jeweiligen kredit nehmereinheit zuzurechnen. nicht abschließend geklärt ist die Frage, wie mit übrigen Geschäften innerhalb einer Verbriefungstransaktion umzugehen ist. so werden z. b. häufig die Zinsrisiken innerhalb einer solchen transaktion durch Zinsswaps gesichert. im regelfall sind derartige Zinsswaps vorrangig zu allen von der Verbriefungszweckgesellschaft emittierten refinanzierungstiteln. Fraglich ist nun, ob die Swappartner in einer derartigen konstellation ebenfalls die der Verbriefungstransaktion zugrunde liegenden kredite durchschauen müssen. c) Private Equity-Fonds Private equity-Fonds sind im regelfall nicht als investmentvermögen i. s. d. investmentgesetzes, sondern als beteiligung an einem unternehmen, das wiederum andere unternehmens beteiligungen hält, aufgesetzt. Zu- nächst sind Beteiligungen an unternehmen nicht zu durchschauen. das einer typischen unternehmensbeteiligung zugrunde liegende adressenausfallrisiko resultiert nicht aus dem risiko, dass die Zahlungsströme aus einzelnen aktiva des unternehmens nicht erwartungsgemäß fließen. Vielmehr besteht das adressenausfallrisiko im eintritt der durch das unternehmen als ergebnis seiner geschäftspolitik und -aktivitäten erwarteten Zahlungsströme. bei Private Equity-Fonds verhält es sich allerdings anders: Hier besteht die tätigkeit aus dem abbildung 1: Wesentliche Vorschriften für Großkredite nach KWG und GroMiKV Großkredit (Definition) tägliche/untertägige Überwachung Einstimmiger Beschluss Quartalsweise Meldung Großkreditobergrenze 05 / 2011 ForderungsPraktiker beitrag » Wesentliche betroffene Produktgruppe der Neurege lungen sind alle Arten von Fondskonstruktionen. « 2 der nettomarktwert des Fonds wird als die summe der Marktwerte der zugrunde liegenden Vermögenswerte abzüglich aufgenommener kredite und sonstiger Verbindlichkeiten ermittelt. 209
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