Ausgabe 05 / 2011 - ForderungsPraktiker

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aktuell lässt sich aber über umwege leicht verbessern. das abstoßen von risikoaktiva ist laut der immofori ag eine gute Möglichkeit, um die kriterien von basel iii besser zu erfüllen. Leistungs gestörte kredite abzubauen erzielt dabei den größten effekt. basel iii soll den europäischen Finanzmarkt vor weiteren krisen bewahren. der baseler Weg zu mehr sicherheit: die kreditinstitute müssen höhere kapitalpuffer aufbauen. um die anforderungen von basel iii zu erreichen, benötigen banken und spar kassen mehr eigenkapital und langfristige Liquidität. dies erhöht jedoch die kosten für das kredit wesen – durch basel iii wird banking in europa zwar sicherer aber auch teurer. eine günstige alternative stellt das abstoßen von risikoaktiva dar. dazu zählen leistungsgestörte kredite, auch nPL (non Performing Loans) genannt: also jene kredite, die von den kreditnehmern nicht mehr abgezahlt werden können und die in den kredit instituten „brach“ liegen. ein nPL-transfer erhöht die eigenkapitalquote und setzt gleich zeitig Liquidität frei, ohne dabei neue kosten zu verursachen. die nPL-bestände sind in deutschland in den letzten Jahren stark angestiegen und wachsen weiter. Mitte letzten Jahres beliefen sich die leistungsgestörten kredite deutscher banken und sparkassen laut einer schätzung der PricewaterhouseCoopers ag auf einen nominalwert von 225 Mrd. €. £ risikomanagement, investor Drei Prozent weniger Unternehmensinsolvenzen im Mai 2011 w im Mai 2011 meldeten die deutschen amtsgerichte 2.611 unternehmensinsolvenzen. das waren nach angaben des statis tischen bundesamtes (destatis) drei Prozent weniger als im Mai 2010. damit lag zum neunten Mal in Folge die Zahl der unternehmensinsolvenzen niedriger als im entsprechenden Vorjahresmonat. die Zahl der Verbraucherinsolvenzen war im Mai 2011 mit 9.383 Fällen um 9,7% höher als im Mai 2010. einen anstieg der Verbraucher- 198 05 / 2011 ForderungsPraktiker insolvenzen gab es zuletzt im Januar 2011 mit einer Zunahme von 2,3%. Zusammen mit den insolvenzen von anderen privaten schuldnern und nachlässen summierte sich die gesamtzahl der insolvenzen im Mai 2011 auf insgesamt 14.375 Fälle, das waren 6,7% mehr als im Mai des Vorjahrs. die voraussichtlichen offenen Forderungen der gläubiger bezifferten die gerichte für den Mai 2011 auf rd. 3,5 Mrd. €, das entspricht der summe des Vorjahresmonats. in den Monaten Januar bis Mai 2011 wurden 12.727 insolvenzen von unternehmen (–7,2% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum) und 43.602 insolvenzen von Verbrauchern (–2,2%) gemeldet. insgesamt registrierten die gerichte 67.476 insolvenzen, das waren 3,8% weniger als in den Monaten Januar bis Mai 2010. £ risikomanagement, investor Firmeninsolvenzen sinken im ersten Halbjahr 2011 um 10,9% w die Zahl der unternehmensinsolvenzen ist im ersten Halbjahr 2011 in deutschland weiterhin rückläufig. die aktuelle studie der Hamburger Wirtschaftsauskunftei bürgel meldet in diesem untersuchungszeitraum 10,9% weniger Firmenpleiten als im referenz halbjahr 2010. demnach mussten im ersten Halbjahr 2011 lediglich 15.302 unternehmen aufgeben. einziger Makel: im zweiten Quartal 2011 mussten 6,1% mehr Firmen einen insolvenzantrag stellen als im ersten Quartal des Jahres: Waren es in den ersten drei Monaten lediglich 7.423 unternehmen, standen im Folgequartal 7.879 Firmen vor dem aus. die weitere entwicklung der unternehmensinsolvenzen könnte indes stark von der schuldenkrise in europa, die den hiesigen wirtschaftlichen aufschwung zu dämpfen droht, beeinflusst werden. bei den absoluten Zahlen im Ländervergleich verteilen sich die 15.302 Firmeninsolvenzen im ersten Halbjahr am stärksten auf nordrhein-Westfalen (3.187), bayern (1.870) und niedersachsen (1.701). bei der aussage kräftigeren relativen betrachtung je 10.000 Firmen müssen in bayern (32 je 10.000 unter nehmen) und baden- Württemberg (35) am wenigsten Firmen aufgeben. Während der bundesdurchschnitt bei 48 insolvenzen je 10.000 unternehmen liegt, gestaltet sich die situation in bremen mit 91 Fällen je 10.000 Firmen am gravierendsten. auch in sachsen-anhalt (84) und sachsen (73) ist die Lage angespannt. Mit einer ausnahme ist die Zahl der Firmeninsolvenzen im ersten Halbjahr in allen bundes ländern rückläufig: Lediglich bremen verzeichnet einen Zuwachs von 5,7% auf 223 Fälle. den stärksten rückgang um –18,5% erlebt hingegen baden-Württemberg. aber v. a. auch in bayern und sachsen-anhalt (je –17,2%) sowie berlin (–17,1%) sinken die Werte zweistellig. den Löwenanteil der Firmeninsolvenzen im untersuchungszeitraum halten gewerbetriebe und einzelunternehmen mit 44,5%, gefolgt von den gmbHs mit einem anteil von 35,8% unter den Pleitiers. bei allen analysierten rechtsformen sinken die insolvenzzahlen im Vergleich zum 1. Halbjahr 2010 – bei der gmbH & Co. kg sogar um –23%, bei den gewerbebetrieben und einzelunternehmen immerhin um –2,4%. ein Viertel der unternehmen (25,7%), die im ersten Halbjahr 2011 insolvenz anmelden mussten, war nur bis zu zwei Jahre am Markt aktiv. diese jüngste altersgruppe, die statistisch oft unter eigen kapital mangel leidet, verzeichnet jedoch gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 eine minimale Verbesserung um –1,5%. indes beträgt der anteil jener unternehmen an der insolvenzstatistik, die länger als 50 Jahre am Markt aktiv sind, lediglich 2,5%. Zudem gehen die unternehmensinsolvenzen in dieser gruppe um 19,7% zurück. Ähnlich gute rückgänge um 19,8% verzeichnet die gruppe der mehr als 20 Jahre am Markt aktiven. £ risikomanagement, investor Insolvenzen, Neugründungen und Löschungen w das dynamische Wirtschaftswachstum hat der finanziellen stabilität der unternehmen gut getan. durch den kraftvollen aufschwung gehen die insolvenzzahlen laut bericht von Creditreform spürbar zurück. im
ersten Halbjahr 2011 haben 14.960 unternehmen einen insolvenzantrag gestellt. das sind 11,1% weniger als im Vorjahreszeitraum (16.820). auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ist rückläufig, mit –5,1% aber weniger stark als bei den unternehmen. 51.300 Verbraucher erklärten in den ersten sechs Monaten 2011 ihre Zahlungsunfähigkeit. in der Vorjahresperiode waren es 54.070. die nachfrage nach einem schuldenbereinigungsverfahren für Verbraucher ist damit unverändert hoch. nach 2007 und 2010 wurde im laufenden Jahr der dritthöchste Wert seit einführung der insolvenz ordnung (inso) im Jahr 1999 festgestellt. bisher hat erst ein geringer teil der insolventen Verbraucher den Weg aus den schulden gefunden. rund 20.000 deutsche hatten bis zum Jahresende 2010 ihre Wohlverhaltensphase erfolgreich absolviert und die restschuldbefreiung erhalten. Zum Vergleich: seit 1999 wurden mehr als 700.000 Privatinsolvenzen verzeichnet. insgesamt befassten sich die amtsgerichte im ersten Halbjahr 2011 mit 79.270 insolvenz fällen (erstes Halbjahr 2010: 85.310), darunter 13.010 „sonstige“ insolvenzen wie z. b. überschuldete nachlässe oder insolvenzen von ehemals selbstständig tätigen (1. Halbjahr 2010: 14.420). der volkswirtschaftliche schaden durch insolvenzen beläuft sich allein in den ersten sechs Monaten 2011 auf 10,4 Mrd. € (Vorjahreszeitraum: 14,7 Mrd. €). schätzungsweise 110.000 arbeitsplätze sind bedroht. £ Vorstand, Forderungsbeitreibung, investor Forderungsverkauf: Warum Kreditinstitute jetzt handeln müssen w Laut einer aktuellen studie der PricewaterhouseCoopers ag (PwC) wird der Handel mit leistungsgestörten krediten (nPL) 2011 wieder anziehen. auch die Hamburger immofori ag, spezialist für Verkauf und bearbeitung leistungsgestörter Hypothekenkredite, sieht deutliche anzeichen für eine Marktbelebung. die gründe hierfür sind die strengeren eigenkapitalanforderungen nach basel iii, die rückzahlung der staatshilfen und die Leitzinserhöhung der europäischen Zentralbank. Während z. b. in großbritannien allein im ersten Halbjahr 2010 nPL-Portfolios im Wert 05 / 2011 ForderungsPraktiker aktuell von 1,6 Mrd. € gehandelt wurden, warten investoren in deutschland immer noch auf die großen transaktionen. diese Zurückhaltung ist nach einschätzung von PwCexperten darauf zurückzuführen, dass die deutschen institute – z. t. dank staat licher unterstützung – die geforderten eigenkapitalquoten bisher trotz der Problemkredite noch erfüllen und sich daher Zeit mit dem Verkauf lassen konnten. nun aber sind banken und sparkassen mehr und mehr gezwungen, sich von ihren nPL- Portfolios zu trennen. auf der käuferseite stehen für diese problematischen kreditengagements schon jetzt investoren bereit, die nach anlagemöglichkeiten suchen. Vorübergehend war hier die nachfrage erlahmt, weil einige der großen Player im Zuge der Finanzkrise weggebrochen waren. Zu den investoren, die jetzt auf der suche nach geeigneten Portfolios für nPL-Fonds sind, gehören z. b. tPg Credit und Colony Capital – beide aus den usa. neben den großen amerikanischen Playern sind aktuell europäische gesellschaften auf der suche nach nPL-investments, die durchaus auch an kleineren Portfolios ab zwei Mio. € von regionalen kreditinstituten interessiert sind. die rendite erwar tungen liegen derzeit etwa bei realistischen 15%. £ Ja, ich bestelle 1 aktuelles Heft von ForderungsPraktiker kostenlos und unverbindlich zur Probe! Ja, ich bestelle ForderungsPraktiker im Abonnement und erhalte 6 Hefte im Jahr zum Jahresvorzugspreis von € 99,- inkl. USt. und zzgl. € 9,- Versand. 199 Von Praktikern. Für Praktiker.
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