Der Braunbär - Naturmuseum St.Gallen

Kragenbär (Ursus thibetanus)
Foto: istockphoto.com Verbreitungsgebiet des Kragenbären in grün
Verbreitung und Lebensraum
Der Kragenbär ist von Süd- bis Ostasien verbreitet. Er lebt unter anderem Iran, in
Afghanistan, in Pakistan, in der Himalaya-Region, in Vietnam, in China, in Korea, Japan und
in Ost-Sibirien. Sein bevorzugter Lebensraum sind Wälder in Berggebieten zwischen 1000
und 3000 Metern Höhe.
Aussehen:
Ausgewachsene Kragenbären können stehend eine Grösse zwischen 1.30 m und 1.90 m
erreichen. Männchen wiegen zwischen 100 kg und 200 kg, ausgewachsene Weibchen
erreichen ein Körpergewicht von 50 kg bis 125 kg. Er ähnelt vom Aussehen her dem
amerikanischen Schwarzbären, deshalb wird der Kragenbär auch asiatischer Schwarzbär
genannt. Seinen Namen «Kragenbär» verdankt er den langen Schulter- und
Nackenhaaren, die wie ein Kragen aussehen. Die Fellfarbe des Kragenbären ist schwarz,
seine Schnauze ist etwas heller gefärbt. Auf der Brust trägt er ein weisses v-förmiges
Muster und am Kinn einen weissen Fleck. Seine Ohren sind im Vergleich zu anderen
Bärenarten eher gross.
Ernährung:
Kragenbären sind Allesfresser und ernähren sich von Nüssen, Eicheln, Maulbeeren,
Hagebutten und anderen Früchten; aber auch Aas, Wildschafe und Bergziegen stehen auf
ihrem Speisezettel.
Lebensweise:
Kragenbären können sowohl tag- wie nachtaktiv sein. Sie sind gute Kletterer und
Schwimmer und leben als Einzelgänger. Je nach Region fressen sie sich im Spätsommer
und Herbst einen Fettvorrat an und ziehen sich für eine Winterruhe während mehrerer
Monate zurück. Die ein bis zwei Jungtiere kommen meist im Februar und März zur Welt und
sind bei ihrer Geburt zwischen 300g und 450 g schwer. In den ersten zwei bis drei Jahren
sind sie gemeinsam mit der Mutter unterwegs. Kragenbären werden zwischen 20 und 25
Jahren alt, in Gefangenschaft auch 30 Jahre.
Bedrohung/Feinde:
Der Kragenbär ist vor allem durch den Menschen bedroht. Die Tiere werden gejagt, da
einzelne Körperteile wie die Galle in der chinesischen Medizin als heilsam gelten. Um an die
Gallenflüssigkeit zu kommen, werden Kragenbären in sogenannten «Bärenfarmen»
gehalten, in denen sie während vielen Jahren leiden müssen. In den letzten Jahren
engagieren sich mehrere Organisationen gegen die Qual der Kragenbären in Bärenfarmen.
Aber auch die Zerstörung ihrer Lebensräume führt dazu, dass der Kragenbär als bedroht gilt.
Es ist unklar, wie viele Kragenbären heute leben, da ihre Bestände nicht regelmässig erfasst
werden.
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