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Der Braunbär - Naturmuseum St.Gallen

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Thema 3: Wie lebt der <strong>Braunbär</strong>?<br />

3a) Info für Lehrpersonen zum Thema 3:<br />

Lebensraum und Verhalten:<br />

Foto: Sandra Papachristos<br />

<strong>Der</strong> <strong>Braunbär</strong> ist sehr anpassungsfähig und in dichten Wäldern, in Küstengebieten wie<br />

auch in Gebirgsregionen zu finden. Um zu überleben, ist der Bär auf ein üppiges<br />

Nahrungsangebot angewiesen. Je nach Lebensraum findet er dieses in Beerensträuchern,<br />

in Totholz mit zahlreichen Insekten, in Gewässern mit wandernden Lachsen oder in<br />

Mischwäldern mit Eichen, Buchen, Kastanien und einem stabilen Wildbestand. Ausserdem<br />

benötigt er Höhlen und Felsspalten als Rückzugs- und Überwinterungsmöglichkeit sowie<br />

dichtes Unterholz als Deckung für Ruhepausen am Tag. <strong>Braunbär</strong>en sind vorwiegend nacht-<br />

und dämmerungsaktiv, in menschenleeren Gebieten streifen sie aber auch tagsüber umher.<br />

Bärenmütter mit Jungtieren sind vermehrt am Tag unterwegs, um männlichen Tieren<br />

auszuweichen.<br />

Haben Jungbären ein passendes Revier gefunden, sind sie sehr standorttreu. Die Grösse<br />

des Reviers variiert zwischen 10 bis 800 Quadratkilometern und hängt von der<br />

Populationsdichte, vom Geschlecht, vom Alter und vom Nahrungsangebot ab. So beträgt die<br />

durchschnittliche Reviergrösse eines Weibchens auf der Kodiakinsel rund 12<br />

Quadratkilometer, die eines Männchens rund 24 Quadratkilometer. Anders im nördlichen<br />

Alaska, wo die Reviergrösse der Weibchen auf bis zu 300 Quadratkilometer und die der<br />

Männchen auf bis zu 800 Quadratkilometer anwächst. Jungbären sind unterschiedlich<br />

wanderfreudig: Weibchen lassen sich angrenzend zum mütterlichen Gebiet nieder,<br />

Männchen legen mehrere hundert Kilometer auf ihrer Reviersuche zurück. Reviere<br />

verschiedener Artgenossen können sich überlappen, da Bären ihr Territorium anders als<br />

Wolf und Luchs nicht verteidigen. Sie sind aber ausgesprochene Einzelgänger und gehen<br />

Artgenossen ausserhalb der Paarungszeit und abseits von begehrten Futterplätzen aus dem<br />

Weg. Als Kommunikationsmittel dienen Markierbäume, an denen die <strong>Braunbär</strong>en ihren Duft<br />

hinterlassen. Sie bearbeiten diese mit ihren Zähnen und Krallen und reiben ihren Körper<br />

daran. Für Artgenossen wird an diesen «Visitenkarten» erkennbar, wer im betreffenden<br />

Gebiet unterwegs ist. <strong>Braunbär</strong>en haben in freier Wildbahn eine Lebenserwartung von 20 bis<br />

25 Jahren.<br />

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