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Der Braunbär - Naturmuseum St.Gallen

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Beeren raten mit Beerencrème<br />

Bären fressen sehr gerne Beeren und müssen genau wissen, welche Beeren für sie<br />

geniessbar sind. Die Lehrperson verteilt im Schulzimmer verschiedene Beerensorten<br />

(Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren, <strong>St</strong>achelbeeren,<br />

Preiselbeeren, Vogelbeeren, usw.). Gemeinsam mit der Klasse werden sie bestimmt und die<br />

geniessbaren werden zu einer Beerencrème (z.B. mit Joghurt oder Mascarpone) verarbeitet.<br />

Bärenkalender<br />

<strong>Der</strong> <strong>Braunbär</strong> richtet sich in seinem Verhalten stark nach den Jahreszeiten. Um dies zu<br />

veranschaulichen, bastelt jede Schülerin und jeder Schüler einen Bärenkalender mithilfe des<br />

Arbeitsblattes «Bärenkalender» (gebasteltes Modell im Koffer).<br />

Lebensraum und Winterhöhle bauen<br />

Die Kinder bauen dem <strong>Braunbär</strong> (je nach Platz für jede der 8 Bärenarten) eine Höhle aus<br />

Tüchern, Holz, <strong>St</strong>einen, und anderen Waldmaterialien, die im Vorfeld gesammelt wurden.<br />

Wahr-Falsch-Spiel<br />

Jede Schülerin und jeder Schüler erhält eine der 22 Aussagen und legt sie entweder auf die<br />

Seite «Falsch» oder auf die Seite «Richtig». Die Aufteilung wird anschliessend im<br />

Klassenverband besprochen.<br />

Bären-Kreuzworträtsel<br />

Jedes Klassenmitglied füllt das AB Bären-Kreuzworträtsel aus.<br />

Thema 4: Wer hat Angst vor dem bösen Bären?<br />

4a) Info für Lehrpersonen zum Thema 4:<br />

Verbreitung des <strong>Braunbär</strong>en in der Schweiz:<br />

<strong>Braunbär</strong>en lebten während Tausenden von Jahren in den ausgedehnten Wäldern Europas<br />

und der Schweiz. Bereits im 7. Jahrhundert begann die Rodung grosser Waldflächen, so<br />

dass sich der <strong>Braunbär</strong> zunehmend aus dem entwaldeten Mittelland zurückzog. Bis zur Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts war er noch in den Alpen und im Jura verbreitet, gegen Ende des 19.<br />

Jahrhunderts aber nur noch im Engadin, in den Bündner Südtälern und in Teilen des Tessins<br />

zu finden. Mit dem Aufkommen treffsicherer Gewehre war die Ausrottung des <strong>Braunbär</strong>en<br />

und anderer Wildtiere wie <strong>St</strong>einbock, Biber, Rothirsch usw. in der Schweiz besiegelt. 1904<br />

wurde der letzte Schweizer Bär beim Piz Pisoc im Unterengadin erlegt. Bärenjäger wurden<br />

zu dieser Zeit als grosse Helden gefeiert und erhielten ein stattliches Schussgeld für ihre<br />

Beute. Hauptgrund für die Verfolgung des <strong>Braunbär</strong>en war neben der Jagdkonkurrenz der<br />

Verlust von Haustieren durch den Bären. Vereinzelt wurden nach dem Abschuss des Bären<br />

im Unterengadin noch Bärensichtungen in der Schweiz gemeldet, die letzte im Jahr 1923.<br />

Erst im Sommer 2005 traute sich erneut ein <strong>Braunbär</strong> über die Schweizer Grenze. Die<br />

Sichtung von JJ2 (Lumpaz) – einem <strong>Braunbär</strong>en aus dem Bärenprojekt im Trentino – am<br />

Ofenpass war eine Sensation und löste ein grosses Medieninteresse aus, nicht unbedingt<br />

zum Vorteil des Bären. Im Herbst verschwand er auf mysteriöse Weise im Südtirol. 2007<br />

wanderten erneut zwei <strong>Braunbär</strong>en ins Bündnerland ein: MJ4 – ein unauffälliger Bär, der ein<br />

Jahr später wieder nach Italien zurückkehrte und JJ3 (Bruno), der für die Futtersuche auch<br />

vor dem Besuch in Dörfern nicht zurückschreckte. Er wurde im April 2008 am Glaspass (GR)<br />

von einem Wildhüter geschossen. Da der <strong>Braunbär</strong> von selbst wieder einwandert, sind in der<br />

Schweiz keine Wiederansiedlungsprojekte geplant. Über natürliche Korridore können die<br />

<strong>Braunbär</strong>en die für sie passenden Lebensräume im Engadin, im Münstertal, in Nordbünden<br />

oder im Tessin erreichen. Unauffälliger als JJ3 verhielten sich in den letzten zwei Jahren die<br />

beiden Bären im Unterengadin: im Juni 2010 im Val d’Uina und im Juni 2011 in der Region<br />

um Susch. Im Frühling 2012 ist nun im S-charl-Tal ein weiterer Bär gesichtet worden. <strong>Der</strong><br />

<strong>Braunbär</strong> bleibt in der Schweiz somit auch weiterhin ein hochaktuelles Thema.<br />

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