[erscheint in: Poesie intermedial - Anselmo Fox
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Mirjam Goller – 11<br />
oder die Ibn Tulum-Moschee <strong>in</strong> Kairo werden ihren angestammten Verortungen nicht nur<br />
entrückt, sondern bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> stetiger wandernder Bewegung. Heterotopisch und<br />
imag<strong>in</strong>ationsfördernd wie Schiffe, wandern und schaukeln die Schnecken mit ihrer Last über<br />
den Humusberg und verrottende Früchte. Auf ihren Häusern tragen sie wiederum andere<br />
Häuser, Form. Die natürliche Form wird von der kulturerzeugten Form bedeckt, aber nicht<br />
überdeckt. Die verme<strong>in</strong>tlich natürliche Form (das Schneckenhaus) trägt auf ihrer Spitze oder<br />
als neue Spitze e<strong>in</strong> Pendant ihrer selbst. Dabei ist das Verhältnis paradox: Die natürliche Form<br />
ist e<strong>in</strong>e, die schon lange Allegorie der Kulturerzeugung ist. Hier werden nicht Seiten verkehrt,<br />
sondern Kultur- und Kunsterzeugung im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes auf die Spitze getrieben.<br />
Abb. 3: <strong>Fox</strong>: L №1 28<br />
Anders als auf den antiken Gemmen und mittelalterlichen Gemälden bei Baltrušaitis und<br />
anders als <strong>in</strong> den kunstphilosophischen Überlegungen von Didi-Huberman, <strong>in</strong> denen etwas<br />
aus der natürlichen Öffnung des Schneckenhauses hervorgebracht wird, zeigt <strong>Fox</strong> die