Geschäftsbericht 2008 - Verallia
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SAINT-GOBAIN OBERLAND AG<br />
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GESCHÄFTSBERICHT <strong>2008</strong><br />
Erwartete Geschäfts- und Ertragslage<br />
Deutschland<br />
Die Konjunkturaussichten in Deutschland sind übereinstimmend bis hinein in das<br />
zweite Halbjahr pessimistisch, das Wirtschaftswachstum wird im laufenden Jahr mit<br />
über – 2 % deutlich negativ ausfallen. Die Zahl der Arbeitslosen wird wieder steigen.<br />
Das Konsumklima fällt demnach wieder in ein schwer quantifizierbares Siechtum.<br />
Für das Jahr 2009 wird daher aufgrund der schwierigen Einzelhandelslandschaft<br />
erstmals seit mehreren Jahren wieder mit Überkapazitäten im Behälterglasmarkt insgesamt<br />
gerechnet.<br />
Im Einzelnen entwickeln sich aber die Marktsegmente in der Krise unterschiedlich.<br />
Der Biermarkt, der ohnehin durch mehrere Großakquisitionen komplett in Bewegung<br />
geraten ist, zeigt eine Verschiebung des Verbrauchs von außer Haus zu Heim, die<br />
prinzipiell dem Flaschenabsatz zugutekommt. Dazu gilt weiterhin, dass der Trend zu<br />
Individualgebinden und -verpackungen unvermindert anhält. Die individuelle Ver -<br />
packung stellt sich nach wie vor als entscheidendes Differenzierungsmerkmal am<br />
POS dar. Auch bei Standard-Bierflaschen stehen Umstellungen an. In der Konsequenz<br />
rechnen wir daher in diesem für uns wichtigsten Segment mit keiner dramatischen<br />
Entwicklung.<br />
Der Bedarf an Wein- und Sektflaschen steigt ebenfalls weiter. Grund hierfür ist zum<br />
einen der Boom deutscher Weine, zum anderen werden importierte Weine vermehrt in<br />
Deutschland abgefüllt. Auch bei Wein und Sekt zeigt sich im Übrigen ein anhaltender<br />
Trend zur individuellen Verpackung mit vielfältigen Formen, Farben oder Gravuren.<br />
Produkt- und Marketing-Innovationen werden von inländischen Abfüllern gefordert<br />
und begrüßt und führen zu stets neuen Anforderungen an die Behälterglasindustrie.<br />
Der Konjunktureinbruch drückt hier vorrangig auf das mittlere Preissegment und<br />
belastet somit auch teilweise unsere Erwartungen.<br />
Bei Gläsern wirkt sich eine trübe Konsumstimmung aber eher positiv aus, da der<br />
Konservenverbrauch am untersten Ende der Lebensmittelkostenskala für den Endver -<br />
braucher liegt. Gemildert wird dieser Einfluss allerdings durch die Marktträgheit in<br />
diesen Segmenten; zwischen Einlagerung der respektiven Ernten und Verbrauch durch<br />
den Konsumenten können mehrere Jahre liegen.<br />
Die Lagerbestände bei unseren Kunden selbst werden aus Liquiditätssorgen weiterhin<br />
niedrig bleiben. Gleichwohl wirken diese Liquiditätssorgen aber auch kurzfristigen<br />
Investitionen in Substitutionsmaterialien wie PET entgegen und stabilisieren daher<br />
den Glasanteil im Lebensmittelmarkt.<br />
Negativ machen sich auf dem Markt für Glasverpackungen auch weiterhin die hohen<br />
und vor allem unvorhersehbaren Preise für Energie und Rohstoffe bemerkbar.<br />
Der Trend zu Konzentration und Internationalisierung der Kunden setzt sich fort, in der<br />
Konsequenz wird ein steigender Preisdruck erwartet.<br />
Insgesamt ist Oberland auf Basis eines in <strong>2008</strong> erneut verbesserten Produktportfolios<br />
gut gewappnet, sich den genannten Herausforderungen zu stellen.