CP1 Anleitung (Manual) - 8Bit-Homecomputermuseum
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Dritter Teil<br />
Einige Grundprinzipien der elektronischen<br />
Datenverarbeitung<br />
3.1 Was geht in den Schaltkreisen<br />
des Computers vor?<br />
Sie haben bisher erfahren, daß der Computer<br />
Zahlenwerte speichert, in den Akku lädt, an<br />
zeigt, addiert und subtrahiert, daß Befehle deco<br />
diert und ausgeführt, Steuersignale ein- und<br />
ausgegeben werden. Was Sie als Computer-<br />
Experte jedoch nicht unbedingt zu wissen<br />
brauchen: wie kann man eigentlich elektronisch<br />
eine Addition durchführen, aus welchen elek<br />
tronischen Grundelementen besteht ein Com<br />
puter und auf welche Weise können hoch-<br />
komplizierte Aufgaben, die ein Computer zu<br />
lösen instande ist, mit den bereits aus Kap. 1.59<br />
bekannten logischen Zuständen ,,0" und „1"<br />
bewerkstelligt werden?<br />
Ein paar Gedanken zum Thema „Digital-Elektro-<br />
nik" (lat. digitus = Finger; bei der Digitaltechnik<br />
erfolgt alles schrittweise, wie beim Abzählen der<br />
Finger. Unser Computer ist ein Digitalcomputer)<br />
möchten wir Ihnen aber dennoch nahebringen,<br />
als Anregung sozusagen, sich auch einmal mit<br />
der Hardware-Seite der Computertechnik zu<br />
befassen.<br />
3.2 Alles im Zweiersystem<br />
Folgendes ist Ihnen bereits bekannt: Digitalcompu<br />
ter arbeiten binär, kommen also mit zwei Schaltzu<br />
ständen aus.<br />
1. elektrische Spannung vorhanden<br />
2. keine Spannung vorhanden.<br />
Bei Gebrauch unserer Ein- und Ausgänge<br />
haben Sie diese Arbeitsweise erfahren. Die bei<br />
den Zustände wurden mit „1" und „0" bezeich<br />
net.<br />
Wie aber läßt sich mit nur zwei verschiedenen<br />
Zuständen eine schwierige Aufgabe überhaupt<br />
bewältigen?<br />
Welche Möglichkeiten im Zweiersystem stecken,<br />
zeigt unter anderem das Morsealphabet. Nur mit<br />
Punkt und Strich, also mit zwei Zeichen, lassen<br />
sich damit Texte jeder Art schreiben. Übrigens<br />
kommt auch unser Gehirn - davon kann man<br />
heute ausgehen - mit nur zwei digitalen Zu<br />
ständen bei seiner Arbeit aus: Seine Gehirn<br />
zellen sind entweder erregt oder nicht erregt.<br />
Allerdings verfügt unser Gehirn über die unvor<br />
stellbar große Menge von 10 Milliarden Gehirn<br />
132<br />
zellen, die in vielfältiger Weise miteinander ver<br />
knüpft werden können. Dadurch wird seine<br />
enorme Leistung ermöglicht.<br />
Auch die Digitalcomputer bestehen aus vielen<br />
Tausenden von Grundbausteinen, die sich mit<br />
Gehirnzellen vergleichen lassen und die jeweils<br />
zwei verschiedene Zustände annehmen können.<br />
Sie arbeiten also im Prinzip wie ein Schalter, mit<br />
dem wir zum Beispiel eine Lampe ein- und aus<br />
schalten. Ein solcher Schalter ist gleichzeitig ein<br />
Speicher für eine Informationseinheit, für 1 bit. Er<br />
hält seinen jeweiligen Zustand „ein" oder „aus" so<br />
lange fest, bis er wieder betätigt wird.<br />
Bild 94<br />
3.3 Das Grundelement des<br />
Computers: ein einfacher Schalter<br />
Handbediente Schalter kommen natürlich für<br />
einen Computer nicht in Frage. Sie müssen viel<br />
mehr elektrisch funktionieren. Dies läßt sich z.B.<br />
mit einem Elektromagnet erreichen, wie abge<br />
bildet.<br />
Bild 95<br />
u<br />
— ö<br />
Wird durch diesen Elektromagnet Strom ge<br />
schickt, dann zieht er den Schalterarm an, der<br />
Kontakt wird geschlossen, und das Lämpchen<br />
brennt. Man kann auch sagen: legt man an den<br />
Eingang E, also an die Spule eine elektrische<br />
Spannung, dann ist auch am Ausgang A, also<br />
am Lämpchen eine Spannung vorhanden, so<br />
daß es leuchtet.<br />
Ein solcher elektromechanischer Schalter, wie<br />
wir ihn hier beschrieben haben, heißt Relais.<br />
Bei den Vorgängern unseres Computers hat