Kurzer roter Faden zu Lineare Algebra I& II
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1 GRUNDBEGRIFFE 22<br />
Beweis von (*). Es ist B wirklich (wie schon voreilig hingeschrieben) eine Zielmenge von<br />
β, denn für jedes x ∈ A gilt xα ∈ B; und wenn x ∈ A \ S ist, folgt insbesondere x ∈ S0,<br />
also x ∈ B.<br />
Behauptung: Die Abbildung β ist injektiv.<br />
Zum Beweis seien x, z ∈ A mit x = z vorgegeben. Falls x, z ∈ S ist, folgt<br />
xβ = xα = zα = zβ (=, da α injektiv ist). Falls x, z ∈ A \ S ist, folgt xβ = x = z = zβ.<br />
Falls x ∈ S und z ∈ A \ S ist, folgt xβ ∈ α(S) ⊆ S und zβ = z ∈ A \ S, also xβ = zβ.<br />
Behauptung: Die Abbildung β : A → B ist surjektiv auf B.<br />
Zum Beweis sei y ∈ B vorgegeben. Falls y /∈ S ist, folgt y = yβ.<br />
Nun liege der Fall y ∈ S vor. Dann existiert ein n ∈ N0 mit y ∈ Sn. Wegen y ∈ B folgt<br />
y /∈ S0, also n = 0. Nach Definition von Sn existiert ein x ∈ Sn−1 mit xα = y. Es folgt<br />
x ∈ S und dann xβ = xα = y.<br />
Beweis des Satzes von Schröder und Bernstein<br />
Die im Satz genannten Vorausset<strong>zu</strong>ngen mögen vorliegen. Dann gibt injektive Abbildungen<br />
ϕ : A → B und ψ : B → A. Die Abbildung ϕψ : A → ψ(B) ist dann injektiv. Nach dem<br />
Lemma ist also A gleichmächtig <strong>zu</strong> ψ(B) ⊆ A. Da ψ : B → ψ(B) bijektiv ist, ist ψ(B)<br />
gleichmächtig <strong>zu</strong> B. Nach der Transitivitätsregel für ’gleichmächtig’ folgt: A gleichmächtig<br />
<strong>zu</strong> B.<br />
1.7 Weiteres <strong>zu</strong> Relationen<br />
Wir haben schon den Begriff Relation eingeführt, um damit Abbildungen als spezielle<br />
Relationen <strong>zu</strong> definieren. Weitere spezielle Sorten von Relationen sind die auch schon<br />
eingeführten Äquivalenzrelationen und Ordnungsrelationen.<br />
Eine Relation R zwischen den Mengen U und V ist laut Definition eine Teilmenge<br />
R ⊆ U × V .<br />
1.7.1 Beispiele<br />
1. U = V = N, R := {(u, v) ∈ N × N | u ≤ v}. D.h. u R v bedeutet u ≤ v (dabei bezeichne<br />
≤ die gewöhnliche Anordnung auf N, z. B. 3 ≤ 5).<br />
2. U = V := Menge aller Dreiecke in der euklidischen Ebene. R := {(u, v) ∈ U × U | u<br />
läßt sich durch eine Bewegung (=abstandstreue Abbildung) der euklidischen Ebene auf v<br />
abbilden; d.h. u kongruent <strong>zu</strong> v }.<br />
3. U := Menge der Punkte, V := Menge der Geraden der euklidischen Ebene.<br />
R := {(u, v) ∈ U × V | u inzidiert (=liegt auf) v } (Inzidenz).