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Kurzer roter Faden zu Lineare Algebra I& II

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1 GRUNDBEGRIFFE 24<br />

Dann ist die Menge der Äquivalenzklassen, also die Menge C := {[u]∼ | u ∈ U}, eine<br />

Partition von U.<br />

b) Gegeben sei eine Partition C von U. Wir definieren die Relation ∼ auf U durch:<br />

u ∼ v ⇔ es gibt C ∈ C mit u, v ∈ C. Dann ist ∼ eine Äquivalenzrelation.<br />

Man kann die Aussagen a) und b) präziser so <strong>zu</strong>sammenfassen:<br />

Sei U eine Menge. Sei ϕ die Abbildung von der Menge aller Äquivalenzrelationen auf U<br />

auf die Menge aller Partitionen auf U, welche definiert ist durch:<br />

∼ ↦→ {[u]∼ | u ∈ U} .<br />

Dann ist ϕ bijektiv.<br />

Statt mit Äquivalenzrelationen kann man also genausogut mit Partitionen argumentieren.<br />

Die Beweise ergeben sich geradeaus aus den Definitionen.<br />

1.7.2 Ordnungsrelationen, das Lemma von Zorn<br />

Auf der Menge U sei eine Ordnungsrelation ≤ gegeben. Man sagt, U, ≤ ist eine geordnete<br />

Menge.<br />

Definition 27 a) a ∈ U heißt ein minimales Element, wenn für alle u ∈ U gilt: u ≤<br />

a ⇒ u = a.<br />

b) a ∈ U heißt ein kleinstes Element, wenn für alle u ∈ U gilt a ≤ u.<br />

Analog defininiert man ’maximales Element’ und ’größtes Element’.<br />

c) Eine Kette C (in U) ist eine Teilmenge von U, die (mit der auf U eingeschränkten<br />

Ordnungsrelation) vollständig geordnet ist (d.h. für alle a, b ∈ C gilt: a ≤ b oder b ≤ a).<br />

d) Sei T ⊆ U und s ∈ U. Wenn t ≤ s für jedes t ∈ T <strong>zu</strong>trifft, nennt man s eine obere<br />

Schranke von T . Analog ’untere Schranke’.<br />

Bemerkung Jedes kleinste Element ist minimal. Es gibt höchstens ein kleinstes Element.<br />

Satz 28 Sei U, ≤ eine endliche geordnete Menge. Dann enthält U mindestens ein maxi-<br />

males und ein minimales Eleemnt.<br />

Beweis. Da U endlich ist, ist auch die Potenzmenge von U endlich; insbesondere gibt es in<br />

U nur endlich viele Ketten. Unter diesen Ketten wähle eine, die möglichst viele Elemente<br />

enthält, C = {c1, ..., cn} (ci = cj für i = j). Je zwei Elemente von C sind vergleichbar;<br />

deshalb können wir die Elemente von C so numerieren, dass c1 ≤ c2 ≤ ... ≤ cn gilt.<br />

Behauptung: c1 ist ein minimales Element. Falls dies nämlich nicht <strong>zu</strong>träfe, so gäbe es

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