Einführung in das mathematische Arbeiten - Mathe Online
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12 2. UMFORMUNGEN, GLEICHUNGEN UND UNGLEICHUNGEN<br />
Es ist z.B. offensichtlich, <strong>das</strong>s die Argumente der Funktion h im folgenden Beispiel allesamt<br />
Variable se<strong>in</strong> sollen, und <strong>das</strong>s h genau n Argumente benötigt.<br />
h(x 1 , . . . , x n )<br />
Vergleichen Sie <strong>das</strong> mit der viel unklareren Schreibweise<br />
h(x, y, . . . , z)<br />
Besonders <strong>in</strong> der l<strong>in</strong>earen Algebra werden Indizes von Anfang an auftreten. Auch Doppel-<br />
(A 12 , a kl , b i,j+1 ) und sogar Mehrfach<strong>in</strong>dizes (r 12345 , p ijkm , Y i,i+1,...,i+n ) s<strong>in</strong>d möglich und s<strong>in</strong>nvoll.<br />
Folgender Rat:<br />
Machen Sie sich immer klar, was welcher Index bedeutet. Falls Buchstaben<br />
als Index auftreten, behalten sie immer im Auge, welche Werte der Index<br />
annehmen kann.<br />
Beispiel 2.1.1. Wir ordnen die Zahlen 1, 2, . . . , 20 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Matrix, also e<strong>in</strong>em rechteckigen<br />
Schema von Zahlen, wie folgt an. Dabei bezeichnen wir die Matrix mit A.<br />
⎛<br />
⎞<br />
1 2 3 4 5<br />
A = ⎜ 6 7 8 9 10<br />
⎟<br />
⎝11 12 13 14 15⎠<br />
16 17 18 19 20<br />
Mit Hilfe e<strong>in</strong>es Doppel<strong>in</strong>dex können wir die e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>träge der Matrix bezeichnen. Wir<br />
haben z.B. A 23 = 8 und A 31 = 11. Wir können sogar die gesamte Matrix über ihre Elemente<br />
mit Hilfe der Indizes def<strong>in</strong>ieren, <strong>in</strong>dem wir schreiben<br />
A ij = 5i + j − 5, i = 1 . . . 4, j = 1 . . . 5.<br />
Ebenso wie Funktionsargumente s<strong>in</strong>d auch Indizes ”<br />
<strong>in</strong> Schachteln verpackt“. Daher gelten<br />
vergleichbare Regeln für Umformungen. Zur Illustration seien wieder e<strong>in</strong>ige richtige und<br />
e<strong>in</strong>ige falsche Beispiele angegeben.<br />
A i+1+3·5,j = A i+16,j<br />
f i − 1 ≠ f i−1<br />
B s B s = B 2 s ≠ B s 2<br />
B s<br />
s ≠ B<br />
1.5. Summen, Produkte — Zeichen. In der <strong>Mathe</strong>matik untersucht man häufig<br />
Summen, <strong>in</strong> denen die Anzahl der Terme nicht a priori fest steht. So hat etwa e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es<br />
Polynom n–ten Grades die Form<br />
p(x) = a 0 + a 1 x + a 2 x 2 + · · · + a n x n<br />
mit n + 1 Termen, die aufsummiert werden. Um die Schreibweise von den Punkten (+ · · · +)<br />
zu befreien, verwendet man e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>ere Notation.<br />
Zeichen wie <strong>das</strong> Summen- und <strong>das</strong> Produktzeichen, werden also dazu e<strong>in</strong>geführt, um e<strong>in</strong>e<br />
vielfache Verknüpfung ähnlicher Ausdücke vere<strong>in</strong>facht darzustellen. So kann man mit Hilfe<br />
des Summenzeichens Σ <strong>das</strong> Polynom im oberen Beispiel schreiben als<br />
n∑<br />
p(x) = a i x i . (2.2)<br />
Genauer betrachtet besteht der allgeme<strong>in</strong>e Summenausdruck mit dem Summenzeichen aus<br />
vier verschiedenen Teilen.<br />
• Es gibt es e<strong>in</strong>e Laufvariable, den Summations<strong>in</strong>dex, <strong>in</strong> unserem Beispiel i.<br />
i=0