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Einführung in das mathematische Arbeiten - Mathe Online

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48 4. LOGIK, MENGENLEHRE<br />

Beispiel 4.1.2. Konstruieren wir die disjunktive Normalform zur Schaltwerttabelle<br />

Die disjunktive Normalform ist dann<br />

a b c f(a, b, c) UND-Verknüpfung<br />

0 0 0 1 ¬a ∧ ¬b ∧ ¬c<br />

0 0 1 0<br />

0 1 0 1 ¬a ∧ b ∧ ¬c<br />

0 1 1 1 ¬a ∧ b ∧ c<br />

1 0 0 1 a ∧ ¬b ∧ ¬c<br />

1 0 1 0<br />

1 1 0 0<br />

1 1 1 1 a ∧ b ∧ c<br />

f(a, b, c) = (¬a ∧ ¬b ∧ ¬c) ∨ (¬a ∧ b ∧ ¬c) ∨ (¬a ∧ b ∧ c) ∨ (a ∧ ¬b ∧ ¬c) ∨ (a ∧ b ∧ c).<br />

Die disjunktive Normalform ist üblicherweise sehr kompliziert, und die Frage ist, ob man<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachere Schaltung konstruieren kann, die dieselbe Schaltwerttabelle ergibt. Man kann<br />

leicht mit Hilfe e<strong>in</strong>zelner Schaltwerttabellen überprüfen, <strong>das</strong>s die Grundoperationen ∧, ∨ und<br />

¬ über folgende Gesetze mite<strong>in</strong>ander zusammenhängen:<br />

Theorem 4.1.3. Für die Operationen ∧, ∨ und ¬ gelten die folgenden Rechenregeln.<br />

Dabei seien a, b und c Aussagen.<br />

Kommutativgesetze:<br />

Assoziativgesetze:<br />

Distributivgesetze:<br />

Verschmelzungsgesetze:<br />

Idempotenzgesetze:<br />

Neutralitätsgesetze:<br />

Absorptionsgesetze:<br />

Komplementaritätsgesetze:<br />

Gesetz der doppelten Verne<strong>in</strong>ung:<br />

Gesetze von DE MORGAN:<br />

a ∨ b = b ∨ a<br />

a ∨ (b ∨ c) = (a ∨ b) ∨ c<br />

a ∨ (b ∧ c) = (a ∨ b) ∧ (a ∨ c)<br />

a ∨ (b ∧ a) = a<br />

a ∨ a = a<br />

a ∨ 0 = a<br />

a ∨ 1 = 1<br />

a ∨ ¬a = 1<br />

¬0 = 1<br />

¬1 = 0<br />

¬(¬a) = a<br />

a ∧ b = b ∧ a<br />

a ∧ (b ∧ c) = (a ∧ b) ∧ c<br />

a ∧ (b ∨ c) = (a ∧ b) ∨ (a ∧ c)<br />

a ∧ (b ∨ a) = a<br />

a ∧ a = a<br />

a ∧ 1 = a<br />

a ∧ 0 = 0<br />

a ∧ ¬a = 0<br />

¬(a ∨ b) = ¬a ∧ ¬b ¬(a ∧ b) = ¬a ∨ ¬b<br />

Beweis. Aufstellen der Schaltwerttabellen.<br />

□<br />

Bemerkung 4.1.4. E<strong>in</strong>e <strong>mathematische</strong> Struktur mit 0, 1 und drei Operationen ∧, ∨<br />

und ¬, die die Rechengesetze<br />

(1) Kommutativgesetze<br />

(2) Distributivgesetze<br />

(3) Neutralitätsgesetze<br />

(4) Komplementaritätsgesetze<br />

erfüllt, heißt Boolesche Algebra. Alle anderen Rechengesetze aus Theorem 4.1.3 lassen<br />

sich aus diesen acht herleiten.

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