Etikettierte Dekoration - Verpackungs-Rundschau

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Editorial ZEHN JAHRE DSD Auf den grünen Punkt gebracht In zehn Jahren DSD haben die Bundesbürger ihren Verpackungsverbrauch von 95 auf 82 kg/Kopf/Jahr gesenkt. Foto: DSD Ein bisschen Beklemmung hatte die Branche schon, als sie 1991 nach Bonn fuhr, aber es nutzte alles nichts, die allgemeine politische Lage und speziell das Vehikel Verpackung waren in den Fokus gerückt, die Verpackungsverordnung tickte und sollte am 1. Dezember ‘91 zunächst für Transportverpackungen in Kraft treten. Am 28. September 1990 wurde vorbereitend die DSD Duales System Deutschland gegründet (der grüne Punkt wird also jetzt zehn Jahre alt), aus der damaligen IZW- Geschäftsführung heraus bildete sich ein, mit Verlaub gesagt, mageres Trüppchen, um den grünen Punkt anzuschieben. Ein Entsorgungssymbol, eine Geisel, ein Fluch für die Verpackungsindustrie, die abpackende Industrie und den Handel? Das wussten wir damals wie heute noch nicht richtig zu beantworten. Auf jeden Fall ein gewaltiges, neues System, das seine Spuren hinterlassen sollte, nicht nur auf jeder Verkaufsverpackung, sondern auch in unseren Straßen mit der gelben Tonne und den eigenen Müllsammelwagen. Töpfers Handschellen Rund sieben bis zehn Milliarden DM soll der Aufbau des DSD damals gekosten haben, die Entsorger kamen damals mit Mittelklassewagen angetuckert, heute in den größten Limousinen und als Teil von milliardenschweren Konzernen. Das Bundesumweltministerium mit Minister Töpfer hatte die Verpackung entdeckt als großvolumigen Verstopfer der Deponien und Müllverbrennungsanlagen. Die „VerpackV als Folterinstrument, weil die Industrie keine geeigneten Vorschläge zur Minimierung machte“, so Töpfer damals. Der Einstieg in eine Kreislaufwirtschaft mit Produktverantwortung der Hersteller bis in die Entsorgung, aus heutiger Darstellung. Dr. Wolfram Brück, heute Vorstandsvors. der DSD AG, war derjenige, der die Entsorgung in Deutschland zu organisieren wusste. Er übernahm bald nach dem Start die Geschäftsführung, weil u.a. eine flächendeckende Entsorgung gegeben sein musste, um als Packmittel der Rücknahmepflicht zu entgehen. Er sagte der VR jetzt in einem „Geburtstagsinterview“, dass der Beginn ein großes Experiment war, weil keiner auf der Welt je ein solches System installiert hatte. Sieben Entsorgungsverträge, sprich, sieben Kommunen oder Kreise, die man hätte entsorgen können, gab es damals im DSD- Bestand. Er als erfahrener Kommunalpolitiker konnte sich damals nicht vorstellen, wie man in 15 Monaten alle Verträge bundesweit abschließen sollte. Deswegen wäre auch der grüne Punkt als „Vorabzahlung“ so wichtig gewesen, bis Anfang ‘93 die Verkaufsverpackungen eigentlich fällig wurden in der VerpackV. So stürzte der umfassende Aufbau des Systems die DSD 1993 in eine Finanzierungskrise, aus der die Organisation nach VR-Informationen nur mit Zahlungen des Handels gerettet werden konnte. Die Gemeinden stuften das „DSD als Gegner ein, weil es schließlich eine private Organisation ist“, so Brück. Dies habe sich aber mittlerweile geändert. Auch die Grünen kritisierten reichlich und der Handel nutzte natürlich die Entsorgungsgebühren als Wettbewerbsinstrument. Nach meiner Ansicht war es aber gerade der Handel, der am meisten vom grünen Punkt profitierte, schließlich hätte der Verbraucher die Verpackungen im Laden lassen können. Herausforderungen W. Brück sieht, nachdem das DSD nun schon lange in trockenen Tüchern ist, die größte Herausforderung der Zukunft in einer deponiefreien Abfallentsorgung. Es ginge nicht nur um Recyclingquoten, sondern um Ressourcenschonung. So sieht er auch das Selbstverständnis des DSD, ökologisch sinnvoll und eine Bilanz nach der Schonung von Rohstoffen. Es gelte die Qualität von Sekundärrohstoffen zu steigern, Recyclingmaterialien sollen in Konkurrenz zu neuen Rohstoffen treten. Dazu müsse man innovative Technologien, Entwicklungen, Rohstoffe generieren und die Kosten deutlich herunterfahren. Die Geschichte der „jungen DSD“ zeige auch, mit der VerpackV als Instrument des Umsteuerns in der Abfallwirtschaft und mit dem Kreislaufwirtschaftsgesetz als Töpfers großes Verdienst, dass eine Optimierung von Produkten durch ihre spätere Verwertung möglich ist. Die Kartonverbundverpackungen stünden dafür, wie ein Packmittel sich über seine Recyclingqualitäten so fit gemacht habe, dass es jetzt so günstig in der UBA II-Studie bewertet würde, so der DSD-Vorsitzende. Abschließend haben wir W. Brück gefragt, welches Aha-Erlebnis er denn einmal in der Verpackung gehabt habe? Da könne er nichts Konkretes nennen, aber er registriere speziell im Ausland, zum Beispiel in Japan, eine große Bewunderung. Aus meiner Sicht ist die Entsorgung und das Schlankmachen von Verpackungen kein Thema mehr in der Branche. Das Grüne-Punkt-System läuft geräuschlos. Hin und wieder geärgert durch aufkeimende Konkurrenten wie Landbell. Aber die großen Packstoffproduzenten, die Verbände, der Handel haben einfach kein besseres System zu bieten und wollen gar kein andere Entsorgung. Von da her kann man sich beruhigt den Gratulanten anschließen. Herzlichen Glückwunsch! N. Sauermann Verpackungs-Rundschau 10/2000 3
Inhalt Verpackungs-Rundschau 10/2000 Titelthema Etikettierte Dekoration Wenn sich die Tische biegen mit vielen verschiedenen Packmitteln, dann ist man vermutlich bei einem Etikettierspezialisten zu Gast. Denn nur die Etikettierer verfügen über eine so große Bandbreite von Ausstattungen. Alleine die Varianten zeigen, wie flexibel diese Branche sein muss. Seite12 Titelthema 12 Etikettierte Dekoration Multiprozess – mehr als ein Druckverfahren , Ein Kater im Wurstregal Der ewig hungrige Kater Garfield wirbt erfolgreich für ein neues Würstchenimage. Seite 76 Dieser Ausgabe liegt ein Beilagenhinweis der Firma Logopack Systeme, 24628 Hartenholm, bei, den wir unseren Lesern zur besonderen Beachtung empfehlen. Eduard R. Dörrenberg „Unser Unternehmen ist flexibel genug, innovative Ideen zügig umzusetzen.“ „Kundenzufriedenheit, Entwicklungsund Reaktionszeiten spielen eine wichtige Rolle.“ Ernst Martin Behrens „Den richtigen Durchbruch haben wir in Deutschland noch nicht erreicht.“ Bernard Broye Nachrichten 6 Wirtschaftsinformationen Etikettieren/Kennzeichnen 14 Die Botschaft steht auf der Rückseite Zwei Funktionen auf einmal: Werbung für Fremdprodukte und Veranstaltungshinweise 21 Offensive gegen Produktfälschung Optischer oder versteckter Produktschutz durch Hologramme Messen/Veranstaltungen 24 Messe Nürnberg glänzt FachPack 2000 mit Sonderschau 26 Ausstellerberichte zur FachPack 48 Komplementäre Module – Starke Partner Durch Kooperation zu variablen Kundenlösungen und mehr Resourcen Pharma/Kosmetik 52 Eine runde Sache Umsetzung innerhalb einer kostenverträglichen Zweijahresfrist 58 Blisterfolie mit Leiterbahnaufdruck Elektronischer Arzneimittelblister fördert die Therapietreue von Patienten 62 Innensilikonisierung Silikonschicht schützt vor Auslaugung 66 Lösung mit Ecken und Kanten Ein Jahr Kopfzerbrechen über die neue PET-Flasche hat sich am Schluss gelohnt Seite 67 Seite 83 Seite 108 Verpackungs-Rundschau 10/2000
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