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13<br />

checkliste<br />

Zwölf Punkte für das richtige Vorgehen<br />

ternehmen muss sich also – unabhängig<br />

von seiner Größe – zunächst die Frage<br />

stellen, welches Ziel es mit Big Data erreichen<br />

will, welche Wirkung es damit<br />

erzielen kann.<br />

Fakt ist, dass <strong>de</strong>r Mittelstand sich mit<br />

Big Data eher noch nicht auseinan<strong>de</strong>rsetzt.<br />

In Europa sagen 21 Prozent von<br />

760 befragten Managern, dass sie dieses<br />

Thema nicht verfolgen wollen, so eine<br />

Studie von Coleman Parkes Research im<br />

Auftrag von Iron Mountain. In erster Linie<br />

fehlt <strong>de</strong>n Unternehmen das Wissen,<br />

wie die Daten zu verwerten sind, wobei<br />

ihnen beson<strong>de</strong>rs die Datenmenge Sorgen<br />

bereitet (54 Prozent). Iron Mountain hat<br />

<strong>de</strong>shalb für Unternehmen einen Zwölf-<br />

Punkte-Plan für <strong>de</strong>n Umgang mit Big<br />

Data erarbeitet (siehe Kasten).<br />

Fakten statt Bauchgefühl<br />

Hierbei sollten sich Unternehmen jedoch<br />

nicht zu stark auf die reine Menge<br />

<strong>de</strong>r Daten konzentrieren. Son<strong>de</strong>rn<br />

es kommt vor allem auf die Qualität<br />

<strong>de</strong>r Daten an. Das ist auch <strong>de</strong>r Ansatz<br />

<strong>de</strong>s Evi<strong>de</strong>nce-based Management. Bei<br />

diesem Ansatz geht es darum, auf gesicherte<br />

empirische Fakten zu setzen.<br />

Ein Beispiel: In <strong>de</strong>r personalwirtschaftlichen<br />

Literatur wird immer wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Vorteil gemischter Teams, die mit Männern<br />

und Frauen besetzt sind, betont.<br />

Diese wür<strong>de</strong>n unter an<strong>de</strong>rem zu ausgewogeneren<br />

Entscheidungen kommen<br />

als rein männlich o<strong>de</strong>r weiblich besetzte<br />

Teams. Doch aus Beispielen von Einzelfällen<br />

darf nicht auf eine Kausalität geschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Das machten die Professoren Torsten<br />

Biemann und Dirk Sliwka (Universität<br />

zu Köln) sowie Professor Heiko Weckmüller<br />

(FOM Bonn) in einem gemeinsamen<br />

Artikel in <strong>de</strong>r Zeitschrift Personal<br />

Quarterly (4/2012) <strong>de</strong>utlich: „Tatsächlich<br />

ist <strong>de</strong>r Stand <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Erkenntnis,<br />

dass Geschlechterdiversität<br />

im Gegensatz beispielsweise zu funktionaler<br />

Diversität keinen Einfluss auf<br />

<strong>de</strong>n Teamerfolg hat.“ Die Wissenschaftler<br />

rufen <strong>de</strong>shalb dazu auf, empirischen<br />

1. Beginnen Sie mit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong>. Definieren Sie die Unternehmensziele und entwickeln<br />

Sie daran ausgerichtet Ihre Big-Data-Strategie.<br />

2. Reduzieren Sie die Problemstellung. Versuchen Sie, die Herausfor<strong>de</strong>rung zu managen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r hohen Verän<strong>de</strong>rungsdynamik in allen Bereichen kann nie eine<br />

i<strong>de</strong>ale Lösung gefun<strong>de</strong>n, können nie alle Eventualitäten berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />

3. Priorisieren Sie die vorhan<strong>de</strong>nen Daten. Löschen Sie außer<strong>de</strong>m diejenigen Daten,<br />

von <strong>de</strong>nen Sie <strong>de</strong>nken, dass Sie sie nicht benötigen.<br />

4. Erstellen Sie einen Plan für die Daten, die übrig geblieben sind. Sortieren Sie diese<br />

zum Beispiel chronologisch. Dann können Sie ältere Daten einfach archivieren und<br />

brauchen sie nicht ins Projekt einfließen zu lassen.<br />

5. Installieren Sie ein unternehmensweit skalierbares Datenmanagementsystem, das<br />

hohen Belastungen standhalten kann. Das wird Sie dabei unterstützen, unstrukturierte<br />

Daten wie Social-Media-Inhalte zu analysieren und strukturieren.<br />

6. Achten Sie auf Richtlinien und Gesetzesvorgaben zu Datenschutz und Datensicherheit.<br />

7. Vermei<strong>de</strong>n Sie eine Lähmung in <strong>de</strong>r Datenanalyse. Big Data erweitert die Urteilsfähigkeit.<br />

Dabei besteht jedoch auch die Gefahr, sich auf <strong>de</strong>r Suche nach Antworten in<br />

<strong>de</strong>r Menge <strong>de</strong>r Daten zu verlieren.<br />

8. Wählen Sie Fortschritt statt Perfektion. Entwickeln Sie Datenmanagementrichtlinien<br />

nach Gefühl und implementieren Sie diese nach und nach im gesamten Unternehmen.<br />

Aber beziehen Sie dabei alle Mitarbeiter mit ein.<br />

9. Schaffen Sie <strong>de</strong>n einfachen Zugang zu allen Daten. Die Mitarbeiter müssen sie leicht<br />

analysieren, nutzen und gegebenenfalls auch ergänzen können.<br />

10. Sehen Sie sich die Daten im Kontext an. Isolierte Daten sind wertlos.<br />

11. Achten Sie auf Ihre Klimabilanz. Verwen<strong>de</strong>n Sie Techniken und Instrumente mit<br />

möglichst geringem Energieverbrauch.<br />

12. Stellen Sie sicher, dass Sie immer wissen, wo die Daten sind und wer dafür verantwortlich<br />

ist.<br />

Fakten im praktischen Personalmanagement<br />

mehr Beachtung zu schenken.<br />

Zusätzlich sollte ein Abgleich mit an<strong>de</strong>ren<br />

Informationsquellen wie Kollegen,<br />

Beispielen an<strong>de</strong>rer Unternehmen o<strong>de</strong>r<br />

eigenen Erfahrungen erfolgen. Bei vielen<br />

Entscheidungen im Tagesgeschäft<br />

kann ein Personaler meist auf seine<br />

Erfahrungen setzen. Bei erfolgskritischen<br />

strategischen Entscheidungen<br />

mit höherer Unsicherheit dagegen sollte<br />

er sich auf empirische Fakten stützen.<br />

Beson<strong>de</strong>rs dann, wenn strategische Entscheidungen<br />

unter hoher Unsicherheit<br />

getroffen wer<strong>de</strong>n, kann das Fehlerrisiko<br />

dadurch reduziert wer<strong>de</strong>n.<br />

Quelle: Iron Montain, 2012<br />

Ein Argument, das wie<strong>de</strong>rum für Big<br />

Data spricht. Wenn Unternehmen dies<br />

klug nutzen, können sie bessere Entscheidungen<br />

treffen und Risiken minimieren.<br />

Blin<strong>de</strong>s Vertrauen in das neue<br />

Werkzeug ist jedoch nicht angebracht,<br />

<strong>de</strong>nn Risiken und Unschärfen können<br />

damit nicht eliminiert wer<strong>de</strong>n. So warnt<br />

auch IT-Berater Wolfgang Martin: „Unternehmen<br />

brauchen nach wie vor das<br />

richtige Augenmaß.“<br />

Stefan Gneiting ist Journalist für die<br />

Themen IT und Telekommunikation in<br />

München.<br />

03 / 13 personalmagazin Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an daniela.furkel@personalmagazin.<strong>de</strong>

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