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47<br />

HPO<br />

ARBEITSHILFE<br />

nach Auffassung <strong>de</strong>r Studienteilnehmer<br />

beson<strong>de</strong>re Kennzeichen <strong>de</strong>r Millennial-Generation.<br />

Die Zuordnung <strong>de</strong>r<br />

Attribute zeigt insgesamt eine Stärkenkomplementarität<br />

<strong>de</strong>r einzelnen<br />

Generationen, die per se ein hohes Wirkpotenzial<br />

gemischter Teams verspricht.<br />

Handlungsprogramm mit drei Fel<strong>de</strong>rn<br />

Aus <strong>de</strong>r Studie lassen sich drei generelle<br />

Handlungsfel<strong>de</strong>r für das Generationenmanagement<br />

ableiten (vergleiche Abbildung<br />

Seite 46). Das erste Handlungsfeld<br />

betrifft die organisationalen und arbeitspolitischen<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Hier müssen die bestehen<strong>de</strong>n Personal-<br />

Steuerungsinstrumente überprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

Ausgehend von <strong>de</strong>r Orientierung<br />

<strong>de</strong>r strategischen Personalplanung an<br />

<strong>de</strong>n spezifischen Stärken <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Altersgruppen sollte Talentmanagement<br />

hinsichtlich Ausrichtung und Steuerung<br />

neu gedacht wer<strong>de</strong>n. Gegenwärtige Ansätze<br />

<strong>de</strong>r Potenzialdiagnose und Entwicklungsför<strong>de</strong>rung,<br />

wie insbeson<strong>de</strong>re<br />

das Assessment Center, genügen nicht<br />

<strong>de</strong>m Anspruch nach Individualisierung<br />

von Entwicklungsangeboten, da<br />

sie in <strong>de</strong>r Regel zu standardisiert und<br />

oftmals auf die vertikale Karriereentwicklung<br />

von High Potentials gerichtet<br />

sind. Attraktives Talentmanagement<br />

für alle Altersgruppen verlangt hingegen<br />

die Abkehr von ungeschriebenen<br />

Altersgrenzen für Beför<strong>de</strong>rungen, neue<br />

(Fach-)Laufbahnmo<strong>de</strong>lle ebenso wie<br />

Diagnoseinstrumente, die bei <strong>de</strong>n etablierten<br />

Mitarbeitern auf Akzeptanz<br />

stoßen. Damit die Beschäftigten ihren<br />

jeweiligen Arbeitsrahmen individueller<br />

gestalten können, sind sowohl Konzepte<br />

zur Flexibilisierung von Arbeitszeit und<br />

Arbeitsort erfor<strong>de</strong>rlich als auch Future-<br />

Office-Ansätze, die kreatives und kollaboratives<br />

Arbeiten för<strong>de</strong>rn.<br />

Um als weiteres Handlungsfeld die<br />

lebenslange Leistungsfähigkeit zu för<strong>de</strong>rn,<br />

müssen Unternehmen über das<br />

zwingend erfor<strong>de</strong>rliche Gesundheitsmanagement<br />

und die ergonomische<br />

Arbeitsplatzgestaltung hinaus <strong>de</strong>nken.<br />

Zu diesem Thema fin<strong>de</strong>n Sie diese Arbeitshilfen<br />

im <strong>Haufe</strong> Personal Office (HPO).<br />

Checkliste Leitfa<strong>de</strong>n zum Mentoring<br />

(HI1683929); Internetzugriff:<br />

<br />

www.haufe.<strong>de</strong>/hi1683929<br />

Checkliste Aufgaben bei einer Patenschaft<br />

(HI1508555); Internetzugriff:<br />

www.haufe.<strong>de</strong>/hi1508555<br />

Qualifizierungsangebote sollten sich<br />

an alle Mitarbeitergenerationen richten<br />

und in <strong>de</strong>n Bildungsformaten auch<br />

altersspezifische Lernpräferenzen und<br />

lebensphasenorientierte Bedürfnisse<br />

berücksichtigen.<br />

Damit geht ein neues Führungsverständnis<br />

einher. Vorgesetzte sind mehr<br />

<strong>de</strong>nn je gefor<strong>de</strong>rt, ihre Führungsrolle zu<br />

leben, die Sinnhaftigkeit von Aufgaben<br />

zu vermitteln und auch größere Handlungsspielräume<br />

zu eröffnen. Hierzu<br />

gehört vor allem, sich mit <strong>de</strong>n Mitarbeiten<strong>de</strong>n<br />

jeweils individuell auseinan<strong>de</strong>rzusetzen,<br />

<strong>de</strong>n jüngeren Kollegen durch<br />

regelmäßige Rückmeldung Orientierung<br />

zu geben und das Wissen und die Erfahrung<br />

<strong>de</strong>r älteren Mitarbeiter gezielt<br />

für <strong>de</strong>n Teamerfolg zu nutzen. Führung<br />

ist damit keine Nebentätigkeit, son<strong>de</strong>rn<br />

wesentlicher Treiber <strong>de</strong>s Unternehmenserfolgs.<br />

Erfor<strong>de</strong>rlich ist dabei eine<br />

Unternehmenskultur, die Führungsleistung<br />

wertschätzend honoriert und für<br />

die konkrete Führungsarbeit entsprechend<br />

Zeit reserviert.<br />

<strong>Als</strong> drittes Handlungsfeld gilt schließlich,<br />

Wertschätzung zwischen <strong>de</strong>n Generationen<br />

als Basis einer produktiven<br />

Zusammenarbeit zu stärken. So schafft<br />

eine gezielte Kommunikationskampagne<br />

Aufmerksamkeit für die unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Generationen. Im Fokus sollten dabei<br />

die Stärken <strong>de</strong>r jeweiligen Generation<br />

stehen, um Polarisierung und altersspezifischen<br />

Vorurteilen entgegenzutreten.<br />

Da sich Verständnis im Regelfall durch<br />

die konkrete Zusammenarbeit ergibt,<br />

bieten sich Tan<strong>de</strong>m- und Mentoring-Mo<strong>de</strong>lle<br />

an. Abhängig von <strong>de</strong>r Aufgabenstellung<br />

könnte zu<strong>de</strong>m geprüft wer<strong>de</strong>n,<br />

durch Zielkorridore für die Altersstruktur<br />

von Abteilungen generationsgemischte<br />

Teams institutionell zu för<strong>de</strong>rn.<br />

Erfolgskritisch für die Umsetzung<br />

von Generationenmanagement im Arbeitsprozess<br />

ist die Wertschätzung <strong>de</strong>r<br />

Generationenvielfalt bei Führungskräften<br />

aller Hierarchiestufen. Daher<br />

gehört Generationenmanagement als<br />

verbindlicher Inhalt perspektivisch in<br />

die Qualifizierungsprogramme je<strong>de</strong>r<br />

Managementebene. Kurzfristig empfehlen<br />

sich Generationen-Workshops,<br />

in <strong>de</strong>nen Führungskräfte aller Altersgruppen<br />

Hintergrundwissen erhalten<br />

und in <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rierten Dialog über ihre<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen treten. Im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Daimler-Vorstudie wur<strong>de</strong> das Format „Dialog<br />

<strong>de</strong>r Generationen“ beson<strong>de</strong>rs positiv<br />

aufgenommen. Es regte die Teilnehmer<br />

zur Selbstreflexion an, vermittelte neue<br />

Impulse für die tägliche Führungsarbeit<br />

und bewirkte handlungsorientiert eine<br />

weitere Sensibilisierung für Generationenmanagement.<br />

Strategisch und ganzheitlich angegangen,<br />

birgt <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische Wan<strong>de</strong>l<br />

nicht nur Risiken. Unternehmen, die<br />

frühzeitig die Fähigkeit zum Management<br />

einer Mehrgenerationenbelegschaft<br />

entwickeln, können sich handfeste Wettbewerbsvorteile<br />

erarbeiten. Die Daimler<br />

AG will daher Generationenmanagement<br />

konsequent weiterverfolgen. Auf Basis<br />

<strong>de</strong>r skizzierten Studienergebnisse und<br />

Handlungsempfehlungen wird aktuell<br />

eine Roadmap entwickelt, um durch<br />

Generationenvielfalt die erfolgreiche<br />

Umsetzung <strong>de</strong>r Unternehmensstrategie<br />

systematisch zu unterstützen. <br />

Prof. Dr. MARtin Klaffke<br />

ist Direktor <strong>de</strong>s HICM Hamburg<br />

Institute of Change Management.<br />

URSUla SchwARzenbARt<br />

ist Head Global Diversity Office<br />

and Performance & Potential<br />

Management, Daimler AG.<br />

03 / 13 personalmagazin Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an katharina.schmitt@personalmagazin.<strong>de</strong>

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