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individuelles Anschreiben. „Das Unternehmen<br />
entschei<strong>de</strong>t selbst, wie viele individuelle<br />
Daten es beim ersten Kontakt<br />
haben möchte“, so Schultejans.<br />
© Fresenius SE & Co. KGaA<br />
Um effiziente Prozesse geht es bei Fresenius nicht nur in <strong>de</strong>r Produktion, son<strong>de</strong>rn auch<br />
in <strong>de</strong>r Rekrutierung. Bewerber müssen ihre Daten nicht mehr per Hand eintippen.<br />
Unterschie<strong>de</strong> zeigen sich im Detail<br />
Auch das internationale Business-Netzwerk<br />
LinkedIn bietet eine solche Schnittstellenfunktion<br />
an – sogar schon seit<br />
2011. LinkedIn zählt <strong>de</strong>rzeit gut 200 Millionen<br />
Mitglie<strong>de</strong>r weltweit, in Deutschland,<br />
Österreich und <strong>de</strong>r Schweiz sind<br />
es über drei Millionen. Folgen<strong>de</strong> Softwarelösungen<br />
bieten die automatische<br />
Übertragung von LinkedIn-Profildaten<br />
an: die Bewerbermanagementsoftware<br />
von <strong>Haufe</strong>.umantis, HR4You und Milch &<br />
Zucker sowie die Lösungen von Bullhorn,<br />
Jobscience, Jobvite, Kenexa, Lumesse, Taleo<br />
und Smartrecruiters. Bei <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />
USA üblichen Bewerbermanagementsoftware<br />
geht es in erster Linie darum,<br />
Bewerberdaten aus Jobbörsen und an<strong>de</strong>ren<br />
Portalen zu extrahieren. Sie sind<br />
<strong>de</strong>shalb nicht unbedingt vergleichbar<br />
mit <strong>de</strong>n in Deutschland gängigen Bewerbermanagementsystemen.<br />
Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n einzelnen<br />
Softwarelösungen zeigen sich im Detail.<br />
„Nicht alle Systeme ermöglichen eine<br />
tiefe Integration“, erklärt Thomas Heger,<br />
Talent-Solutions-Experte bei LinkedIn.<br />
<strong>Als</strong> Beispiel für ein System, das ausführliche<br />
LinkedIn-Daten übernehmen kann,<br />
nennt er Taleo. Hier können Bewerber<br />
entschei<strong>de</strong>n, ob sie ihre Profildaten ins<br />
Online-Formular eines Arbeitgebers einfließen<br />
lassen. Sie können Korrekturen<br />
vornehmen, dann alles freigeben und<br />
absen<strong>de</strong>n. „Zusätzlich kann <strong>de</strong>r Recruiter<br />
in einem zweiten Fenster das Bewerberprofil<br />
auf LinkedIn öffnen und sehen,<br />
ob sich seit <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>r Daten<br />
etwas im Profil geän<strong>de</strong>rt hat“, sagt Thomas<br />
Heger.<br />
Schöner Zusatznutzen: Personaler, die<br />
eine LinkedIn-Recruiter-Mitgliedschaft<br />
haben und dort aktiv nach potenziellen<br />
Mitarbeitern suchen, bekommen Profile,<br />
die bereits in ihrem System vorhan<strong>de</strong>n<br />
sind, beson<strong>de</strong>rs hervorgehoben. Auf diese<br />
Weise wird vermie<strong>de</strong>n, dass sie Kandidaten<br />
doppelt ansprechen.<br />
Eine ganz an<strong>de</strong>re Metho<strong>de</strong>, die eine<br />
weniger tiefe Verknüpfung vorsieht: Unternehmen<br />
können auf ihren Stellenanzeigen<br />
in <strong>de</strong>n Netzwerken einen Button<br />
„Link zu meinem Xing-Profil versen<strong>de</strong>n“<br />
o<strong>de</strong>r „Apply with LinkedIn“ integrieren.<br />
Damit erhalten die Kandidaten die<br />
Möglichkeit, ihr Interesse an <strong>de</strong>r ausgeschriebenen<br />
Stelle zu bekun<strong>de</strong>n, ohne<br />
gleich eine Bewerbung abzusen<strong>de</strong>n.<br />
Über das Netzwerkprofil bekommt <strong>de</strong>r<br />
Recruiter einen ersten Eindruck vom<br />
Kandidaten. Wenn alles passt, kann er<br />
ihn auffor<strong>de</strong>rn, eine ausführliche Bewerbung<br />
abzugeben. Die Arbeit für das Ausfüllen<br />
<strong>de</strong>s Online-Formulars fällt dann<br />
zwar immer noch an – aber erst zu <strong>de</strong>m<br />
Zeitpunkt, wenn die Aussichten auf eine<br />
Einstellung gut sind.<br />
Reibungslos im Praxiseinsatz<br />
Zurück zu Fresenius. Der Gesundheitskonzern<br />
ist sehr zufrie<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Lösung,<br />
für die er sich entschie<strong>de</strong>n hat.<br />
Über 500 Bewerber haben die Schnittstellenfunktion<br />
seit <strong>de</strong>r Einführung genutzt<br />
– offenbar ohne Probleme. „Wenn<br />
im Bewerbungsprozess etwas nicht<br />
funktioniert, rufen uns die Bewerber<br />
sofort an o<strong>de</strong>r schicken E-Mails. Bei <strong>de</strong>r<br />
Xing-Schnittstelle gab es bislang noch<br />
keine einzige negative Rückmeldung“,<br />
erklärt Thomas Heelein. Die Recruiter<br />
im Unternehmen sehen gar nicht, ob die<br />
Bewerbung über die Xing-Schnittstelle<br />
zustan<strong>de</strong> kam o<strong>de</strong>r ob ein Bewerber seine<br />
Daten händisch eingegeben hat. Für<br />
sie blieb alles beim Alten. „Wir haben<br />
mit dieser Funktion etwas realisiert,<br />
was nicht auf unserer Seite Arbeit spart,<br />
son<strong>de</strong>rn was <strong>de</strong>n Bewerbern hilft, etwas<br />
Zeit einzusparen“, erklärt er.<br />
Fresenius-Personalchef Markus Olbert<br />
kann sich vorstellen, dass mit dieser Entwicklung<br />
noch nicht das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Neuerungen<br />
im Bewerbungsprozess erreicht<br />
ist. „Wenn man <strong>de</strong>n Trend zur mobilen<br />
Internetnutzung und <strong>de</strong>r sozialen Medien<br />
verfolgt, ist es durchaus <strong>de</strong>nkbar,<br />
dass Bewerbungen künftig über an<strong>de</strong>re<br />
Kanäle wie Vi<strong>de</strong>os, aber auch über an<strong>de</strong>re<br />
Hardware wie mobile Endgeräte erfolgen.<br />
Wir wer<strong>de</strong>n sicherlich noch einige interessante<br />
Entwicklungen sehen.“ <br />
03 / 13 personalmagazin Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an daniela.furkel@personalmagazin.<strong>de</strong>