03.11.2013 Aufrufe

Abbott Times - ABBOTT Diagnostics

Abbott Times - ABBOTT Diagnostics

Abbott Times - ABBOTT Diagnostics

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

14 Focus<br />

von Personen aus entsprechenden Endemiegebieten<br />

beachtet werden. Die Abgrenzung der Krankheitsbilder<br />

erfolgt in der Regel nur anhand klinischer und anamnestischer<br />

Kriterien. Zur Beurteilung der Aktivität der<br />

Infektion und der eventuellen Behandlungsbedürftigkeit<br />

schließen sich dann Untersuchungen zum Nachweis von<br />

nicht-treponemenspezifischen Lipoidantikörpern (VDRL-/<br />

RPR-Test oder Cardiolipin-KBR) und T.-pallidum-spezifischen<br />

IgM-Antikörpern (19S-IgM-FTA-ABS-Test, IgM-EIA<br />

oder IgM-Immunoblot) an.<br />

Bei der Syphilis-Erkennung galten viele Jahre der TPHAbzw.<br />

der TPPA-Test als Tests der Wahl. In den letzten<br />

Jahren sind jedoch zahlreiche alternative Testverfahren<br />

für den Treponemen-Antikörpernachweis, insbesondere<br />

Enzym-linked Immunosorbent Assays (ELISA) und<br />

Chemilumineszenzassays, entwickelt worden. Diesem<br />

Trend ist insofern Rechnung getragen worden, als<br />

Immunoassays alternativ zum TPHA-/TPPA-Test für die<br />

Syphilis-Routinediagnostik und als Suchtest im Rahmen<br />

der Mutterschaftsvorsorge zugelassen wurden. Dies<br />

entspricht auch den europäischen Consensus-Empfehlungen<br />

zur Syphilisdiagnostik von 2001, die z. B. den<br />

TPHA-Test und den Syphilis-ELISA sowohl als Screeningals<br />

auch als Bestätigungsteste benennen. Die deutschen<br />

Diagnostik-Empfehlungen von 1979 lassen diese Erweiterung<br />

des Testspektrums mit der Feststellung zu, dass<br />

für das Syphilis-Screening der TPHA oder vergleichbar<br />

sensitive und spezifische Testverfahren angewendet<br />

werden können. Daraus leitet sich die Forderung ab, dass<br />

die Eignung eines Immunoassays als Syphilis-Screeningtest<br />

z. B. für die Mutterschaftsvorsorge in Deutschland im<br />

Vergleich zum TPHA-/TPPA-Test geprüft sein sollte, was<br />

allein durch die CE-Zertifizierung nicht sichergestellt wird.<br />

Eine entsprechende Vergleichsuntersuchung soll im<br />

Folgenden für den TPPA-Test und den Architect<br />

Syphilis TP Assay kurz zusammenfassend dargestellt<br />

werden: Der TPPA-Test ist ein in der Regel manuell<br />

durchgeführter indirekter Agglutinationstest. Er verwendet<br />

als Antigen ein Ultraschallhomogenat von T. pallidum<br />

(Nichols-Stamm), das an Gelatinepartikel gebunden ist.<br />

Der Test erfasst simultan IgG- und IgM-Antikörper. Er<br />

reagiert meist in der dritten Woche nach der Infektion<br />

positiv. Die Testauswertung erfolgt durch visuelle Beurteilung<br />

der Agglutinationsbilder. Ein subjektiver Einflussfaktor<br />

bei der Beurteilung ist möglich, wobei die Erfahrung des<br />

Untersuchers eine wichtige Rolle spielt. Der Test kann<br />

qualitativ oder quantitativ durchgeführt werden. In der<br />

Praxis wird heute im positiven Fall der TPPA-Titer in einem<br />

zweiten Testansatz bestimmt, da die Titerhöhe im Kontext<br />

mit den weiteren Befunden über die Beurteilung der<br />

Aktivität der Infektion zur Befundbewertung herangezogen<br />

und bei Verlaufsuntersuchungen die Antikörperkinetik<br />

mitbewertet werden kann. Die Testspezifität wird je nach<br />

Studiendesign zwischen 98 % und 100 % angegeben.<br />

Die Testsensitivität im Stadium I der Syphilis beträgt im<br />

Mittel 76 % (69 %–90 %), in den weiteren Krankheitsstadien<br />

100 %. Auch Antikörper-Restbefunde nach ausreichend<br />

behandelter Infektion werden in der Regel erkannt.<br />

Der Architect Syphilis TP ist ein Chemilumineszenz-<br />

Mikropartikelimmunoassay (CMIA, Abb. 4). Als Antigen<br />

werden mit den rekombinanten Treponemenantigenen Tp<br />

15, Tp 17 und Tp 47 beschichtete Mikropartikel eingesetzt.<br />

In der Probe vorhandene Treponemen-Antikörper<br />

werden an die beschichteten Partikel gebunden und<br />

nachfolgend über eine Chemilumineszenz-Reaktion<br />

detektiert. Die Messung erfolgt in relativen Lichteinheiten<br />

(RLE). Die Menge der Treponemenantikörper in der Probe<br />

ist direkt proportional zu den vom optischen System des<br />

Architect-Immunoassay-Gerätes gemessenen RLE.<br />

Der Nachweis von Antikörpern in der Probe erfolgt durch<br />

den Vergleich des aus der Reaktion entstehenden Chemilumineszenz-Signals<br />

mit dem Grenzwertsignal der letzten<br />

Kalibrierung des Syphilis-Tests. Ist das Chemilumineszenzsignal<br />

der Probe größer oder gleich dem Grenzwert­<br />

ARCHITECT Syphilis TP vs. TPPA<br />

22.0<br />

ARCHITECT Syphilis TP<br />

20.0<br />

TPPA<br />

18.0<br />

16.0<br />

14.0<br />

12.0<br />

10.0<br />

3.0<br />

2.5<br />

2.0<br />

1.5<br />

Grenzwert<br />

1.0<br />

0.5<br />

0.0<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Zeit (Monate)<br />

+<br />

Inkubation<br />

Waschschritt<br />

Mit rekombinanten Treponemapallidum<br />

(TP)-Antigenen<br />

(TpN15, TpN17, TpN47)<br />

beschichtete Mikropartikel<br />

Patientenprobe mit<br />

Antikörpern gegen TP<br />

S/CO<br />

+<br />

Pre-Trigger/Trigger<br />

Akridinium-markiertes Konjugat<br />

(Anti-Human-IgG und Anti-Human-IgM)<br />

Inkubation<br />

Chemilumineszenz-Reaktion<br />

Waschschritt<br />

Abb. 3:<br />

Der ARCHITECT Syphilis TP Assay zeigt den gleichen<br />

Verlauf wie der TPPA-Test an, nur mit höheren Signalen.<br />

Abb. 4:<br />

Testprinzip des ARCHITECT Syphilis TP Assay

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!