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Abbott Times - ABBOTT Diagnostics

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32 Labor aktuell<br />

Hepatitis-C-Diagnostik – Screening und<br />

wichtiger Wegweiser in der HCV-Therapie<br />

In Deutschland leben schätzungsweise 400.000 bis<br />

500.000 Menschen mit einer chronischen Hepatitis-C-<br />

Virus-Infektion. Da HCV-Infektionen häufig erst spät<br />

diagnostiziert werden, sind sie eine der Hauptursachen für<br />

Leberzirrhose, Leberkarzinom und Leberversagen sowie<br />

dadurch bedingte Transplantationen.<br />

Ein wichtiges Anliegen ist daher die Früherkennung.<br />

Dafür stehen hochspezifische und sensitive HCV-Antikörper-Screeningtests<br />

zur Verfügung. Mittels Nachweis<br />

des HCV-Core-Antigens oder des Virus-Erbmaterials, der<br />

HCV-RNA, im Blut kann zwischen akuter und ausgeheilter<br />

HCV-Infektion unterschieden werden. Die chronische<br />

Hepatitis C wird derzeit standardmäßig mit einer Kombination<br />

aus pegyliertem Interferon alpha und Ribavirin<br />

behandelt, was immerhin bei der Hälfte der Patienten zur<br />

vollständigen Ausheilung führt.<br />

Bei der Überwachung der Wirksamkeit der antiviralen<br />

Therapie spielt die molekulare Diagnostik eine<br />

zentrale Rolle. Da das Hepatitis-C-Virus in verschiedenen<br />

Genvarianten existiert, die auf die antivirale Therapie<br />

unterschiedlich gut ansprechen, ist die Ermittlung des<br />

jeweils vorliegenden Genotyps vor Behandlungsbeginn<br />

von großer Bedeutung. Zusätzlich wird die Konzentration<br />

der HCV-RNA im Blut, die so genannte Viruslast, zu<br />

Beginn und im Verlauf der Behandlung bestimmt. Die<br />

optimale Behandlungsdauer wird anschließend auf Basis<br />

des ermittelten Genotyps, der Anfangsviruslast sowie ihrer<br />

Abnahme nach Behandlungsbeginn festgelegt.<br />

Hochsensitive Nachweisverfahren für HCV-RNA sind<br />

zur erstklassigen Überwachung der Behandlung von<br />

Patienten mit chronischer Hepatitis C unerlässlich. Nur sie<br />

ermöglichen eine präzise und zuverlässige Quantifizierung<br />

auch von minimalen Restkonzentrationen. Dabei ist<br />

aufgrund der besonderen genetischen Vielfalt des<br />

Hepatitis-C-Virus eine gleichmäßig hohe Sensitivität für<br />

alle Genotypen Grundvoraussetzung des Assays, um alle<br />

HCV-Varianten mit derselben Genauigkeit erfassen und<br />

quantifizieren zu können. Erst dadurch kann eine exzellente<br />

Ergebnisqualität für alle Patienten sichergestellt<br />

werden.<br />

Neue Medikamente, so genannte DAA (Directly Acting<br />

Antiviral)-Wirkstoffe, die zielgerichtet der Vermehrung der<br />

Hepatitis-C-Viren entgegenwirken, werden in Zukunft zu<br />

einer Verbesserung der dauerhaften Ansprechraten<br />

führen. Derzeit befinden sich diese neuen Wirkstoffe noch<br />

in der klinischen Erprobungsphase. Aber bereits die<br />

ersten Ergebnisse haben gezeigt, dass auch bei diesen<br />

neuen Therapien die Bestimmung der anfänglichen<br />

Viruslast und deren Abnahme im Verlauf der Behandlung<br />

Schlüsselfaktoren für die individuelle Festlegung der<br />

Therapiedauer sowie für die Prognose der Therapiewirksamkeit<br />

darstellen.<br />

Die HCV-Resistenzbestimmung wird Expertenmeinungen<br />

zufolge künftig ergänzend zu den bisherigen<br />

Verfahren erforderlich werden, da die Monotherapie mit<br />

DAA-Wirkstoffen die Selektion resistenter Varianten des<br />

Hepatitis-C-Virus begünstigt.<br />

Molekulare HCV-Diagnostik:<br />

HCV-RNA – hochsensitive und präzise Bestimmung der<br />

Viruslast<br />

Derzeitige Richtlinien für das Management und die Therapie<br />

einer Hepatitis-C-Virusinfektion empfehlen die quantitative<br />

und hochsensitive Bestimmung der HCV-RNA zu Beginn,<br />

während und nach Abschluss einer antiviralen Therapie.<br />

Das dauerhafte virologische Ansprechen zeigt sich durch die<br />

Abwesenheit von HCV-RNA 24 Wochen nach Therapieende.<br />

HCV-Genotypisierung<br />

Mithilfe des HCV-Genotyps lässt sich das Ansprechen auf<br />

eine PEG-Interferon/Ribavirin-Kombinationstherapie vorhersagen.<br />

Die Bestimmung des HCV-Genotyps vor Beginn einer<br />

Kombinationstherapie wird daher empfohlen und ermöglicht<br />

die Anwendung des am besten geeigneten Therapieschemas<br />

in Hinblick auf Behandlungsdauer und Zeitpunkt der Viruslastbestimmung.<br />

Immunologische HCV-Diagnostik:<br />

HCV-Antikörper<br />

Der Nachweis von spezifischen Antikörpern gegen das<br />

Hepatitis-C-Virus kann auf eine ausgeheilte oder eine akute<br />

HCV-Infektion, die auch übertragen werden kann, hindeuten.<br />

Auch wenn die Mehrzahl der HCV-Infizierten keine Symptome<br />

zeigt, kann sich die Infektion zu einer chronischen<br />

Hepatitis und Zirrhose entwickeln sowie das Risiko eines<br />

hepatozellulären Karzinoms wachsen.<br />

HCV-Antigen<br />

Der Nachweis des HCV-Antigens kann bei Anti-HCVpositiven<br />

Patienten zur Differenzierung zwischen einer aktiven<br />

und einer ausgeheilten Infektion eingesetzt werden. Das<br />

Screening von Patienten mit einem erhöhten HCV-Infektionsrisiko<br />

kann eine HCV-Infektion auch schon in der Antikörpernegativen<br />

Fensterperiode detektieren und somit eine weitere<br />

Verbreitung verhindern.<br />

In Verbindung mit der Bestimmung der HCV-RNA-Viruslast<br />

und bei Antigen-Konzentrationen > 20.000 pg/L erlaubt die<br />

Quantifizierung des HCV-Antigens im sehr frühen Stadium<br />

der Behandlung eine Aussage über das Ansprechen der<br />

Therapie.<br />

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