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Abbott Times - ABBOTT Diagnostics

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Primäre Prävention mit Aspirin<br />

Magazin<br />

<br />

Während die Wirksamkeit von Aspirin bei der sekundären<br />

Prävention bei bekannten Gefäßerkrankungen gesichert<br />

ist, ist sein Effekt bei der primären Prävention nicht<br />

belegt, wenn man von dem Ergebnis der Untersuchung<br />

von 22.000 Ärzten in den USA absieht. Bei dieser Studie<br />

wurde unter Gabe von Aspirin eine 44%ige Reduktion<br />

der Herzinfarktrate nachgewiesen. Eine Untersuchung<br />

von 5139 britischen Ärzten bestätigte diesen<br />

positiven Effekt nicht. In dieser Studie (JAMA<br />

2010; 303: 841–8 und 880–2) wurden einer<br />

Stichprobe von Männern und Frauen im Alter<br />

zwischen 50 und 75 Jahren ohne bekannte<br />

koronare Gefäßerkrankung mit einem Knöchel-<br />

Arm-Index (KAI) unter 0,95 zur primären<br />

Prävention 100 mg Aspirin pro Tag gegeben.<br />

165.795 Personen wurden angeschrieben,<br />

am KAI-Screening teilzunehmen. 28.980<br />

Personen erklärten sich bereit, an der<br />

Studie teilzunehmen. Davon hatten 4917<br />

einen KAI von ≤ 0,95. 923 lehnten eine<br />

weitere Teilnahme ab. Die verbleibenden<br />

3350 Personen wurden zu gleichen Teilen<br />

(n = 1675) auf die Verum- und die Placebogruppe<br />

verteilt. Die durchschnittliche<br />

Beobachtungszeit betrug 8,2 Jahre. Primäre<br />

Endpunkte waren tödliches und nicht tödliches Koronarereignis,<br />

Schlaganfall und operative Revaskularisation.<br />

Zwei sekundäre Endpunkte waren einmal ein Verbund von<br />

primären Endpunkten, Angina, Claudicatio intermittens<br />

und TIA und als zweiter Endpunkt die Gesamtmortalität.<br />

Auf die Verumgruppe entfielen 181 primäre,<br />

288 sekundäre Endpunkt-Ereignisse<br />

und 176 Todesfälle und auf die<br />

Placebogruppe 176 primäre,<br />

290 sekundäre Endpunkt-<br />

Ereignisse und 186<br />

Todesfälle. Ein Effekt bei<br />

primärer Prävention mit<br />

Aspirin konnte mit<br />

dieser Untersuchung<br />

nicht nachgewiesen<br />

werden. Kritisch ist die<br />

hohe Ausfallquote bei<br />

dieser Studie. Ob der<br />

AKI ein guter Screening-<br />

Test für symptomfreie<br />

Patienten mit erhöhtem<br />

vaskulären Risiko ist,<br />

müsste allerdings noch<br />

nachgewiesen werden. n<br />

Vermindertes Kolonkarzinomkrisiko?<br />

Pyridoxalphosphat, die aktive Form von Vitamin B6 als<br />

Kofaktor von Enzymen, spielt eine wichtige Rolle im<br />

1-Kohlenstoff-Stoffwechsel, der für die Synthese und<br />

Methylierung von DNA von Bedeutung ist. Die Ergebnisse<br />

einer Reihe von Publikationen zur Senkung des Kolonkarzinomrisikos<br />

durch Vitamin B6 sind widersprüchlich. Mit<br />

einer Metanalyse wurde unter Einbeziehung von zwölf<br />

prospektiven Studien eine Klärung versucht (JAMA 2010;<br />

303: 1077–83). Bei acht Studien (n = 6064 Probanden) war<br />

das relative Kolonkarzinomrisiko in Abhängigkeit von Dauer<br />

und Menge der Vitamin-B6-Gabe und in den vier restlichen<br />

(n = 883 Fälle und 1224 Kontrollen) in Abhängigkeit von<br />

der erzielten Vitamin-B6-Serum-/Plasma-Konzentration<br />

bestimmt worden. Für die erste Gruppe der acht Studien<br />

ergaben sich elf auswertbare Kohorten, von denen bei<br />

sechs das Relative Risiko (RR) < 1,0 und bei fünf das RR ><br />

1,0 war. Das RR der gepoolten Daten betrug 0,90 und bei<br />

der zweiten Gruppe mit vier Studien 0,52. Aus der Dosis-<br />

Wirkungsbeziehung zwischen der Vitamin-B6-Konzentration<br />

und dem RR für ein Kolonkarzinom errechnete sich pro<br />

100 μmol/L-Konzentrationsanstieg eine Risikominderung<br />

um 50 %. Die Ausführungen der Autoren sind für mich<br />

insofern widersprüchlich, als in der „Conclusion“ als<br />

Ergebnis der Meta-Analyse eine inverse Assoziation von<br />

Karzinomrisiko mit Vitamin-B6-Einnahme und der Blutkonzentration<br />

besteht. In der „Summary“ am Ende der Arbeit<br />

wird ausgeführt, dass eine inverse Assoziation von Vitamin-<br />

B6-Blutkonzentration mit dem Risiko eines kolorektalen<br />

Karzinoms, aber nicht für die Ergebnisse nach Vitamin-B6-<br />

Einnahme besteht. Nach meiner persönlichen Einschätzung<br />

hat auch diese Meta-Analyse die Frage, ob Vitamin<br />

B6 das Karzinomrisiko mindert, nicht endgültig geklärt, was<br />

auch die Autoren mit ihrem Hinweis auf die Notwendigkeit<br />

weiterer großer Studien mit Vitamin B6 bestätigen. n<br />

© Wikimedia Commons, http://de.wikipedia.org/wiki/Pyridoxin

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