Abbott Times - ABBOTT Diagnostics
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Infektionen auf Intensivstationen<br />
Magazin<br />
<br />
Infektionen von Intensivpatienten sind die Hauptursache<br />
von Morbidität und Mortalität. In der European-<br />
Prevalence-of-Infection-in-Intensive-Care (EPIC II)-Studie<br />
wurden an einem für alle Teilnehmer gleichen Tag (und bis<br />
zu 60 Tage nach diesem Tag) demographische, physiologische,<br />
bakteriologische, therapeutische Outcome-<br />
Ergebnisse registriert. An dieser Studie beteiligten sich<br />
1265 Intensivstationen aus 75 Ländern aller Erdteile<br />
(JAMA 2009; 302: 2323–9). In die Auswertung gingen die<br />
Daten von 13.796 Erwachsenen ein. 7087 (51 %) hatten<br />
am Tag der Datenerhebung eine Infektion und 9084 (71 %)<br />
erhielten Antibiotika. Am häufigsten waren mit 64 %<br />
Infektionen des Respirationstraktes, gefolgt von 20 %<br />
Infektionen des Abdominalbereichs und 15 % des Blutes.<br />
In 47 % der positiven Blutkulturen wurden grampositive<br />
Erreger, überwiegend Staph. aureus, und in 62 % gramnegative<br />
Bakterien, überwiegend Pseudomonas-Spezies und<br />
Escherichia coli, und in 17 % Candida nachgewiesen. Die<br />
Mortalität der Patienten mit Infektionen war mit 25 %<br />
signifikant höher als diejenige der ohne Infektion mit 11 %.<br />
Das Gleiche gilt für die Mortalität bezogen auf den Krankenhausbereich<br />
mit 33 % bzw. 15 %. Bezüglich der<br />
Häufigkeiten der Infektionen auf Intensivstationen und der<br />
isolierten Erreger gibt es geographische und regionale<br />
Unterschiede. Allerdings ist die Interpretation solcher<br />
Differenzen schwierig, da die zahlreichen verschiedenen<br />
Einflussfaktoren auf die Patientenversorgung nicht genau<br />
bekannt sind.<br />
n<br />
Inzidenz des Leberzellkarzinoms<br />
den karzinomauslösenden Effekt der Virushepatitis und<br />
können auch ohne deren Vorhandensein ein Leberzellkarzinom<br />
verursachen (JAMA 2010; 303: 2349–50).<br />
Der folgende Bericht des Centers for Disease Control<br />
and Prevention beinhaltet die Inzidenzrate des Leberzellkarzinoms<br />
für den Zeitraum von 2001 bis 2006 in den<br />
USA. Die im Folgenden angegebenen Inzidenzraten<br />
beziehen sich immer auf 100.000 Personen. Die durchschnittliche<br />
Inzidenzrate betrug für den Untersuchungszeitraum<br />
3. Die jährliche Inzidenzrate stieg in den sechs<br />
Jahren von 2,7 auf 3,2. Sie zeigte eine Abhängigkeit von<br />
Alter, Geschlecht und der ethnischen Zugehörigkeit.<br />
Das Leberzellkarzinom ist die dritthäufigste Todesursache<br />
weltweit und die neunthäufigste in den USA. Chronische<br />
HBV- und HCV-Infektionen werden für 78 % der<br />
weltweiten Leberzellkarzinome verantwortlich gemacht.<br />
Alkoholkonsum, Fettleber und Typ-II-Diabetes verstärken<br />
Die höchsten Inzidenzraten in Abhängigkeit vom Alter<br />
ergaben folgende Werte: 2,2 (40–49 Jahre), 6,8 (50–59<br />
Jahre), 9,6 (60–69 Jahre), 13,7 (70–79 Jahre) und 10,0<br />
(≥ 80 Jahre). Die Inzidenzrate für Männer ist mit 5,0 fast<br />
viermal höher als die der Frauen mit 1,3. Die folgenden<br />
Daten belegen die ethnischen Einflüsse. Asiatische<br />
Inselbewohner hatten eine Inzidenzrate von 7,8, Afro-<br />
Amerikaner von 4,2, Indianer/Alaska von 3,2 und Weiße<br />
von 2,8. Allerdings zeigten die stärksten Anstiege im<br />
Untersuchungszeitraum die Weißen. Zur Verbesserung<br />
der Situation werden eine verstärkte HBV-Impfung und<br />
eine verbesserte Versorgung der Patienten mit chronischer<br />
Hepatitis vorgeschlagen.<br />
n<br />
© Wikimedia/Norbert Kaiser, Erysipel/pixelio.de