Abbott Times - ABBOTT Diagnostics
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28 Labor aktuell<br />
Warum auf respiratorische Viren testen?<br />
Virusinfektionen der Atemwege stellen weltweit ein erhebliches medizinisches<br />
Problem dar. Die klinische Diagnose erweist sich als schwierig, da verschiedene<br />
respiratorische Viren ähnliche klinische Symptome hervorrufen können.<br />
Auch die Entdeckung neuer bedeutender respiratorischer Viren in den letzten<br />
Jahren ist klinisch eine Herausforderung. Außerdem können die häufig auftretenden<br />
Mischinfektionen oder Koinfektionen einen wesentlichen Einfluss auf die<br />
Behandlung und Genesung haben. Luminex hat genau dafür einen innovativen<br />
molekulardiagnostischen Multiplex-Assay, den xTAG RVP FAST, entwickelt, der<br />
von <strong>Abbott</strong> Molecular angeboten wird.<br />
Richtige Diagnose – gezielte Therapie<br />
Bei der Untersuchung eines Patienten kann man auf<br />
zahlreiche respiratorische Krankheitserreger (viral und<br />
bakteriell) stoßen. Ein Arzt muss wissen, welcher Erreger<br />
der Infektion zugrunde liegt, um eine wirksame Behandlung<br />
zu verordnen (Virostatikum oder Antibiotikum) und<br />
die Verbreitung der Infektion einzuschränken. Leider lässt<br />
sich die Ursache einer Atemwegsinfektion mit herkömmlichen<br />
Methoden nur schwer bestimmen. Viele Ärzte<br />
schicken Patienten mit grippeähnlichen Symptomen ohne<br />
Behandlung nach Hause. Oder sie behandeln mit ungeeigneten<br />
Medikamenten, statt einen diagnostischen Test<br />
anzuwenden.<br />
Es überrascht nicht weiter, dass eine Studie des New<br />
England Journal of Medicine mit an Grippe erkrankten<br />
Kindern gezeigt hat, dass bei lediglich 28 % der stationär<br />
behandelten und 17 % der ambulant behandelten Kinder<br />
die richtige Diagnose gestellt wurde (Poehling et al. 2006<br />
N. Engl. J. Med. 355 (1): 31–40).<br />
Wirtschaftliche Bedeutung der Atemwegsinfektionen<br />
Influenza breitet sich weltweit rasch in saisonalen Epidemien<br />
aus und stellt eine erhebliche wirtschaftliche Belastung<br />
in Form von Krankenhauskosten oder Produktivitätseinbußen<br />
dar. In den USA wurde z. B. kürzlich geschätzt,<br />
dass Grippeepidemien die Wirtschaft jährlich 71–167 Mrd.<br />
Dollar kosten (http://www.who.int/csr/disease/influenza/<br />
en/).<br />
Für sehr junge und ältere Menschen sowie für Menschen,<br />
die an Lungenerkrankungen, Diabetes, Krebs, Nierenoder<br />
Herzerkrankungen leiden, stellen Atemwegsinfektionen<br />
ein großes Risiko dar. Bei diesen Menschen kann<br />
eine Infektion zu schweren Komplikationen bei bestehenden<br />
Grunderkrankungen oder sogar zu Pneumonie und<br />
zum Tod führen. Im Rahmen jährlicher Grippeepidemien<br />
sind 5–15 % der Bevölkerung von Infektionen der oberen<br />
Atemwege betroffen. Es wird davon ausgegangen, dass<br />
diese Epidemien jährlich weltweit in drei bis fünf Millionen<br />
Fällen zu schweren Erkrankungen und zu 250.000 bis<br />
500.000 Todesfällen führen. In den Industrieländern treten<br />
die meisten derzeit mit Grippe assoziierten Todesfälle bei<br />
älteren Menschen über 65 Jahren auf (http://www.who.<br />
int/csr/disease/influenza/en/). Viruserkrankungen der<br />
oberen Atemwege kommen häufig vor, rund sechs bis<br />
neun Infektionen treten pro Jahr bei Kindern und zwei bis<br />
vier Infektionen bei Jugendlichen und Erwachsenen auf.<br />
Infektionen der unteren Atemwege sind zwar seltener,<br />
jedoch mit höheren Kosten verbunden. Die wirtschaftliche<br />
Tab. 1:<br />
Sensitivität und Spezifität von xTAG RVP FAST (n = 1518)<br />
Virus (Analyt) Sensitivität Spezifität<br />
Menschliche Influenza A 93,24 % 95,62 %<br />
H1-Subtyp von Influenza A 100 % 96,95 %<br />
H3-Subtyp von Influenza A 95,83 % 96,69 %<br />
Menschliche Influenza B 93,10 % 98,22 %<br />
RSV 91,20 % 98,06 %<br />
Parainfluenza 1 80 % 99,26 %<br />
Parainfluenza 2 76 % 99,33 %<br />
Parainfluenza 3 76,29 % 98,87 %<br />
Entero-Rhinovirus* 100 % 89,20 %<br />
Adenovirus 97,10 % 98,90 %<br />
Metapneumovirus 97,22 % 98,87 %<br />
* Klinische Proben konnten nicht durch bidirektionale Ablaufplanung nach<br />
Enterovirus bewertet werden.