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mit positiver Empfindung verknüpft auftritt), quillt als<br />
Phänomen aus einer sinnlichen Kondition her, die durch<br />
"Überraschung" auffällig gemacht elementar wirkt und<br />
unabdingbar Reaktionen hervorruft" 39 .<br />
Indem ich von dieser "sprichwörtlichen Faszination" des Puppentheaters<br />
- sowohl für den Ausübenden als auch für den Zuschauer -<br />
ausgehe, werde ich mit diesen drei Haupt-Thesen Kavrakova-Lorenz'<br />
als Grundlage die Wirkungsweise und die Wirkungsmittel des Puppentheaters<br />
untersuchen, um - wenn möglich - zu einem Verständnis<br />
des Hintergrundes der verschiedenen Erscheinungsformen und<br />
Auffassungen des Puppentheaters zu kommen.<br />
3. Die Fragestellung:<br />
Diese Untersuchung kann dann in drei Fragen formuliert werden 40 :<br />
1. Was macht den psychologischen Hintergrund der Faszination<br />
des Puppentheaters aus: Die Wirkungsweise des Puppentheaters.<br />
2. Was beim Puppentheater bewirkt diese Faszination:<br />
Die Wirkungsmittel des Puppentheaters.<br />
3. Kann man - ausgehend von den besonderen Wirkungsweisen und<br />
Wirkungsmitteln - einen Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen<br />
Auffassungen des Puppentheaters und den Auffassungen<br />
des Theaters als Begriff finden: Die Konzeptionen<br />
des Puppentheaters.<br />
1. Frage: Wirkungsweisen des Puppentheaters<br />
---------------------------------------------<br />
Kavrakova-Lorenz betrachtet das Puppentheater als eine besondere<br />
"Grundart" der darstellenden Künste, neben dem Schauspieltheater,<br />
welches sich u.a. durch die unterschiedlichen persönlichen<br />
"Aneignungshaltungen" der Ausübenden unterscheidet.<br />
Wenn es einen solchen Unterschied gibt, kann angenommen werden,<br />
daß Puppenspiel und "Körperspiel" in der menschlichen Psyche<br />
unterschiedlich fundiert sind und daß ein Schlüssel zum Verständnis<br />
sowohl der Faszination als auch der Abwertung, die das<br />
Puppenspiel im Gegenteil zum Schauspiel umfaßt, in diesem<br />
Unterschied liegen könnte 41 .<br />
Selbstverständlich kann eine Frage über die psychologische Grundlage<br />
des Theaterbegriffs im weitesten Sinne innerhalb des Rahmens<br />
dieser Arbeit weder ganz noch teilweise beantwortet werden.<br />
Dies nicht nur, weil diese Frage die Frage nach der psychologischen<br />
Funktion, die das Abbild und das Theater - "mimesis" 42 -<br />
als solches überhaupt hat für den Menschen und damit die philosophische<br />
Grundfrage, was der Mensch eigentlich sei, hervorruft,<br />
sondern auch weil diese Frage eher (und deshalb) von einem<br />
Psychologen oder Forscher des Gehirns mit Interesse für (Puppen)-<br />
Theater beantwortet werden müßte, als von einem Studenten der<br />
Theaterwissenschaft, mit einer begrenzten und oberflächlichen<br />
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