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So gesehen, kann man sich den Übergang von Faszination bis zum<br />
"Einfühlen" als "nahtlos" vorstellen, der Übergang von "Einfühlen"<br />
bis zur Erkenntnis - verstanden als das "Aha-Effekt" -<br />
bedeutet immer einen "Bruch" - ein Erwachen in der wirklichen<br />
Welt.<br />
Aus der Sicht der faszinierten Person ist die Faszination also<br />
eine Aktivität im Erkenntnis-Apparat, auf bewußter oder unbewußter<br />
Ebene. Aus der Sicht des Betrachters einer faszinierten<br />
Person ist die Faszination ein Zustand.<br />
Die Voraussetzungen herzustellen für diesen Zustand sind für den<br />
Produzenten der Ausdrücke gleichzeitig Mittel und Ziel - obwohl<br />
nicht das einzige Ziel oder Ziel an sich. Für den Rezipienten ist<br />
diese besondere Wirksamkeit Voraussetzung der Perzeption einer<br />
eventuellen Aussage und eine Voraussetzung für eine - positive<br />
oder negative - Reaktion.<br />
Die Faszination ist, so wie der Begriff hier verwendet wird,<br />
keine absolute Folge der "ästhetischen Haltung" und die<br />
"ästhetische Haltung" keine Voraussetzung der Faszination.<br />
Die Faszination ist dem "ästhetischen Erlebnis" nicht gleichzusetzen,<br />
ist aber damit als eine Voraussetzung verbunden.<br />
5. Definitionen:<br />
Abschließend für diese Einleitung sollen die verwendeten Begriffe<br />
definiert werden.<br />
Bis jetzt habe ich - ein bißchen provokativ und ohne weitere Erklärungen<br />
- als gemeinsame Bezeichnung für die Theaterformen, die<br />
hier zur Frage stehen, die klassischen Bezeichnungen "Puppe",<br />
"Puppenspiel" und "Puppentheater" gewählt, statt die mehr modernen<br />
Bezeichnungen: "Figurentheater" oder "Animationstheater".<br />
Eine Begründung folgt unten.<br />
- Puppe: 56<br />
Die Verwendung des Terminus "Puppe" statt "Figur" 57 , auch in<br />
dem Fällen, in denen es nicht um eine konkrete Abbildung eines<br />
Menschen oder Tieres geht, wird u.a. dadurch begründet, daß<br />
ungeachtet der konkreten Gestaltung dem Spielinstrument (der<br />
Puppe, dem Objekt, der Figur, dem Material u.s.w.) im Spiel immer<br />
menschliche Verhaltensweisen zugesprochen werden 58 .<br />
Wir kennen keine anderen !<br />
Auf der Bühne wird "die Puppe" dann ihrem Inhalt nach immer ein<br />
Abbild von einem Menschen:<br />
"Darstellende Kunst [beruht] auf der Darstellung von Etwas,<br />
welches auf den Menschen verweist, durch etwas, das ihn<br />
bezeichnet" 59 .<br />
"Etwas, welches auf den Menschen verweist" ist dann immer die<br />
Menschen in ihren Verhältnisse und Relationen zur umgebenden Welt<br />
und anderen Menschen; für die Menschen und für diesen Verhältnisse<br />
und Relationen wird auf der Bühne "Zeichen" gefunden.<br />
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