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Hier sind solche zusammenhörenden Aussagen angedeutet, wie sie<br />

uns aus der Zeit des 20. Jahrhundert, die bis jetzt hinter uns<br />

liegt bekannt sind 207 :<br />

Gesellschaft- Macht Aufruhr<br />

liche besitzend besitzlos<br />

Widersprüche: reaktionär revolutionär<br />

Bürgertum<br />

Avantgarde/Boheme<br />

normbestätigend<br />

normbrechend<br />

----------------------------------------------------------------<br />

Funktion kulinarisch künstlerisch<br />

-----------------------------------------------------------------<br />

Dramaturgie dramatische Form epische Form<br />

-----------------------------------------------------------------<br />

illusionistisch<br />

theatralisch<br />

Ästhetik<br />

"naturalistisch"<br />

-----------------------------------------------------------------<br />

Identifikation<br />

Psychologie "Einfühlung" "Verfremdung"<br />

-----------------------------------------------------------------<br />

Widersprüche normal ungewöhnlich<br />

im Individuum Festhalten Entwickeln<br />

Gewohnheit<br />

Phantasie<br />

Geborgenheit<br />

Freiheit<br />

Der Widerspruch "Vernunft" und "Gefühl" kann je nachdem beiden<br />

Spalten zugefügt werden. Hiermit werden wieder "Pole" angesprochen,<br />

nicht etwa behauptet, daß es nur zwei Verhaltensweisen<br />

oder Theaterkonzeptionen gibt.<br />

Neue Theaterformen sind immer in Opposition zu alten entstanden.<br />

Es scheint aber, als ob alte Formen oft neben den neuen fast<br />

unbehelligt weiterleben können. Die bürgerliche Gesellschaft hat<br />

auch in hohem Maße vermocht, neue künstlerische Strömungen anzunehmen<br />

und sie "salonfähig" - mondän - zu machen 208 . Es entstehen<br />

ständig neue Ausdrucksformen, die sich durch die Begriffe der<br />

rechten Spalte "vermarkten" oder "verurteilen" lassen, und es<br />

scheint, als ob sie ständig weiter gleiten in Richtung der linken<br />

Spalte, bis die nächste Strömung kommt und sie als "überholt"<br />

definiert.<br />

Die Entwicklung solcher neuer Theaterformen entsteht unter<br />

Wechselwirkung vieler gesellschaftlicher Kräfte.<br />

Die Periode der Theatergeschichte, die wir als "naturalistisch"<br />

bezeichnen, ist auch die Periode, in der die technische Entwicklung,<br />

wie z.B. die Erfindung des elektrischen Lichtes, neue und<br />

faszinierende Möglichkeiten hervorbrachte, um "die Natur" auf der<br />

Bühne darzustellen.<br />

Gleichzeitig ist sie die Periode, in der die Gesellschaft als<br />

Folge der technisch-industriellen Revolution einer schnellen<br />

Veränderung unterliegt. Die Anzahl möglicher gesellschaftlicher<br />

Positionen steigt, während die letzten Reste der festen Positionen<br />

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