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kommt die Sprache "von außen", entweder von dem Puppenspieler<br />

oder von einen besonderen "Stimmgeber" (wie es auch im japanischen<br />

Puppentheaterform Bunraku der Fall ist) oder von einem der technologischen<br />

Hilfsmittel (Schallplatten, Tonband, CD) die in diesem<br />

Jahrhundert entwickelt sind.<br />

Wie das Material, aus welchem der Puppe gestaltet ist, so steht<br />

auch die Stimme der Puppe zum (Skala)Modellcharakter unmittelbar<br />

im Widerspruch. Sowohl das Material als auch die Bewegung kann<br />

als einen Teil des eigenen Ausdrucks der Puppe - ihres Modellcharakters<br />

- betrachtet werden, die Stimme dagegen als ein Teil<br />

des Ausdrucks des Puppenspielers oder "Stimmgeber"s.<br />

Zu dieser Frage kehre ich unter dem Punkt: Dramaturgie des Bildes -<br />

und das Wort" zurück.<br />

- die drei Stufen vom Material zur Puppe:<br />

Diesen Bemerkungen über die Puppe als Wirkungsmittel in Bezug<br />

auf den Modellcharakter des Puppentheaters, kann summiert und<br />

abgeschlossen werden mit folgender Beschreibung der Auswahl und<br />

Vorbereitung des Spielmaterials des Produzenten in drei Stufen 150 :<br />

1. Entdeckung und Untersuchung der Eigenschaften des Spielmaterials,<br />

hierbei auch seine evt. Manipulierbarkeit und<br />

Formbarkeit. (Die Eigenschaften des Materials)<br />

2. Entdeckung und Untersuchung des "Eigenwillens", der<br />

Geschichte und der "Eigenaussage" des Spielmaterials.<br />

(Die Bedeutungen des Materials)<br />

3. Dem ausgewählten - evt. gestalteten - Spielmaterial wird<br />

selbständiges Leben zugesprochen - es wird behandelt, als ob<br />

es lebendig wäre, als ob es eigene Gefühle, Absichten und<br />

Anschauungen hätte. (Die "Thetische Haltung" 151 )<br />

Ad.1:<br />

Das Vermögen des Spielmaterials Bedeutungen zu tragen ist also<br />

nicht nur von seiner Manipulierbarkeit und Formbarkeit abhängig,<br />

sondern auch von anderen Eigenschaften wie z.B. Brennbarkeit,<br />

Sprödigkeit und Klang 152 .<br />

Ad.2:<br />

Mit dem Begriff des "Eigenwillens" des Spielmaterials wird seine<br />

Gefügigkeit im übertragenen Sinne beschrieben. Seine Geschichte<br />

und "Eigenaussage" und die davon abgeleiteten möglichen Konnotationen,<br />

bedingen seine Fähigkeit, bestimmte Vorgänge und Begriffe<br />

zu modellieren und andererseits die entsprechende Unfähigkeit,<br />

bestimmte andere zu unterstützen.<br />

Ad.3:<br />

Im dritten Punkt fängt "der qualitative Sprung" ins Puppenspiel<br />

an. Nur aus ihren eigenen "subjektiven" Eigenschaften als Grundlage<br />

und Ausgangspunkt kann die Puppe sich die Charakter-Eigenschaften,<br />

die sie in ihrer Funktion als Rollenfigur im konkreten,<br />

dramatischen Zusammenhang zu tragen hat, aneignen.<br />

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