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Betrug zum Nachteil von Versicherungen - E+S Rück

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ser und vollständiger die Eingaben des Nutzers<br />

sind. Ein <strong>Nachteil</strong> der Unterstützung durch ein <strong>Betrug</strong>serkennungsprogramm<br />

besteht darin, dass der<br />

Schadensachbearbeiter sich zu sehr auf die Unfehlbarkeit<br />

und Richtigkeit des Systems verlässt.<br />

Die Abwehr betrügerischer Anspruchstellungen<br />

beginnt generell mit der Meldung eines Schadens.<br />

Die bereits erwähnten Hinweise und Indizien hinsichtlich<br />

betrügerischen Verhaltens sollten <strong>von</strong> den<br />

Mitarbeitern grundsätzlich gekannt und erkannt<br />

werden. Diese Kenntnisse sind in entsprechenden<br />

Schulungen zu vermitteln, damit auffällige Schäden<br />

sachdienlich bearbeitet werden können.<br />

Auch die bereits erwähnten Checklisten sollen<br />

dem Sachbearbeiter als Hilfestellung für seine<br />

tägliche Arbeit dienen. Daher sind Schulungen<br />

hinsichtlich der Anwendung und Umgang für<br />

die alltägliche Sachbearbeitung notwendig. Die<br />

Mitarbeiter sind ferner für die Antragsbearbeitung<br />

und speziell für die Schadenregulierung<br />

über potenzielle <strong>Betrug</strong>sindikatoren aufzuklären.<br />

Einerseits sollen die Mitarbeiter dadurch für die<br />

<strong>Betrug</strong>sabwehr sensibilisiert werden, und andererseits<br />

können bei nicht vorhandenen <strong>Betrug</strong>sanzeichen<br />

die Versicherungskunden, die als unverdächtigt<br />

eingestuft werden, schnell die ihnen<br />

zustehenden Leistungen des Versicherers erhalten.<br />

Das hierzu erforderliche Fingerspitzengefühl<br />

muss intensiv geschult und trainiert werden, damit<br />

der Anfang der <strong>Betrug</strong>sabwehrarbeit bereits<br />

bei den Sachbearbeitern beginnen kann.<br />

Aus Gründen der Spezialisierung sind in einigen<br />

Versicherungsgesellschaften eigene Dezernate<br />

zur <strong>Betrug</strong>sabwehr eingerichtet worden. Diese<br />

Spezialisten haben dabei auch die Aufgabe, die<br />

notwendigen und geforderten Unterweisungen<br />

und Schulungen für die Sachbearbeiter vorzunehmen.<br />

Die Hauptaufgabe der <strong>Betrug</strong>sabwehrspezialisten<br />

liegt jedoch im Allgemeinen in der Aufdeckung<br />

<strong>von</strong> betrügerischem Verhalten.<br />

Einsatz <strong>von</strong> <strong>Betrug</strong>sabwehrspezialisten<br />

Vorliegende <strong>Betrug</strong>sverdachte müssen für eine<br />

gute <strong>Betrug</strong>sabwehrarbeit möglichst früh erkannt<br />

werden. Bei einem bestehenden Verdacht eines<br />

betrügerischen Verhaltens werden mittlerweile<br />

in vielen Versicherungsgesellschaften <strong>Betrug</strong>sspezialisten<br />

mit der Prüfung dieser Verdachtsfälle<br />

betraut. Es handelt sich dabei um Mitarbeiter, die<br />

ausschließlich mit der Bekämpfung des betrügerischen<br />

Verhaltens <strong>zum</strong> <strong>Nachteil</strong> der <strong>Versicherungen</strong><br />

beschäftigt sind. Auffällige Schadenakten<br />

werden somit an diese Spezialisten weitergereicht.<br />

Dieser Vorgang klingt einfach und logisch,<br />

birgt aber das Problem, dass die Schadenfälle für<br />

den Sachbearbeiter erst einmal verdächtig sein<br />

müssen. <strong>Betrug</strong>sspezialisten besitzen eine gewisse<br />

Erfahrung mit der Abwehr <strong>von</strong> <strong>Betrug</strong>sfällen<br />

und spezielle Kenntnisse. Diese Experten<br />

verfügen in der Regel über ein technisches, physikalisches<br />

Verständnis. Sie arbeiten kritisch und<br />

akribisch an den Schadenfällen, obendrein sind<br />

sie mit der Schadenbearbeitung sachkundig vertraut.<br />

Ein kriminalistischer Scharfsinn und das Gespür,<br />

welche rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft<br />

werden sollten, sind für diese Arbeit<br />

ebenso notwendig.<br />

Die Organisation und Einbindung bei der Bearbeitung<br />

der Verdachtsfälle kann grundsätzlich<br />

auf zwei unterschiedlichen Wegen erfolgen. Ein<br />

möglicher Ablauf ist, dass der <strong>Betrug</strong>sexperte die<br />

ihm vorgelegten, verdächtigen Fälle inklusive<br />

jeglicher Korrespondenz bis <strong>zum</strong> Abschluss bearbeitet.<br />

In dieser Phase der <strong>Betrug</strong>sbearbeitung<br />

sollten durch die <strong>Betrug</strong>sspezialisten eigene<br />

Nachforschungen hinsichtlich der Umstände des<br />

Schadenfalls, des Vertragsabschlusses und bezüglich<br />

der beteiligten Personen angestellt werden.<br />

Hierfür sind eine gute Zusammenarbeit und<br />

ein funktionierender Austausch mit der Polizei<br />

<strong>von</strong> immenser Bedeutung. Eine weitere Möglichkeit<br />

der Beweisbeschaffung besteht in der<br />

Beauftragung eigener Sachverständiger. Konsequenterweise<br />

sollten auch für die <strong>Betrug</strong>sexperten<br />

spezielle Schulungen abgehalten werden,<br />

um auf bestehende Problembereiche, z. B. Besonderheiten<br />

bei Beauftragung <strong>von</strong> Sachverständigen<br />

und bei Zusammenarbeit mit der Polizei, aufmerksam<br />

zu machen.<br />

Eine weitere Möglichkeit der Einbindung eines<br />

<strong>Betrug</strong>sspezialisten ergibt sich, wenn er ebenso<br />

alle auffälligen Schadenfälle zwar einsehen kann,<br />

aber dem zuständigen Sachbearbeiter oder dem<br />

Schadenaußendienst bei Auffälligkeiten die weiteren<br />

notwendigen Arbeitsanweisungen zur<br />

Nachforschung und Ermittlung erteilt. Sind deren<br />

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