Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF
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TECHNIK + <strong>EINKAUF</strong> IM DIALOG<br />
Interview<br />
„Aus unserer Sicht bewährt<br />
haben sich kleine, schnelle<br />
Entscheidungsteams, die Themen<br />
sammeln, diskutieren, eine<br />
Entscheidung fällen, abhaken und<br />
weitermachen.“<br />
Peter Lemke,<br />
Gruppenleiter Entwicklung Systeme ,<br />
Semikron<br />
Bild: Wolfgang Schmitt<br />
Die Erkenntnis: Schulterschluss hilft<br />
Tobias Feihl (Einkauf ) und Peter Lemke (Entwicklung) haben beim Halbleiterproduzenten Semikron eine<br />
Benchmark gesetzt. Die Leistungselektronik SKAI für Hybrid-Nutzfahrzeuge entwickelten sie in enger<br />
Abstimmung erstmals im Design-to-Cost-Verfahren – ein Schulterschluss mit Erfolg.<br />
Sie haben Ihre Plattform SKAI im Schulterschluss mit dem Einkauf<br />
entwickelt. Was hat Sie zu diesem Vorgehen veranlasst?<br />
Peter Lemke: Bei diesem Projekt war von Anfang an klar, dass wir am<br />
Markt nur Erfolg haben werden, wenn wir die von Kunden genannten<br />
Zielkosten erreichen. Deshalb war es zentral, die Kostenstrukturen<br />
während der einzelnen Entwicklungsphasen immer wieder zu hinterfragen<br />
und zu kontrollieren. Hinzu kam, dass das System auch an die<br />
Technik hohe Anforderungen stellt. Auch deshalb war eine enge Absprache<br />
zwischen Einkauf und Entwicklung von Beginn an notwendig.<br />
Inwiefern profitierte die Technik von der engen Begleitung durch<br />
den Einkauf?<br />
Peter Lemke: Die Herausforderung für uns war, das Kostenziel für<br />
das Gesamtsystem so herunter zu brechen, dass wir bei allen Komponenten<br />
jederzeit wussten, ob wir uns im vorgegebenen Rahmen<br />
bewegen. Das ist uns mit der Installation eines Projekteinkaufs im<br />
Team gelungen. Diese organisatorische Veränderung ermöglichte<br />
dem Einkauf auch, sich technisch tief genug in das Thema einzufinden<br />
und so zum unverzichtbaren Projektpartner zu werden.<br />
War das Thema Projekteinkauf für Semikron völlig neu?<br />
Tobias Feihl: In dieser intensiven Form ja. Bislang war der Einkauf<br />
reiner Dienstleister, der Bestellungen auslöste und Verhandlungen<br />
führte. Als Projekteinkäufer leisten wir einen echten Wertbeitrag für<br />
die Entwicklungsprojekte – in Bezug auf die technischen Anforderungen,<br />
Kosten- und Terminziele. Der Anteil der externen Wertschöpfung<br />
spielte für das Projekt SKAI 2 eine enorm wichtige Rolle.<br />
Was hat sich durch die enge Absprache verändert?<br />
Peter Lemke: Kostenaspekte kommen früher zum Tragen und wir le-<br />
16 06 / <strong>2012</strong>