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Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF

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angehen kann. Wir verfolgen die Strategie,<br />

mit Key-Lieferanten Partnerschaften zu<br />

entwickeln. Dazu gehört ein aktives Portfolio-Management<br />

pro Materialgruppe. Um<br />

uns abzusichern, können wir auf zusätzliche<br />

Lieferanten zurückgreifen, die die Lieferungen<br />

kurzfristig übernehmen könnten.<br />

Wie stark ist Ihre Verhandlungsposition?<br />

Schürhoff: Unsere Verhandlungsposition<br />

gegenüber den Lieferanten wird wesentlich<br />

von unseren internen Prozessen bestimmt.<br />

Wir müssen auf jeden Fall alle am gleichen<br />

Strang ziehen. Bei uns geht es nicht um den<br />

reinen Preiskampf, sondern wir müssen<br />

uns als Unternehmen Freiheitsparameter<br />

auf dem Markt erarbeiten. Dazu gehört,<br />

dass die Entwicklungsabteilung, die den<br />

Prozess sehr frühzeitig und sehr lange begleitet,<br />

auch hinter dem Einkauf steht. Dass<br />

sie sich dem Einkaufsgedanken in diesem<br />

Sinne anschließt. Und das gleiche gilt auch<br />

für die Produktion und den Vertrieb. Nur<br />

so können wir die Lieferkette so gestalten,<br />

dass sie uns allen zum Vorteil reicht.<br />

Also Einbindung anderer von Anfang an?<br />

Schürhoff: Wir arbeiten auf jeden Fall daran,<br />

aber den Idealfall haben wir auch bei<br />

Fehrer noch nicht vollkommen durchgesetzt.<br />

Ich investiere viel Zeit, um diese Zusammenarbeit<br />

nach vorne zu bringen,<br />

denn nur so können wir das Maximale für<br />

das Unternehmen erreichen. Aber auch bei<br />

uns kommt es vor, dass eine Abteilung<br />

schon mal vor der Abstimmung mit dem<br />

Einkauf ihren Lieferanten für einen bestimmten<br />

Bedarf vorsieht. Um dies zu vermeiden,<br />

wird der Einkauf nun sehr früh in<br />

die Bedarfsdefintion involviert.<br />

Ist Qualität wichtiger als der Preis?<br />

Schürhoff: Mein Idealverständnis geht noch<br />

einen Schritt weiter. Wer nur nach Schnäppchen<br />

schaut und dann feststellt, dass er das<br />

gar nicht verwenden kann, hat, statt Einsparungen<br />

zu erzielen, Geld verschwendet. Die<br />

wichtigste Frage ist: Brauche ich es überhaupt?<br />

Wenn ich die Frage in den Griff bekomme,<br />

kann ich die höchste Einsparung<br />

erzielen. Das heißt, die Grundüberlegung<br />

muss sein: Ist dieses Teil notwendig und –<br />

wenn ja –, in welcher Ausführung benötigen<br />

wir es. Haben wir die Anforderungen<br />

an das Produkt richtig definiert, dann finden<br />

wir auch den geeigneten Lieferanten<br />

dafür. Erst danach kommt die Frage nach<br />

dem Qualitätsniveau und wir können in die<br />

Wertanalyse einsteigen. Mit diesem Prozess<br />

sind die Einsparungsmöglichkeiten enorm.<br />

Sie begleiten auch Ihre Kunden in der<br />

Entwicklung. Wie wirkt sich das aus?<br />

Schürhoff: Ja, wir begleiten den sogenannten<br />

Simultaneous Developement Process<br />

und sind in diesem Entwicklungsprozess<br />

des Fahrzeugherstellers für unseren Lieferumfang<br />

mit einbezogen. Deshalb müssen<br />

wir sehr flexibel sein und beispielsweise<br />

Änderungen an Bezügen und Schaumteilen<br />

kurzfristig umsetzen. Deshalb binden wir<br />

unsere Key-Lieferanten auch frühzeitig in<br />

diese Prozesse mit ein.<br />

Auf welchen Märkten beziehen Sie Ihre<br />

Rohstoffe und Teile?<br />

Schürhoff: Es gibt viele Produkte, die sich<br />

auf wenige, große Chemie-Lieferanten verteilen,<br />

für die es keine Alternative gibt. Aber<br />

auch im Bereich Innenraum-Design werden<br />

oftmals Lieferanten seitens des Kunden vorgegeben,<br />

wenn wir beispielsweise nur ein<br />

bestimmtes Leder einsetzen dürfen. Daneben<br />

gibt es aber auch viele Bauteile, bei deren<br />

Beschaffung wir relativ frei sind und<br />

nach der besten Lösung suchen. In solchen<br />

Fällen schauen wir sowohl auf Bezugsquellen<br />

aus Low Cost Countries als auch auf<br />

deutsche Hersteller. Es gibt hierzulande Teile,<br />

bei denen die Qualität der Rohmaterialien<br />

in Verbindung mit dem Preis unschlagbar<br />

ist, da kommt kein Low-Cost-Country<br />

dagegen an. Jeder Bedarf wird bei uns global<br />

angefragt, wobei wir uns auf interessante<br />

Beschaffungsmärkte, wie Osteuropa, Südostasien<br />

und Mittelamerika als Low-Cost-<br />

Countries, beschränken.<br />

Wie bleiben Sie weiterhin so erfolgreich?<br />

Schürhoff Am wichtigsten ist, sich klar zu<br />

darüber zu sein, was man will, was die Herausforderungen<br />

sind und welche Trends<br />

sich an den Märkten herausbilden. Für<br />

mich kann dann die Strategie des Einkaufs<br />

nur mit einem effektiven, breit ausgerichteten<br />

und engagierten Team, also einer eingeschworenen<br />

Gemeinschaft, umgesetzt<br />

werden. Dabei vertraue ich auf junge Leute<br />

ebenso wie auf erfahrene Einkäufer. Ein<br />

Team, das im Umfeld von sich stets verändernden<br />

Marktbedingungen für Kontinuität<br />

und Erfolg sorgt.<br />

Autor<br />

Kathrin Irmer<br />

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