04.11.2013 Aufrufe

Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF

Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF

Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TECHNIK + <strong>EINKAUF</strong> IM DIALOG<br />

„Wir prüfen jetzt sehr viel genauer,<br />

ob ein Lieferant auch in der Lage<br />

ist, das zu leisten, was den<br />

technischen Anforderungen des<br />

Marktes entspricht und das zu<br />

wettbewerbsfähigen Preisen.“<br />

Tobias Feihl,<br />

Gruppenleiter Einkauf Systeme,<br />

Semikron<br />

Bild: Wolfgang Schmitt<br />

ben sie intensiver. Wir fragen nicht nur, was etwas kosten darf, sondern<br />

erarbeiten gemeinsam, welche Möglichkeiten es hinsichtlich<br />

Fertigungsverfahren, Anforderungen an das Bauteil selbst oder Fähigkeiten<br />

des Lieferanten gibt. Wir stellen auch unsere eigenen Anforderungen<br />

immer wieder auf den Prüfstand.<br />

Hatte das auch Einfluss auf die Arbeit mit den Lieferanten?<br />

Peter Lemke: Wir konnten uns hier die Bälle sehr gut zu spielen. Der<br />

Lieferant sprach ja von Anfang an parallel mit dem Einkauf, der die<br />

Angebote auch vor dem Hintergrund anderer Verfahren und Benchmarks<br />

prüfte. Die Aussagen der Lieferanten bezogen auf Technik und<br />

Kosten waren deshalb vom ersten Tag an viel fundierter.<br />

Inwiefern haben sich Ihre Philosophien angenähert?<br />

Tobias Feihl: In der Vergangenheit blieb viel Zeit auf der Strecke, um zu<br />

klären, wie man gemeinsam ans Ziel kommt. Heute wissen wir, wenn<br />

wir diesen Schulterschluss vollziehen, erzielen wir ein deutlich besseres<br />

Ergebnis und machen die gesamte Organisation schlagkräftiger.<br />

Was bedeutet dieser Schwenk für die Zulieferer?<br />

Tobias Feihl: Es gibt natürlich Lieferanten, die diese Art der Zusammenarbeit<br />

bereits kannten, andere mussten wir erst heranführen.<br />

Dieser Lernprozess kostete Zeit, aber wir profitieren davon auch in<br />

zukünftigen Projekten.<br />

Peter Lemke: Die Lieferanten müssen heute in der Lage sein, sehr<br />

rasch ein eigenes Projektteam auf die Beine zu stellen, das die große<br />

Bandbreite an Fragen parallel klärt. Bei einer Baugruppe möchte ich<br />

direkt wissen, ob der Lieferant mir hierzu auch eine Montagelinie<br />

hinstellen kann, ob er fähig ist, in bestimmten Stückzahlen zu liefern,<br />

welche Einmalkosten er für die Linie hat, ob er die Qualitätsziele erreicht<br />

und so weiter.<br />

Hat das Ihren persönlichen Blick auf die Lieferanten in Ihrem<br />

Umfeld verändert?<br />

Peter Lemke: Ich beurteile sie heute nicht mehr allein aus technischer<br />

Sicht, sondern hole mir immer gezielt die Expertise des Einkaufs.<br />

Auch zur Lieferantenentwicklung. Es gibt Lieferanten, die arbeiten<br />

daran, solch komplexe Prozesse abbilden zu können und andere tun<br />

das nicht. Da schaue ich heute anders drauf.<br />

Beurteilt auch der Einkauf die Lieferanten anders als vorher?<br />

Tobias Feihl: Wir prüfen jetzt sehr viel genauer, ob der Lieferant auch<br />

in der Lage ist, das zu leisten, was den technischen Anforderungen<br />

des Marktes entspricht und das zu wettbewerbsfähigen Preisen.<br />

Wenn er das kann, ist er ein attraktiver Partner in unserem Entwicklungsprojekt.<br />

Deshalb halte ich es für unabdingbar, dass Projekteinkäufer<br />

ein fundiertes technisches Verständnis mitbringen. Nur so<br />

können sie sich überhaupt in diese Details einbringen.<br />

06 / <strong>2012</strong><br />

17

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!