Ausgabe 6 / 2012 - technik + EINKAUF
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<strong>EINKAUF</strong> PRAXIS<br />
pletten Plattform unnötig machen. Typischerweise haben Unternehmen<br />
bereits ERP-Plattformen, deren Funktionsumfang aber nur<br />
suboptimal genutzt wird. Während bestimmte Unterprozesse wie<br />
der Contract-Workflow oder eRFX zwar neue Werkzeuge benötigen,<br />
um beispielsweise die Compliance und das <strong>Ausgabe</strong>nmanagement<br />
effektiver zu gestalten, so müssen nicht zwangsläufig neue,<br />
teure Systeme eingesetzt werden. Eine Vielzahl von kosteneffizienten<br />
Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) sind hierfür passend.<br />
Es geht nur um die Auslagerung von einfachen,<br />
6<br />
transaktionalen Tätigkeiten<br />
Der Umfang der Beschaffungsauslagerung bewegt sich weg von<br />
der transaktionalen Kreditorenbuchhaltung hin zu einem strategischen<br />
Fokus rund um das Thema ‚Source-to-Pay‘. Die moderne<br />
Sicht auf das Outsourcing bezieht vor allem in etablierten Outsourcing-Partnerschaften<br />
wertschöpfende<br />
Bereiche mit ein,<br />
wie z.B. <strong>Ausgabe</strong>nanalysen und<br />
das Management des Vertragslebenszyklus<br />
sowie der Lieferantenbeziehung.<br />
Kennzeichen<br />
eines intelligenten Unternehmens<br />
ist dessen Fähigkeit, einen<br />
ganzheitlichen Blick auf das<br />
Unternehmen zu haben und<br />
Prozess-Silos dort einzureißen,<br />
wo sie zu Einnahmeverluste<br />
führen können. Zukunftsorientierte<br />
Unternehmen setzen dabei<br />
häufig auf Service-Anbieter<br />
die verschiedene Aspekte der<br />
Beschaffung integrieren um damit<br />
von ‚End-to-End‘-Prozessen<br />
zu profitieren.<br />
nen kontinuierlich die Zufriedenheit der Interessensgruppen und garantieren<br />
eine schnelle Reaktion bevor Probleme eskalieren.<br />
Auch wenn die Auslagerung von Beschaffungsprozessen einen erheblichen<br />
Mehrwert für Unternehmen bieten kann, ist das volle Potenzial<br />
dieser Strategie noch nicht ausgeschöpft. Zum Teil liegt das<br />
an den beschriebenen Missverständnissen. Damit das Outsourcing<br />
den größtmöglichen Effekt erzielen kann, müssen die Beschaffungsfunktionen<br />
intelligenter, agiler und effektiver werden.<br />
■<br />
Autor<br />
Stephan Göppert,<br />
Vice President Germany, Genpact<br />
Bild: lassedesignen-Fotolia<br />
Interne Interessensgruppen<br />
und Lieferanten<br />
7<br />
gleichzeitig zufriedenzustellen,<br />
ist schwierig<br />
Eine wichtige Eigenschaft des<br />
Unternehmens ist es, auf Anliegen<br />
der Interessensgruppen<br />
schnell zu reagieren und die richtigen<br />
Einzelpersonen, Abteilungen<br />
und Geschäftsbereiche für<br />
die Problemlösung zusammenzubringen.<br />
Etablierte Einkaufsstrukturen<br />
nutzen effiziente Steuerungsmechanismen,<br />
die<br />
etwaiger Unzufriedenheit zwischen<br />
internen Interessensgruppen<br />
und Lieferanten entgegenwirken.<br />
Viele Unternehmen<br />
nutzen Konzepte wie einen ‚Einkaufs-Helpdesk‘<br />
mit einem Eskalationsmechanismus,<br />
um Probleme<br />
mit den ausgelagerten<br />
Einkaufsorganisationen zu vermeiden<br />
und Konflikten vorzubeugen.<br />
Mithilfe von Kennzahlen<br />
überwachen Einkauforganisatio-