Bemerkungen zu den Deutschen Unitariern - Unitarisch ...
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3. Geschichte mit braunen Flecken.<br />
3.1. Die Vorgeschichte.<br />
Aber <strong>zu</strong>rück <strong>zu</strong>m Anfang unserer Überlegungen. Heftige Attacken im Internet, militante<br />
Demonstrationen gegen das Abhalten von Unitariertagen, Stopp von staatlichen Geldern für<br />
unitarische Publikationen 29 - all dies im Zeichen der Antifa. Wieso konnten gerade<br />
Unitarier/innen <strong>zu</strong>r Zielscheibe antifaschistischer Agitation und Kundgebungen wer<strong>den</strong>?<br />
Um dies <strong>zu</strong> verstehen, muß man genauer auf die Geschichte der DUR eingehen. Denn all dies<br />
ist wahrlich ein deutsches Phänomen. Werfen wir also einen Blick auf die Entstehung der<br />
<strong>Deutschen</strong> Unitarier.<br />
Die unverfängliche Vorgeschichte ist allgemein bekannt. Schon in <strong>den</strong> Vierziger-Jahren des<br />
19.Jhdts entstand die Strömung des Deutsch-Katholizismus, die aufs engste mit der<br />
radikaldemokratischen Bewegung verbun<strong>den</strong> war und <strong>zu</strong>m Teil allmählich mit <strong>den</strong><br />
protestantischen Lichtfreun<strong>den</strong> verschmolz. 1876 kam es vorrangig in Rheinhessen <strong>zu</strong>r<br />
Gründung der Freien Protestanten. In unserem Zusammenhang brauchen wir nicht näher<br />
auf die Frühgeschichte dieser Bewegung ein<strong>zu</strong>gehen. Es genügt fest<strong>zu</strong>halten, daß Pfarrer<br />
Rudolf Walbaum(1869-1948) <strong>zu</strong>m führen<strong>den</strong> und prägen<strong>den</strong> Geist dieser Strömung wurde. Er<br />
war es auch, der die deutschen Freiprotestanten an <strong>den</strong> Unitarismus heranführte. Auf <strong>den</strong><br />
Weltkongressen des Congress of Free Christians and other Religious Liberals (heute<br />
International Association for religious Freedom IARF) von 1910 (Berlin), 1913 (Paris) und<br />
1922 (Lei<strong>den</strong>) kam Walbaum mit Unitarier/inn/en auf internationaler Ebene in Berührung und<br />
zeigte sich von deren Gedankengut angezogen. Dies führte da<strong>zu</strong>, daß die Publikation der<br />
Freiprotestanten die Bezeichnung Deutsch-unitarische Blätter im Untertitel bekam. Eine<br />
ähnliche Entwicklung nahm auch die von Clemens Taesler geführte Gruppe in Frankfurt.<br />
Beide gründeten 1927 gemeinsam <strong>den</strong> <strong>Deutschen</strong> Unitarierbund für freie religiöse Kultur, der<br />
1935 verboten wurde.<br />
29 Dadurch ist es leider bei nur einem Band der geplanten Reihe Unitarismusforschung geblieben.