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Bemerkungen zu den Deutschen Unitariern - Unitarisch ...

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einem offiziellen Organ der <strong>Deutschen</strong> Glaubensbewegung, galt deutsche Gottgläubigkeit als<br />

´Erfüllung der nationalsozialistischen Weltanschauung`. Am 28.Januar 1937 hieß es lapidar:<br />

´Das Ende der Kirchen im Reich ist nur noch eine Frage der Zeit gewor<strong>den</strong>`...So verwundert<br />

es nicht, daß in Versammlungen apodiktisch erklärt wurde: ´Die Deutsche Glaubensbewegung<br />

ist die Kampforganisation <strong>zu</strong>r Entkirchlichung Deutschlands, darum treten wir aus der Kirche<br />

aus`...Immer wieder galt der deutschgläubige Vorstoß der Ausschaltung christlicher<br />

Jugendunterweisung im Bildungssektor. Theologie sei überhaupt keine Wissenschaft, sie<br />

beschäftige sich lediglich mit jüdischem Gedankengut,, das in Deutschland radikal beseitigt<br />

wer<strong>den</strong> müsse, hieß es im ´Durchbruch`im Herbst 1936“. 30<br />

Interessant ist, daß Rudolf Walbaum an der Gründungsversammlung teilnahm, jedoch der<br />

Arbeitsgemeinschaft nicht beitrat. 31<br />

Erwähnenswert sind auch die <strong>Deutschen</strong> Christen, jener Teil der evangelischen Kirche, der<br />

sich hundertprozentig <strong>zu</strong>m NS-Regime bekannten, und in schroffem Gegensatz <strong>zu</strong>r<br />

Bekennen<strong>den</strong> Kirche Martin Niemöllers stand.<br />

Von Bedeutung für die Entstehungsgeschichte der DUR waren auch die Gottgläubigen. Da<strong>zu</strong><br />

heißt es in Wikipedia: „Für <strong>den</strong> Aufstieg auf der NS-Karriereleiter war es allerdings nützlich,<br />

keiner christlichen Religionsgemeinschaft an<strong>zu</strong>gehören. Andererseits lehnten es die Nazis ab,<br />

mit linken, gottlosen, ungläubigen Konfessionslosen auf dieselbe Stufe gestellt <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>. Es<br />

wurde daher ein eigener Begriff geschaffen: ´gottgläubig`. Diese Wortschöpfung soll sich von<br />

´Asatru`...herleiten. Asatru (=Asentreue) bezeichnet <strong>den</strong> Glauben an, die Treue <strong>zu</strong> oder das<br />

Vertrauen in die heidnischen germanischen Götter, die Asen und Wanen...<br />

`Gottgläubig` war offiziell die amtliche Religionsbezeichnung für einen konfessionslosen<br />

Nazi. Er war nicht katholisch und nicht evangelisch, er war ´gottgläubig`. Mit Erlaß vom<br />

November 1936 wurde diese Bezeichnung für die ´arteigene Frömmigkeit des deutschen<br />

Wesens` amtlich festgelegt, um <strong>zu</strong> dokumentieren, daß man mit Kirchenaustritt nicht<br />

automatisch <strong>zu</strong> einem ´Ungläubigen`, <strong>zu</strong> einem Frei<strong>den</strong>ker, <strong>zu</strong> einem Atheisten, einem<br />

Anhänger der materialistischen Weltanschauung wurde. Für echte Ungläubige (Agnostiker,<br />

Atheisten) hieß die amtliche Bezeichnung ´glaubenslos`.....<br />

30 Kurt Meier: Kreuz und Hakenkreuz. Die evangelische Kirche im Dritten Reich. München 2008. p. 90ff.<br />

31 GLAUBEN p.221

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