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Bemerkungen zu den Deutschen Unitariern - Unitarisch ...

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fest<strong>zu</strong>schreiben, <strong>zu</strong>m Beispiel in eindeutig pantheistischem Sinn, und sie empfan<strong>den</strong> ein<br />

solches Bemühen nicht als einengend, sondern als klärend“. 60<br />

„Daß es in der Situation unserer Zeit ganz entschei<strong>den</strong>d auf das Angehen gegen jede Form<br />

von Totalitarismus ankam, war vielen ´Gottgläubigen` wohl nur wenig bewußt...Man sprach<br />

damals bei uns noch nicht von jenem prinzipiellen Um<strong>den</strong>ken, das unerläßlich bleibt, wenn<br />

man von <strong>den</strong> hinter uns liegen<strong>den</strong> Kulturtraditionen her <strong>den</strong> unitarischen Ansatz wenigstens<br />

verstehen sollte“(Unterstreichung von mir, A.G.) 61<br />

Was hier so dezent mit <strong>den</strong> ´hinter uns liegen<strong>den</strong> Kulturtraditionen` gemeint ist, ist wohl das<br />

Gedankengut des Nationalsozialismus!<br />

Aber weiter mit Kahl: „Ein letzter Unterschied betraf die Einstellung <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Verbindungen<br />

weltweiter Art, die das Unitariertum von seinem Wesen her einschloß...Den ´Gottgläubigen`<br />

waren sie, wie es schien, willkommen, soweit diese Verbindungen helfen konnten, in der<br />

gegebenen Notsituation nach dem Krieg <strong>den</strong> neu entstehen<strong>den</strong> Gemein<strong>den</strong> Entfaltungsfreiheit<br />

<strong>zu</strong> schaffen; als Überzeugungsangelegenheit aufgenommen wur<strong>den</strong> sie kaum. Dafür trug<br />

diese Religiosität stark betont national-politisch völkische Züge, wie sie vorher in <strong>den</strong> nun<br />

aufgelösten Organisationen von ´Gottgläubigen` selbstverständlich gewesen waren. Vielfach<br />

bestand der Wunsch, auch die Religionsgemeinschaft als Ganzes in einem solchen Sinn <strong>zu</strong><br />

prägen“ 62<br />

Was Kahl in dezenter, verständnisvoller Wortwahl hier über die Stömung der Gottgläubigen<br />

ausgesagt hat, läßt sich wie folgt <strong>zu</strong>sammenfassen:<br />

Die Gottgläubigen sahen keine Notwendigkeit, mit totalitären Vorstellungen klar <strong>zu</strong><br />

brechen. Sie beriefen sich auf die Unitas-Vorstellung, der sie mit durchaus<br />

diktatorischen Mitteln <strong>zu</strong>m Durchbruch verhelfen wollten. Die alte unitarische Trias<br />

aus Freiheit, Verstandesgebrauch und Toleranz in der Religion erschien ihnen<br />

demgegenüber ziemlich bedeutungslos. Den internationalen Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>m Unitariertum<br />

60 STRÖMUNGEN p. 28.<br />

61 STRÖMUNGEN p.28f.<br />

62 STRÖMUNGEN p.29.

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