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Bemerkungen zu den Deutschen Unitariern - Unitarisch ...

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´Leiter des Geistigen Rates` sogar ein direkter Nachfolger Böhmes, war doch der Klütkreis<br />

durch <strong>den</strong> ´Geistigen Rat` ersetzt wor<strong>den</strong>.<br />

Böhme verließ die DUR 1954/55. Offenbar sah er woanders einen vielversprechenderen<br />

Bo<strong>den</strong> für seine rechtsextremen Bemühungen. Sein Abgang war allerdings kein totaler: er<br />

hielt auch in <strong>den</strong> 1960er-Jahren noch Vorträge und Feierstun<strong>den</strong> für die DUR, seine Schriften<br />

wur<strong>den</strong> innerhalb der DUR vertrieben bzw. als Buchprämien für erfolgreiche<br />

Abonenntenwerbung verschenkt. 64<br />

Die Entwicklung Achterbergs weist darauf hin, daß es die von Kahl angesprochenen<br />

´Freiprotestanten` tatsächlich in der DUR gab. Nicht alle waren Unitas-Arier. Eine langsame<br />

Entwicklung hin <strong>zu</strong> nicht so ausgeprägten Nachfolge-NS-Positionen setzte ein. Da<strong>zu</strong> trug<br />

gewiß die internationale Ebene entschei<strong>den</strong>d bei. !969 trat die DUR der International<br />

Association for Religious Freedom (IARF) als assoziiertes, im Jahre 1975 als Vollmitglied<br />

bei. Dies mag auf <strong>den</strong> ersten Blick befremdlich erscheinen, hatte doch schon Walbaum seit<br />

1910 dort mitgewirkt und es bereits 1948 Versuche gegeben, diese Kontakte wieder<br />

auf<strong>zu</strong>nehmen. Die offizielle Geschichtsschreibung der DUR nennt zwei Gründe für dieses<br />

jahrzehntelange Versäumnis, die uns nach dem bisherigen kein bißchen überraschen:<br />

„Einerseits gab es bei <strong>den</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Unitariern</strong> undifferernzierte antichristliche Ten<strong>den</strong>zen,<br />

die bereits <strong>zu</strong>r Trennung von <strong>den</strong> Urgemein<strong>den</strong> beigetragen hatten. Undifferenziert, da sie<br />

nicht unterschie<strong>den</strong> zwischen <strong>den</strong> Kirchen mit ihren dogmatischen Ansprüchen auf absolute<br />

Wahrheiten und <strong>den</strong> Gemeinschaften der IARF, die zwar teilweise christlich geprägt waren,<br />

aber <strong>den</strong>noch (!!!A.G.) für religiöse Freiheit, Vernunft und Toleranz eintraten.<br />

Andrerseits verführte der latente Trennungsschmerz – von <strong>den</strong> religiösen Einflüssen ihrer<br />

Jugend – die erste Generation der Kirchenfreien...all<strong>zu</strong>leicht <strong>zu</strong> Ressentiments und<br />

emotionalen antichristlichen Urteilen. Eine unbelastete vorurteilsfreie Einstellung brauchte<br />

weiteren Abstand. So kamen der damalige Präsi<strong>den</strong>t Erich Schärff und die Leiterin des<br />

Außenamtes Elke Lazarrage nach ihrer Teilnahme am 18.IARF-Kongreß 1964 in Den Haag<br />

<strong>zu</strong> der Einschät<strong>zu</strong>ng, die IARF sei <strong>zu</strong> christlich eingestellt. Eine Einschät<strong>zu</strong>ng, die später<br />

bedauert und revidiert wurde.<br />

Weiterhin gab es bei <strong>den</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>Unitariern</strong> Strömungen, die das Wort ´deutsch` im<br />

Namen der Gemeinschaft nicht nur als Kennzeichnung der Sprache, des kulturellen Einflusses<br />

64 Siehe Peter Kratz: Die Götter des New Age. Im Schnittpunkt von ´Neuem Denken`, Faschismus und<br />

Romantik.Berlin 1994 p. 323.

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