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Bemerkungen zu den Deutschen Unitariern - Unitarisch ...

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wirkliche Anerkennung erfuhren, so daß es zwischen bei<strong>den</strong> niemals wirkliche Spannungen<br />

gab. Links- und rechtsrheinische Freiprotestanten bildeten eine in sich differenzierte, doch<br />

übergreifende Gemeinschaft...“ 56 Inhaltlich meint der Kahl´sche Freiprotestantismus „die<br />

Zusammenfassung der überkommenen altunitarischen Tradition mit ihrer unter Walbaum<br />

gewachsenen besonderen Ausprägung für <strong>den</strong> deutschen Kulturraum“. 57 Letzteres meint<br />

offenbar die von Walbaum vorgenommene Anpassung an das Gedankengut der NS-Zeit.<br />

Die Strömung der Freiprotestanten ist insofern von größter Bedeutung, als ihre verbleiben<strong>den</strong><br />

Restbestände das Bindeglied sind, das die DUR mit der Tradition der Freiprotestanten von<br />

1876 verbindet und sie damit nicht als bloße völkische Neugründung erscheinen läßt.<br />

Kommen wir nun <strong>zu</strong>r entschie<strong>den</strong>en Mehrheitsströmung der DUR, die Kahl als gottgläubig<br />

bezeichnet. Kahl charakterisiert sie in Gegenüberstellung <strong>zu</strong> <strong>den</strong> Freiprotestanten, <strong>den</strong>en er<br />

sich selbst <strong>zu</strong>rechnet, mit diesen Worten: „Die Reformation in zeitgemäßer Form<br />

weiter<strong>zu</strong>führen, schien dieser Gruppe weniger wichtig als uns. Schärfer als wir suchten sie<br />

sich nach wie vor vom Christentum überhaupt ab<strong>zu</strong>setzen. Waren wir unchristlich, so neigten<br />

sie eher da<strong>zu</strong>, antichristlich und antikirchlich <strong>zu</strong> sein; verstan<strong>den</strong> wir unsere Position als eine<br />

nachchristliche, das heißt als eine, auf die die historische Entwicklung hingeführt hatte durch<br />

die christliche Phase unseres Volkes hindurch, so empfan<strong>den</strong> sie sich eher als ´heidnisch`,<br />

´christlich` war für sie vielfach <strong>zu</strong>m Reizwort, ja, gerade<strong>zu</strong> <strong>zu</strong>m Schimpf gewor<strong>den</strong>, und sie<br />

waren schnell bereit, ihn anderen als Vorwurf an<strong>zu</strong>hängen, um sie damit, wie sie meinten, <strong>zu</strong><br />

diffamieren, ohne daß man dabei <strong>den</strong> Eindruck <strong>zu</strong> gewinnen vermochte, sie hätten sich vorher<br />

um eine saubere Klärung dieses Begriffs bemüht. Die Reformation war ihnen weniger ein<br />

Ereignis<strong>zu</strong>sammenhang der deutschen Geschichte, der sie noch etwas anging, als ein solcher<br />

der Kirchengeschichte, mit der sie nichts <strong>zu</strong> tun haben wollten; daß ihre Weiterführung, wie<br />

wir sie verstan<strong>den</strong>, ja gleichfalls <strong>den</strong> Rahmen des Christlichen sprengte, waren sie wenig<br />

geneigt, <strong>zu</strong>r Kenntnis <strong>zu</strong> nehmen; daß im Begriff nachchristlich das Bild einer geschlossenen<br />

Tür enthalten war, die <strong>den</strong> christlichen Raum von uns trennt, ging ihnen kaum ein“. 58<br />

Wir können diesen Worten unschwer entnehmen, daß beide Fraktionen Gemeinsamkeiten<br />

hatten: dem Christentum gegenüber positiv eingestellt war keine von bei<strong>den</strong>. Betrachtete es<br />

56 STRÖMUNGEN p.25<br />

57 STRÖMUNGEN p.25<br />

58 STRÖMUNGEN p. 27

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