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Bemerkungen zu den Deutschen Unitariern - Unitarisch ...

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<strong>den</strong> ersten Leitsatz des unitarischen Freiprotestantismus im Jahre 1947 wie folgt: „Die<br />

Freiprotestantische Religionsgemeinschaft will <strong>den</strong> neuen Kulturmenschen, vor allem <strong>den</strong><br />

neuen deutschen Menschen bil<strong>den</strong> helfen aus <strong>den</strong> Urkräften freier Religion. Sie sucht dabei<br />

allen <strong>den</strong>jenigen Volksgenossen aufs neue Halt und Heimat <strong>zu</strong> geben, die beides verloren<br />

haben.“ 35 Die Ausrichtung auf ehemalige (?) Nazis ist offensichtlich.<br />

Und sie folgten seinem Ruf. Das Projekt, das er gestartet hatte, bewies Anziehungskraft auch<br />

nach seinem Tod. „Am 30.12.1951 schließt sich die ´Gemeinschaft der Gottgläubigen in<br />

Diethmarschen`, gegründet im Frühjahr 1951, mit rund 100 Mitgliedern <strong>den</strong> <strong>Unitariern</strong> an.<br />

Kristallisationskern dieser Gemeinschaft waren die Bücher des Dithmarschen Schriftstellers<br />

Gustav Frenssen (1863-1945), insbesondere ´Der Glaube der Nordmark`. 36<br />

Wer war nun dieser Gustav Frenssen, der die Diethmarschen Neo-Unitarier so stark<br />

beeindruckte? Gewiß ein befähigter Autor, der sogar für <strong>den</strong> Literaturnobelpreis<br />

vorgeschlagen wurde. Was wäre sonst noch über ihn <strong>zu</strong> sagen? Lassen wir wieder Wikipedia<br />

<strong>zu</strong> Wort kommen: „ ...prägte er in seinem Roman Die drei Getreuen (1898) die Parole vom<br />

Volk ohne Raum....Wie viele Dithmarscher seiner Zeit war er nationalliberal und<br />

antidemokratisch gesinnt...Frenssen strebte im Grunde ein ´starkes Deutschland mit deutlich<br />

autoritären Zügen` an und wurde <strong>zu</strong>m Feind der Weimarer Republik. Ab1923 sind in seinen<br />

Werken Anzeichen für einen verstärkten Antisemitismus fest<strong>zu</strong>stellen....Nach der<br />

Machtübernahme unterstützte er offen die NSDAP. Er unterschrieb 1933 das Gelöbnis<br />

treuester Gefolgschaft für Hitler, bejahte ab 1938 die Ausgren<strong>zu</strong>ng der Ju<strong>den</strong> und trat für die<br />

Euthanasie ein...1936 erschien sein Buch Der Glaube der Nordmark , mit dem er sich<br />

endgültig von der christlichen Religion abwandte und eine Art nordisches Neuhei<strong>den</strong>tum<br />

propagierte....1940 erschien seine Autobiographie Lebensbericht , die von<br />

Großstadtfeindlichkeit, Antiintellektualismus und Antisemitismus geprägt ist, sowie Recht<br />

oder Unrecht – mein Land!, in dem er die Verfolgung der Ju<strong>den</strong> und das Weltmachtstreben<br />

der Nationalsozialisten rechtfertigte. Sein letztes Buch Lebenskunde erschien 1942. Es<br />

beschäftigt sich u.a. mit dem Thema der ´Menschen<strong>zu</strong>cht`. In <strong>den</strong> letzten Kriegsjahren<br />

arbeitete Frenssen vorwiegend für <strong>den</strong> Rundfunk und die Reichspressestelle der NSDAP.“<br />

35 GLAUBEN p. 268<br />

36 GLAUBEN p. 231.

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