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Bemerkungen zu den Deutschen Unitariern - Unitarisch ...

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wird dabei v.a. der grundsätzliche Widerspruch zwischen dem sozinianisch-antitrinitarischen,<br />

noch ganz christlich geprägten Denken einerseits und der unitarisch-ganzheitlichen, aus dem<br />

Empfin<strong>den</strong> der europäischen Naturreligionen herausgewachsenen Weltsicht und Haltung<br />

andrerseits“. 69<br />

Nachdem Bahn noch ein bißchen die freireligiöse Bewegung als säkularisierte Variante des<br />

jüdisch-christlichen Geistes attackiert und Nietzsche als Überwinder solcher Vorstellungen<br />

preist, fährt Bahn fort: „Nicht <strong>zu</strong>letzt auf dem Bo<strong>den</strong> des nitzscheanischen Denkens<br />

entwickelten sich seitdem zahlreiche neue Ansätze auf geistigem und religiösem Gebiet, die<br />

auch <strong>zu</strong>r Bildung neuer religiöser Gemeinschaften führten. Im Mittelpunkt stan<strong>den</strong> dabei die<br />

Kritik des Christentums nicht nur unter formalen, sondern auch und gerade unter inhaltlichen<br />

und ethischen Aspekten sowie die Rückbesinnung auf das (natur-)religiöse Erbe der<br />

europäischen Völker. Mit z.T. unterschiedlichen Akzentuierungen – deutschreligiös,<br />

germanisch-religiös, artgläubig usw. – bildeten sich....Gruppen, die dieses neue Denken<br />

religiöse Praxis wer<strong>den</strong> lassen wollten. Unter Jakob Wilhelm Hauer gelang 1933/34 die<br />

Zusammenfassung eines Teils dieses Spektrums in der <strong>Deutschen</strong> Glaubensbewegung ...<br />

Nach 1945 fan<strong>den</strong> viele ehemalige Deutschgläubige <strong>den</strong> Weg <strong>zu</strong>r <strong>Deutschen</strong> Unitarier<br />

Religionsgemeinschaft. Sie verkörperten dort eine wichtige Traditionslinie, die die<br />

ganzheitlich-indoeuropäischen Wurzeln einer im Wortsinn unitarischen – und damit gerade<br />

nicht monotheistisch-antitrinitarischen – Religion betonte und über Jahrzehnte<br />

weiterentwickelte. Erst seit wenigen Jahren wird diese – letztlich authentische –<br />

Quellenströmung des deutschen Unitarismus von der Führung der Religionsgemeinschaft in<br />

Frage gestellt, der Gemeinschaft als solcher aber damit der geistige Bo<strong>den</strong> unter <strong>den</strong> Füßen<br />

hinweggezogen“. 70 (Unterstreichungen von mir, A.G.)<br />

Den Kontinuitätsbruch <strong>zu</strong>r christlichen antitrinitarischen Tradition betont auch Alarich<br />

Augustin in derselben Publikation: „Mögen die <strong>Deutschen</strong> Unitarier lediglich nominal über<br />

die Freiprotestanten aus der evangelischen Kirche hervorgegangen sein. Seit sie sich aber seit<br />

1949 von jedem christlichen Dogma und jeder kirchlichen Richtung lösten, sind sie<br />

geistesgeschichtlich der anderen Religion Europas an<strong>zu</strong>schließen....Die <strong>Deutschen</strong> Unitarier<br />

sind nicht deswegen und daher Unitarier, weil sich früher einmal Antitrinitarier Unitarier<br />

nannten...Diese Antitrinitarier waren Dualisten. Den Namen Unitarier im Sinne der Einheit<br />

69 Bausteine p.5f.<br />

70 Bausteine p.12f.

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