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Untersuchung der molekularen Küche auf ihre Alltagstauglich- keit

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<strong>Untersuchung</strong> <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> <strong>auf</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Alltagstauglich</strong><strong>keit</strong><br />

Sandra Bänziger<br />

merkt man es sehr gut und wie<strong>der</strong>um bei an<strong>der</strong>en kann man es nicht als molekulare <strong>Küche</strong><br />

identifizieren.<br />

Zum Schluss fragte ich meine Testpersonen, ob sie die chemischen Zusatzmittel herausschmecken.<br />

Bei den meisten Gerichten waren sie sich einig. 57% bis 62% <strong>der</strong> Gäste erkannten<br />

beim Holdrio, Ananas-Espuma und Kaffe-Air nicht, dass es chemische Zusatzmittel hat.<br />

Bei den an<strong>der</strong>en Gerichten, wie das Basilikum-Air, die prickelnde Trauben und das Apfel-<br />

Vanilleknister-Espuma lagen die Antworten zu je ein Drittel bei teilweise und nicht erkennbar<br />

und ein Drittel verteilt <strong>auf</strong> die an<strong>der</strong>en Antworten. Es gibt einige chemische Zusatzmittel, die<br />

stärker spürbar sind als an<strong>der</strong>e. Als ich die Tomaten-Drops, welche ich vor dem Kochkurs<br />

herstellte, ausprobierte, war <strong>der</strong> Geschmack des Alginats so intensiv, dass ich die Drops<br />

nicht essen konnte.<br />

7.4. Was halten die Testpersonen von <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong>?<br />

Die letzten drei Fragen handeln nicht mehr von den einzelnen Rezepten. Die meisten Testpersonen<br />

assen zum ersten Mal etwas aus <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> und konnten sich nicht<br />

viel unter dieser Kochart vorstellen. Da fragte ich mich, ob sie wie<strong>der</strong> einmal etwas Molekulares<br />

essen würden. 62% würden ohne Bedenken wie<strong>der</strong> etwas Molekulares essen. Es konnte<br />

sich niemand vorstellen, nie mehr etwas aus <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> zu probieren. Auch<br />

wenn nicht je<strong>der</strong> Gang den Geschmack jedes einzelnen getroffen hatte, waren sie positiv<br />

von <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> überrascht.<br />

Auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnten einmal selber molekular zu kochen, trennten<br />

sich die Antworten. Beson<strong>der</strong>s <strong>auf</strong>fällig war, dass die ältere Generation ab 60 Jahre es kaum<br />

in Erwägung ziehen könnte, <strong>auf</strong> molekularer Basis zu kochen. Nur gerade 9% <strong>der</strong> Testpersonen<br />

würden ohne zu zögern damit beginnen und den Zeit<strong>auf</strong>wand, den die molekulare<br />

<strong>Küche</strong> mit sich bringt, <strong>auf</strong> sich nehmen.<br />

Nun fragte ich meine Gäste auch noch, ob die molekulare <strong>Küche</strong> einmal zum Alltag gehören<br />

wird. Es gab eine eindeutige Antwort. 57% waren <strong>der</strong> Ansicht, dass dies nicht geschehen<br />

wird. Noch dazu kommt, dass 20% denken, dass dies eher nicht <strong>der</strong> Fall sein wird. Der grosse<br />

Zeit<strong>auf</strong>wand und die schwierige Zusatzmittelsuche erschwert es, <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong><br />

schnelle und spontane Menus zu kreieren.<br />

7.5. Reaktionen <strong>der</strong> Testpersonen <strong>auf</strong> die molekulare <strong>Küche</strong><br />

Die anfängliche Skepsis <strong>der</strong> Testpersonen gegenüber <strong>der</strong> Molekularküche wich von Gang zu<br />

Gang <strong>der</strong> Begeisterung. Dies kann man an den Kommentaren lesen, die die Gäste am Ende<br />

des Fragebogens schrieben. Am Schluss des Abends waren alle positiv überrascht. Viele<br />

<strong>der</strong> Kommentare waren ähnlich, wie zum Beispiel „Isch mega fein gsi.“ o<strong>der</strong> „interessante<br />

Geschmackskombinationen“.<br />

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