Untersuchung der molekularen Küche auf ihre Alltagstauglich- keit
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<strong>Untersuchung</strong> <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> <strong>auf</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Alltagstauglich</strong><strong>keit</strong><br />
Sandra Bänziger<br />
Die Molekularköche gingen immer weiter. Sie wollten zwei Lebensmittel miteinan<strong>der</strong> verbinden,<br />
„die sich von selbst niemals verbinden würden“ 1 , wie zum Beispiel Öl und Wasser. Diese<br />
Art nennt sich Emulgierung. Dazu benötigen sie Emulgatoren wie Lecithin o<strong>der</strong> Xanthan.<br />
Im Jahre 2003 wurde im Bremerhavener Technologie-Transfer Zentrum ein Forschungsgebiet<br />
<strong>auf</strong>gerufen, die die biotechnischen Verfahren weiterentwickeln. 2<br />
Ein neuer Erfolg in <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> ist, dass man älteren Menschen in Alters- und<br />
Pflegezentren die Nahrungsmittel in <strong>der</strong> Form zum Essen gibt, in <strong>der</strong> sie am besten essen<br />
können. Beatrice Pagnamenta kocht zum Beispiel für Menschen, welche an Parkinson leiden,<br />
die Suppe in fester Konsistenz. Diejenigen, die nicht mehr gut Schlucken können, bekommen<br />
die Nahrung in Form von Schäumen. Durch diese individuelle Anpassung an die<br />
Essensmöglich<strong>keit</strong>en jedes Patienten, bekommen diese wie<strong>der</strong> mehr Freude am Essen. Einige<br />
Patienten haben sogar an Gewicht zugelegt, da sie nun weniger Mühe haben, etwas zu<br />
essen. 3<br />
Doch was mich interessiert, jetzt wo die molekulare <strong>Küche</strong> immer mehr zu den Hobbyköchen<br />
vordringt, ist die Frage, ob die Molekularküche einmal zum Alltag gehören könnte?<br />
Um diese Frage zu beantworten möchte ich herausfinden, wie schwer o<strong>der</strong> einfach es ist, die<br />
verschiedenen Zusatzmittel zu bekommen. Benötigt man viel Zeit ein molekulares Menu zu<br />
kochen und wie schmeckt es den Menschen, die keine Ahnung von <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong><br />
haben?<br />
Ich beschloss ein Testessen zu veranstalten. Dazu werde ich 21 Verwandte und Bekannte<br />
einladen. Sie müssen zu meinem <strong>molekularen</strong> Menu einen Fragebogen ausfüllen. Aus diesen<br />
Antworten möchte ich herausfinden, ob sie sich vorstellen könnten, dass die molekulare<br />
<strong>Küche</strong> einmal zum Alltag gehört wird. Mich interessiert auch, ob sich die Antworten zwischen<br />
den Testpersonen abweichen, wenn sie sich im Alter, Geschlecht, Wohngebiet und in <strong>der</strong><br />
Ausbildung unterscheiden.<br />
Für mein Testessen versuche ich einige Rezepte nach zu kochen, um zu schauen, wie sie<br />
bei meinen Gästen ankommen. Im Voraus probiere ich verschiedene Techniken aus, wie die<br />
Herstellung von Drops mit Hilfe von einer Kaliumchlorid-Lösung, die Air-Produktion mit Lecithin<br />
und köstliche Espumas, die ich mit Druckpatronen aus den Kisag-Bläsern gewinne.<br />
1 O. V., Molekulare <strong>Küche</strong>, http://molekulare-kueche.biz/wp-content/uploads/ebook.pdf, 25.11.2010, S.<br />
9.<br />
2<br />
Vgl. o. V., Molekulare <strong>Küche</strong>, http://molekulare-kueche.biz/wp-content/uploads/ebook.pdf,<br />
25.11.2010, S. 4-9.<br />
3 Vgl. Calislar, Fahrettin, Das Frühstück kommt <strong>auf</strong>geschäumt, in: Tages-Anzeiger vom 23.11.2010, S.<br />
23.<br />
2