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Fachzeitschrift für Energetisch Chinesische Medizin - APM Radloff

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FACHARTIKEL<br />

Die Ärzte um Adams Timmis (Chest Hospital in London)<br />

untersuchten 8176 Patienten. Bei allen Probanden bestand<br />

ein Verdacht auf Angina Pectoris, ein Engegefühl in<br />

der Brust, welches ein Vorbote eines Infarktes sein kann.<br />

Bei allen Patienten nahmen die Forscher ein EKG vor.<br />

Bis zu 5 Jahre blieben die Probanden unter der Aufsicht<br />

der Forscher. Es zeigte sich, dass 47% (!) der Herzkrankheiten<br />

im EKG unauffällig waren!<br />

Die Forscher zogen daraus die Schlussfolgerung, dass<br />

ein EKG nur begrenzte Aussagekraft von das Risiko <strong>für</strong><br />

Herzkrankheiten habe. Mittels Routinefragen zum Gesundheitszustand<br />

und zur Lebensweise des Patienten<br />

könnte das Risiko ebenso gut beurteilt werden, schreiben<br />

die Forscher im Fachblatt British Medical Journal.<br />

Die Forscher fordern den Einsatz besserer Methoden,<br />

um Patienten mit Herzproblemen zu behandeln. Professor<br />

Melchior Seyfarth vom Herzzentrum in München ist<br />

von diesen Ergebnissen nicht überrascht: «Ein EKG allein<br />

kann das Herz nicht vollständig untersuchen. Zum<br />

Beispiel ein Drittel aller Infarkte wird nicht durch diese<br />

Untersuchung erkannt.» Er erklärt weiter, dass sich ein<br />

Arzt nicht nur auf das EKG verlässt, sondern auch auf<br />

Blutuntersuchungen und die Aussagen des Patienten<br />

zu möglichen Beschwerden. Zudem sei das EKG eine<br />

sanfte Untersuchungsmethode, die dem Patienten nicht<br />

schade. Und es sei <strong>für</strong> die Diagnose von Herzrhythmus-<br />

Störungen unverzichtbar.<br />

Für die Praxis heißt das, dass wir als Therapeuten, mit den<br />

entsprechenden Routinefragen vertraut sein sollten.<br />

Beispielsweise:<br />

1. Sind Sie in letzter Zeit vergesslich geworden?<br />

2. Haben Sie Atemnot beim Treppensteigen oder gar<br />

beim Gehen?<br />

3. Müssen Sie in der Nacht häufig aufstehen, um Wasser<br />

zu lassen?<br />

4. Haben Sie nach Belastung Schmerzen in der Brust,<br />

Arme oder Beine?<br />

etc.<br />

Natürlich sollte eine Blutdruckmessung und das Pulsfühlen<br />

(Rhythmusstörungen) ebenfalls durchgeführt werden,<br />

sofern Verdachtsmomente vorliegen.<br />

STUDIEN ZUM PULS<br />

Interessant sind in diesem Zusammenhang auch Studien<br />

zu verschiedenen Pulsfrequenzen. Hierbei scheint ein<br />

zu hoher Puls schlecht <strong>für</strong> das Herz zu sein. Ab einem<br />

Ruhepuls ab 77 Schlägen pro Minute ist das Infarktrisiko<br />

erhöht, sagen die Forscher der Universität Washington.<br />

130.000 Frauen untersucht:<br />

Die Forscher haben 130.000 Frauen, die die Wechseljahre<br />

überschritten hatten, über Jahre hinweg untersucht.<br />

Dabei maßen die <strong>Medizin</strong>er der Universität Washington<br />

den Ruhepuls der Teilnehmerinnen und beobachteten in<br />

den folgenden acht Jahren deren gesundheitliche Entwicklung.<br />

In diesem Zeitraum traten Herzinfarkte bei jenen<br />

Frauen häufiger auf, die eine Herzfrequenz ab 77<br />

Schlägen pro Minute hatten. Die Infarktrate war bei diesen<br />

Freuen deutlich höher als bei den Teilnehmerinnen<br />

mit einem Puls unter 63.<br />

Auch bei Männern bedeutet ein hoher Ruhepuls Gefahr.<br />

Dies erhöhte Infarktrisiko blieb auch dann bestehen, wenn<br />

die Forscher körperliche Aktivitäten, ethnische Zugehörigkeit<br />

oder Krankheiten wie Diabetes mitberücksichtigten.<br />

Für das Schlaganfall-Risiko hatte der Ruhepuls dagegen<br />

keine Aussagekraft. Frühere Studien hatten auch<br />

bei Männern auf einen Zusammenhang zwischen hohem<br />

Ruhepuls und erhöhter Infarktneigung hingewiesen.<br />

Für gesunde Erwachsene gilt ein Ruhepuls von rund 60<br />

Schlägen als normal. Trainierte Ausdauersportler haben<br />

sogar einen Puls von unter 40 Schlägen pro Minute. Das<br />

sind aber Extremwerte. Oft wird geraten, den Ruhepuls<br />

am frühen Morgen kurz vor dem Aufstehen zu messen.<br />

Den Finger einfach 30 Sekunden lang ans Handgelenk<br />

oder an die Halsschlagader halten und dann die gezählten<br />

Werte mal zwei nehmen. Das soll dann den Ruhepuls<br />

ergeben. Mittlerweile gibt es sogar Pulsmessgeräte zu<br />

kaufen.<br />

Langzeit-EKG am genauesten:<br />

Der deutsche Arzt Dr. Gerhard Hauff vom Herzzentrum<br />

Bad-Krotzingen warnt jedoch vor ständigen Selbstmessungen.<br />

«Da treibt manchmal sogar die Aufregung den<br />

Puls in die Höhe. Wer sich unsicher ist, der sollte ein<br />

Langzeit-EKG beim Arzt machen lassen», rät er.<br />

Vor allem durch starkes Rauchen steigt der Puls. Aber<br />

auch Stress, ein Infekt, eine Fehlfunktion der Schilddrüse<br />

oder eine Herzmuskelentzündung können die Ursache<br />

<strong>für</strong> einen hohen Ruhepuls sein.<br />

NEUER TEST<br />

Ganz aktuell (September 2009) gibt es nun einen neuen<br />

Test, der die Herzinfarktdiagnostik verkürzen soll. Eine<br />

Herzinfarkt-Diagnose soll künftig nur noch eine Dreiviertelstunde<br />

statt sechs Stunden dauern. Ein Forscherteam<br />

des Universitätskrankenhauses Basel hat einen neuen<br />

Bluttest entwickelt. Mit diesem kann man bestimmte Eiweißstoffe<br />

- so genannte Troponine - eher nachweisen.<br />

Ärzte erkennen so viel schneller, ob die Brustschmerzen<br />

eines Patienten wirklich ein Infarkt sind.<br />

In einer Studie wurde der neue Bluttest bereits an rund<br />

700 Menschen ausprobiert. Eine unabhängige Untersuchung<br />

der Universität Mainz hat die Ergebnisse bestätigt.<br />

Das neue Verfahren wurde auch im «New England Journal<br />

of Medicine» vorgestellt. Laut einem Sprecher des<br />

Basler Klinikums könnte es weltweiter Standard werden,<br />

weil Herzkliniken es relativ günstig anwenden könnten.<br />

An der Studie beteiligt waren unter anderem<br />

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