Fachzeitschrift für Energetisch Chinesische Medizin - APM Radloff

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SONSTIGES Leserbrief an die DZA (Deutsche Zeitschrift für Akupunktur) Im September 2008 habe ich einen Leserbrief an die größte deutsch-österreichische Zeitschrift für Akupunktur geschrieben. Auslöser war die im Moment zu beobachtende Hervorhebung der rein segmentalen Herangehensweise im Zusammenhang mit der Akupunktur. Editor der DZA (Deutsche Zeitschrift für Akupunktur / German Journal of Acupuncture and Related Techniques) DDr. Thomas Ots, hat mir freundlicherweise sofort geantwortet. Anbei die Korrespondenz mit DDr.Thomas Ots. Sehr geehrter Herr Dr. Ots, mit Interesse lese ich seit einiger Zeit die DZA. In der letzten Ausgabe interessierte mich besonders ihre Buchbesprechung „Schmerzbehandlung mit biomedizinischer Akupunktur“, sowie der Beitrag von Hr. Rüdiger. In den Beiträgen schreiben Sie, dass von den Autoren, anhand von Zitaten, die Meinung vertreten wird, dass die Meridiantheorie ihre historische Aufgabe erfüllt hätte. Selbstverständlich gibt es hierzu unterschiedliche Meinungen, das ist bekannt, ich möchte folgende Gedanken dazu anmerken. Ich arbeite seit etwa 25 Jahren mit einem rein energetischen Ansatz in der Akupunktur, indem das klassische Regelwerk (Mittag-Mitternacht, Ehemann-Ehefrau etc.) sowohl Leitbahntherapie, wie auch Organtherapie verzahnt wird. Am deutlichsten wurde diese Vorgehensweise in den letzten Jahrzehnten von Klaus Radloff (CH) unter dem Namen Akupunktur-Massage (APM) ausgearbeitet. Die Arbeitsweise erfolgt exakt nach Fülle/Leere Prinzipien, die sich an dem Regelwerk der Klassiker orientieren. So zeigt sich in der Praxis beispielsweise ein (energetisch oder vegetatives) gegensinniges Verhalten von Yin/Yang MU und Yin/Yang SHU-Punkten, was natürlich bei der Differenzierung von entzündlichen und chronischen Prozessen notwendig ist. Es sei hier noch angemerkt, dass dieser Ansatz relativ wenig Berührungspunkte mit der Syndromenlehre der TCM hat. Das Wahrnehmen longitudinaler Ausstrahlungsphänomene ist eine therapeutische Realität, die man häufig in der Praxis antrifft. Dies nun einfach zu negieren, halte ich für sehr problematisch. Wer nach energetischen Grundsätzen arbeitet, hat ebenso Erfolge, wie die, welche nach segmentalen Überlegungen vorgehen. Die energetische Herangehensweise hat für mein Dafürhalten aber zwei wesentliche Vorteile. 1. Durch das Modell der Wandlungsphasen haben wir ein Grundlagenmodell, welches uns hilft physiologische Zusammenhänge nachzuvollziehen. Hier können wir in undurchsichtigen Fällen Therapiemöglichkeiten ableiten, was uns durch eine „Dawo´s-Akupunktur“ nicht möglich ist. (Ich persönlich ziehe es vor Überlegungen anzustellen, weshalb eine Therapie wirkt oder warum nicht.) 2. Aus der Naturheilkunde und der Homöopathie sind die Begriffe „Unterdrückung“ und „Symptomverschiebung“ bekannt. Wäre es nicht möglich, dass durch eine reine Schmerz-und Symptombehandlung mit Akupunktur, wie sie im Moment propagiert wird, Erkrankungen unterdrückt werden können, welche dann in der Folge schwerere Krankheitsbilder nach sich ziehen? Werden Hauterkrankungen oder Absonderungen (Ausscheidungen aus verschiedenen Körperöffnungen) wegtherapiert, so kann dies zu folgeschweren Unterdrückungen kommen. Das Verschwinden der Symptome (Absonderungen) hat bekanntlich nicht immer etwas mit Heilung zu tun, sondern ist ein Zurückdrängen der Krankheit von der Peripherie in die Tiefe (Organe) des Körpers. Das QI hat versucht, die pathogenen Energien aus dem Körper auszuleiten, aber durch die symptomatische Therapie wurde das Ventil (Haut, Stirnhöhle, Hämorrhoiden, Ausfluss etc.) wieder geschlossen. Die pathogene Energie wird wieder in die Tiefe gedrängt, um sich dort vielleicht irgendwann als schwere Pathologie wieder zu zeigen. Die Frage wäre doch, ob es Beobachtungen gibt, die zeigen, dass es nach einer „erfolgreichen“ Schmerz- Akupunktur in einem Zeitfenster von ein paar Wochen oder Monaten, in der Folge zu schwereren Erkrankungen (Organerkrankungen, zerebrale oder kardiale Infarkte, benigne/maligne Tumorbildungen etc.) oder anderen Pathologien gekommen ist. Andererseits muss auch beobachtet werden, ob durch eine „energetische Akupunktur“ Ausscheidungsprozesse angeregt werden können. So kann eine plötzlich nach einer Akupunktur auftretenden Bronchitis natürlich auch ein Hinweis auf das positive Auslösen einer Immunreaktion sein, die unter keinen Umständen (solange vertretbar) wieder gleich mit Antibiotika unterdrückt werden sollte! Solche, von einigen Autoren gerne als Nebenwirkungen bezeichnete Reaktionen, wären somit als positiv zu werten. Die Beantwortung dieser Fragen könnte vielleicht helfen, die Wirkungen einer Therapie, die die Konstitution mit in den Behandlungsplan der Therapie einbindet, im Gegensatz zu einer Symptombehandlung langfristig zu beurteilen. Wie schon erwähnt, haben natürlich alle Methoden, die Erfolge beim Patienten erzielen können, ihre Berechtigung. Soll man aber wirklich ein funktionierendes, reproduzierbares, logisches Therapiekonzept aufgeben, nur weil es vermeidlich „alt“ ist? Ich meine nicht. Ich tendiere eher wie Herr Dr. Rüdiger zu der Auffassung, das System in seiner energetischen Wirkweise anzusehen und zu untersuchen. Die Herangehensweise, ein Punkt einer Indikation zuzuordnen und dann aber nicht, um bei der wissenschaftlichen Terminologie zu bleiben, in sympathikotone oder parasympathikotone Zustände zu unterscheiden, führt dazu, dass sich beispielsweise 34 26 27
SONSTIGES Reizzustände aufgrund fehlender Differenzierung in einer Sitzung verschlechtert werden können. Ich bin auch der Ansicht, dass dies nicht das ursprüngliche Konzept der Akupunktur war. Reinhard Bayerlein, Hp D-Frankenhardt Hier die Antwort auf meinen Brief: Sehr geehrter Herr Bayerlein, gerne nehme ich Ihr Angebot wahr, für Ihr Buch eine Rezension in der DZA zu organisieren. Darf ich Ihre Mail im Sinne eines Leserbriefes verstehen, mit dem Wunsche des Abdrucks in der DZA? Bitte geben Sie mir Bescheid. Herzlichst T. Ots DDr. Thomas Ots Editor Deutsche Zeitschrift für Akupunktur German Journal of Acupuncture and Related Techniques St. Peter Hauptstr. 31 f A-8042 Graz www.elsevier.de/dza Tel/Fax: +43/316/424823 ots@daegfa.de Abgedruckt wurde der Brief dann allerdings doch nicht und auf eine Antwort warte ich bis heute… R.Bayerlein für ECM Zusätzlicher Kurs 17.09.2010 – 19.09.2010 Methodenspezifische Fortbildung Behandlungsstrategien in der APM nach Radloff Die energetische Befunderhebung und die daraus resultierende individuelle Behandlung werden für Behandelnde oft zur grossen Herausforderung. Denn effektiv ergeben sich aus der Befunderhebung mehrere Möglichkeiten des Behandlungsvorgehens. Die Gefahr, die Strategie und damit die definierte Zielsetzung zu verlieren, besteht durch die verschiedenen Möglichkeiten beim Vorgehen in der Behandlung. Das Erlangen von Kompetenzen bei der Planung einer Behandlungsstrategie ist Thema dieser Fortbildung. Dieser Kurs wendet sich an ausgebildete APM – Therapeuten und Therapeutinnen. Inhalte Erkennen der möglichen Ursachen für Beschwerden Kennen und anwenden von verschiedenen Behandlungsstrategien Definieren der Zielsetzung der Behandlung Behandeln entsprechend der Zielsetzung Erkennen von Behandlungsfehlern aufgrund falsch gewählter Strategie Planen von längerfristigen Strategien Ziele Aufzeigen verschiedenster Behandlungsstrategien Differenzierte Wahrnehmung als Grundlage für klares, logisches Denken Genauigkeit bei der Befunderhebung und der daraus resultierenden Interpretationen Aufstellen und überprüfen von Hypothesen Konsequentes Behandlungsvorgehen und reflektieren der gewählten Strategie Praktisches Umsetzen und Üben Besprechen einzelner Fallbeispiele mit Patienten Teilnahmebedingungen Abgeschlossene Weiterbildung ‚Akupunktur Massage nach Radloff Kursleitung Peter Jeker – Institutsleiter Lehrinstitut Radloff Kosten CHF 600.00 (inklusive Mittagessen) Anmeldung und weitere Informationen Lehrinstitut Radloff – Bachstrasse 72 – CH 5034 Suhr – tel+41(0)62 825 04 55 – kurse@radloff.ch – www.radloff.ch Kursort Haus für Bildung und Begegnung Herzberg– 5025Asp bei Aarau –tel+41(0)62878 16 46 – info@herzberg.ch – www.herzberg.ch Nachweis Der Kurs gilt als Fortbildung beim VeT / EMR / ASCA – bestätigte Stunden 20 Lektionen à 60 Minuten 26 35 27
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