Fachzeitschrift für Energetisch Chinesische Medizin - APM Radloff
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FACHARTIKEL<br />
fach nur anders mit ihren Angehörigen und Ärzten: Da ein<br />
Herzinfarkt innerhalb von kurzer Zeit diagnostiziert werden<br />
muss, stellen Ärzte häufig geschlossene Fragen, auf<br />
die der Patient lediglich mit «ja» oder «nein» antworten<br />
muss. Männer beantworten diese Fragen direkt. Frauen<br />
hingegen nennen häufig zusätzliche Beschwerden – zumal<br />
sie meist schlicht nicht davon ausgehen, einen Herzinfarkt<br />
erlitten zu haben und darum versuchen andere<br />
Ursachen <strong>für</strong> ihr Leiden zu finden. Ein fataler Irrglauben,<br />
zumal die Wahrscheinlichkeit an dem Infarkt zu sterben,<br />
bei Frauen um 16 Prozent höher ist als bei Männern. Die<br />
Forscher fordern daher, Ärzte sollten ihre Patientinnen<br />
besser aufklären und sich gezielt auch nach anderen Beschwerden<br />
erkundigen, um die Diagnose zu erleichtern.<br />
Martha Mackey (Canadian Institute of Health Research,<br />
Edmunton) et al.: Canadian Cardiovascular Congress<br />
2009<br />
3. Einmal vordehnen, bitte<br />
Herzinfarktrisiko kann mit einfachem Dehnungstest vorausgesagt<br />
werden<br />
Wer mit den Händen seine Zehen erreicht, hat möglicherweise<br />
ein geringeres Risiko <strong>für</strong> einen Herzinfarkt: Die<br />
Flexibilität des Rumpfes hängt direkt mit der Dehnbarkeit<br />
der Arterien zusammen und könnte sogar als Testgröße<br />
dienen, nach der sich das Infarktrisiko berechnen lässt,<br />
haben japanische Forscher herausgefunden. Je älter<br />
Menschen sind, desto stärker wird der Zusammenhang<br />
zwischen Beweglichkeit und Arterienversteifung. Dehnungsübungen<br />
könnten sogar zur Vorbeugung betrieben<br />
werden, erklären die Forscher weiter, und empfehlen<br />
Yoga, Pilates und andere flexibilitätsfördernde Sportarten.<br />
Die Wissenschaftler untersuchten in ihrer Studie über 500<br />
Erwachsene und maßen deren Dehnbarkeit mit einem<br />
einfachen Test: Die Versuchspersonen mussten sich<br />
mit gestreckten Beinen auf den Boden setzen und mit<br />
den Händen versuchen, ihre Zehen zu erreichen. Dabei<br />
zeigte sich: Je weiter die Probanden nach vorne reichen<br />
konnten, desto dehnbarer waren auch ihre Arterien. Das<br />
überwachten die Wissenschaftler mit Blutdruckmessgeräten<br />
an Hand- und Fußgelenken der Studienteilnehmer.<br />
Sie rechneten zudem <strong>für</strong> jeden Probanden aus, wie<br />
lange der Blutfluss vom Hals zu den Füßen brauchte.<br />
Die untersuchten Personen waren zwischen 20 und 83<br />
Jahre alt. Je höher das Alter, desto wichtiger wird offenbar<br />
ein flexibler Rumpf. Während bei jüngeren Personen<br />
der Zusammenhang zwischen Arteriensteifheit<br />
und Dehnbarkeit weniger ausgeprägt war, nahm er mit<br />
dem Alter immer mehr zu. Möglicherweise lässt sich<br />
dieser Zusammenhang aber auch ausnutzen: Dehnungsübungen<br />
könnten als Gesundheitsvorsorge betrieben<br />
werden. Selbst Sportmuffel könnten so ihr<br />
Herzinfarktrisiko senken, denn eine gute körperliche<br />
Verfassung senkt das Risiko zusätzlich, der Dehneffekt<br />
wirke aber auch unabhängig davon, schreiben die<br />
Forscher. «Stretching-Übungen setzen möglicherweise<br />
körperliche Reaktionen in Gang, die die altersbedingte<br />
Arterienversteifung verlangsamen», erklärt Yamamoto.<br />
Warum genau die körperliche Flexibilität so stark mit<br />
der arteriellen zusammenhängt, konnten die Forscher<br />
noch nicht klären. Ein möglicher Grund sei, dass wenig<br />
flexible Menschen meist auch einen höheren Blutdruck<br />
hätten, was Herzinfarkte begünstige. Eine andere<br />
Möglichkeit sei die Tatsache, dass die Muskeln von<br />
beweglichen Menschen mehr Kollagen und Elastin<br />
enthalten. Beide Stoffe machen verschiedene Körpergewebe<br />
flexibler. Sie könnten also auch die Arterien<br />
vor der Versteifung bewahren, schreiben die Forscher.<br />
Kenta Yamamoto (Waseda Universität in Saitama) et<br />
al.: American Journal of Physiology (doi: 10.1152/ajpheart.00061.2009).<br />
4. Ein Virus könnte zu Bluthochdruck<br />
führen<br />
Das Cytomegalievirus ist in der Bevölkerung weitverbreitet<br />
Ein weitverbreitetes Virus könnte eine der Ursachen <strong>für</strong><br />
Bluthochdruck sein. Das sogenannte Cytomegalievirus<br />
(CMV) erhöht offenbar die Produktion von Enzymen in<br />
der Niere, die wiederum zu Bluthochdruck führen. Dies<br />
haben amerikanische Forscher um Clyde Crumpacker<br />
vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston in<br />
einer Reihe von Untersuchungen herausgefunden. Die<br />
Entdeckung könnte es in Zukunft ermöglichen, neue Behandlungsansätze<br />
gegen Bluthochdruck zu entwickeln.<br />
So seien möglicherweise auch Impfungen und antivirale<br />
Therapien zur Behandlung von Bluthochdruck denkbar.<br />
Das Cytomegalievirus gehört zur Gruppe der Herpesviren<br />
und kann zu Pfeifferschem Drüsenfieber und<br />
schweren Infektionen bei Organtransplantationen führen.<br />
60 bis 99 Prozent aller Erwachsenen tragen es in<br />
sich, die meisten haben jedoch keinerlei Symptome. Allerdings<br />
bleibt das Virus lebenslang im Körper und kann<br />
zum Ausbruch kommen, wenn das Immunsystem geschwächt<br />
ist. So haben bisherige Studien gezeigt, dass<br />
CMV auch zur Entstehung von Arteriosklerose, einer<br />
Verhärtung und Verengung von Arterien, führen kann.<br />
Clyde Crumpacker und sein Team wollten nun den Ursachen<br />
dieser Veränderung auf den Grund gehen. In einer<br />
ersten Studie untersuchten sie zwei Gruppen von<br />
Mäusen, die entweder eine normale oder eine cholesterinreiche<br />
Ernährung erhielten. Vier Wochen später<br />
wurde jeweils die Hälfte der Tiere mit dem CMV-Virus<br />
infiziert. Weitere sechs Wochen später maßen die Forscher<br />
mithilfe eines Katheders den Blutdruck der Nager.<br />
Sowohl bei normaler als auch bei cholesterinreicher<br />
Ernährung zeigten die infizierten Mäuse einen deutlich<br />
höheren Blutdruck als ihre nicht infizierten Artgenossen.<br />
Zudem waren bei 30 Prozent der infizierten<br />
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