HUMAN Ausgabe 04/2010 - gesund-in-ooe.at
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www.<strong>gesund</strong>es<strong>ooe</strong>.<strong>at</strong><br />
„Gerade Verbrennungsunfälle<br />
würden<br />
sich oft vermeiden<br />
lassen. Man darf etwa<br />
nie versuchen, mit<br />
Benz<strong>in</strong> oder ähnlichen<br />
Brandbeschleunigern,<br />
den Griller anzuzünden.<br />
Blitzschnell steht<br />
man <strong>in</strong> Flammen.“<br />
Foto: UKH<br />
Foto: UKH<br />
Das Unfallkrankenhaus <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z ist seit 1951 darauf spezialisiert, P<strong>at</strong>ienten mit lebensgefährlichen<br />
Brandverletzungen zu behandeln.<br />
Primar Univ.-Doz. Dr. Albert Kröpfl,<br />
ärztlicher Leiter, Unfallkrankenhaus L<strong>in</strong>z<br />
neuralgische Schaltzentrale während der gesamten<br />
Notfallversorgung, e<strong>in</strong>e Drehscheibe<br />
vor den Oper<strong>at</strong>ionssälen. „Hier erfolgt auch<br />
die kl<strong>in</strong>ische Beurteilung. Effi zienz der Behandlung<br />
und Schnelligkeit <strong>in</strong> der Diagnostik<br />
s<strong>in</strong>d Parameter fürs Überleben“, so Primar<br />
Kröpfl . Beruhigend zu wissen, dass 93 Prozent<br />
der P<strong>at</strong>ienten, die <strong>in</strong> lebensbedrohlichem<br />
Zustand e<strong>in</strong>geliefert werden, das UKH lebend<br />
verlassen.<br />
Kohlefaserpl<strong>at</strong>te gelagert, wo er während der<br />
gesamten Notfallversorgung bleibt“, erklärt<br />
Primar Kröpfl . „Diese Pl<strong>at</strong>te ist am Schockraum-Tisch,<br />
der zudem auch e<strong>in</strong> CT-Tisch ist,<br />
angedockt. Am Kopfende der Liege werden<br />
e<strong>in</strong> lebenserhaltendes Überwachungssystem,<br />
Be<strong>at</strong>mungsgerät und Infusionspumpen<br />
angekoppelt. Ist der P<strong>at</strong>ient kreislaufstabil,<br />
fahren wir e<strong>in</strong>e Traumaspirale. E<strong>in</strong> mobiles<br />
Computertomographie-Gerät (CT) fährt über<br />
den liegenden P<strong>at</strong>ienten und <strong>in</strong>nerhalb von<br />
zwei M<strong>in</strong>uten erhalten wir aussagekräftige Bilder<br />
über Schädel, Halswirbelsäule, Brustkorb,<br />
Bauch und Becken. Brüche von Armen und<br />
Be<strong>in</strong>en sehen wir im Röntgen. Innerhalb von<br />
30 M<strong>in</strong>uten ist das alles ausgewertet.“ Besondere<br />
Eile ist bei schweren Kopfverletzungen<br />
sowie bei akuten Blutungen im Bauch- und<br />
Lungenraum geboten, die meist durch e<strong>in</strong>en<br />
Leber- oder Milzriss hervorgerufen werden.<br />
Manchmal gibt es auch gleichzeitig mehrere<br />
lebensgefährliche Verletzungen. Dann müssen<br />
die Unfallchirurgen simultan, also gleichzeitig,<br />
operieren.<br />
Schiunfälle nehmen zu<br />
Nicht nur im Ballungsraum stehen Oberösterreichs<br />
Unfallmediz<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Spitälern rund um<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 16<br />
Österreichs Unfallchirurgie<br />
ist Weltspitze<br />
Retten ist Teamarbeit<br />
24 Stunden am Tag steht das Schockraumteam<br />
– bestehend aus Unfallchirurgen, Anästhesisten<br />
und Pfl eger/<strong>in</strong>nen, OP-Schwestern<br />
und Röntgenassistent/<strong>in</strong>nen – zur Verfügung.<br />
„Da das Umbetten für jeden polytraum<strong>at</strong>isierten,<br />
also vielfach verletzen Menschen e<strong>in</strong><br />
großes Risiko <strong>in</strong> sich birgt, wird der P<strong>at</strong>ient<br />
von der Transportliege nur e<strong>in</strong> Mal auf e<strong>in</strong>e<br />
Österreich blickt auf e<strong>in</strong>e 100-jährige Tradition<br />
der unmittelbaren system<strong>at</strong>ischen<br />
Versorgung von Verletzten zurück. Der<br />
Pionier der Unfallchirurgie war Prof. Lorenz<br />
Böhler Anfang des 20. Jahrhunderts.<br />
Österreichs Unfallchirurgen zählen zu den<br />
besten der Welt. Ihr Know-how ist an<br />
<strong>in</strong>tern<strong>at</strong>ionalen Hochschulen und Universitätskl<strong>in</strong>iken<br />
sehr gefragt. So h<strong>at</strong>te Prof.<br />
Dr. Harald Tscherne, aus Graz kommend,<br />
den ersten Lehrstuhl für Unfallchirurgie<br />
<strong>in</strong> Deutschland an der Mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Hochschule Hannover <strong>in</strong>ne. Österreich ist<br />
zudem e<strong>in</strong>es der wenigen Länder, das e<strong>in</strong>e<br />
eigene Facharztausbildung für Unfallchirurgie<br />
h<strong>at</strong>, im Gegens<strong>at</strong>z zu Deutschland:<br />
Dort ist diese Facharztausbildung mit der<br />
Orthopädie gekoppelt.<br />
W<strong>in</strong>ter <strong>2010</strong> <strong>HUMAN</strong> 15