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HUMAN Ausgabe 04/2010 - gesund-in-ooe.at

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Betroffene darauf achten, se<strong>in</strong>en Grundpegel<br />

an Stress durch e<strong>in</strong>en <strong>gesund</strong>en<br />

Lebensstil, richtige Ernährung, Bewegung<br />

und das Erlernen von Entspannungstechniken<br />

zu m<strong>in</strong>imieren. „Vielfach ist die<br />

Angst vor der angstauslösenden Situ<strong>at</strong>ion<br />

bereits wieder Grund genug, dass e<strong>in</strong>e<br />

neuerliche Panik<strong>at</strong>tacke auftritt“, weiß der<br />

Assistenzarzt. „Die Betroffenen meiden die<br />

Situ<strong>at</strong>ion und leben <strong>in</strong> dem Glauben, etwa<br />

e<strong>in</strong>e Flugangst zu haben, weil die Panik<strong>at</strong>tacke<br />

zum ersten Mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Flugzeug<br />

aufgetreten ist.“ In der Verhaltenstherapie<br />

wird versucht, sich die Paniksitu<strong>at</strong>ion zu<br />

vergegenwärtigen und e<strong>in</strong>e Exit-Str<strong>at</strong>egie<br />

zu erarbeiten. Wenn der P<strong>at</strong>ient rechtzeitig<br />

erkennt, dass se<strong>in</strong> Atem schneller wird<br />

und e<strong>in</strong>e Panik herandroht, dann kann er<br />

vielleicht noch gegensteuern.<br />

Nicht immer kann man vor Situ<strong>at</strong>ionen, die Panik auslösen, davonlaufen. E<strong>in</strong>e Verhaltenstherapie<br />

kann helfen.<br />

Hilfreiche Gedanken<br />

zur Bewältigung der Angst<br />

„Ich weiß, dass es sich bei me<strong>in</strong>em Zustand um e<strong>in</strong>e Panik<strong>at</strong>tacke<br />

handelt und dass ich körperlich <strong>gesund</strong> b<strong>in</strong>!“<br />

„Ich weiß, dass diese Panik<strong>at</strong>tacke nach wenigen M<strong>in</strong>uten wieder<br />

vorbei se<strong>in</strong> wird.“<br />

„Ich weiß, dass außer mir niemand diese Panik<strong>at</strong>tacke bemerkt.“<br />

„Ich bleibe trotz dieser Panikgefühle aufmerksam für die Realität<br />

und nehme wahr, was ich im Augenblick gerade sehe, höre, rieche,<br />

spüre und was ich außer Angst sonst noch fühlen kann.“<br />

„Ich b<strong>in</strong> zuversichtlich, dass es e<strong>in</strong>e passend Behandlung für<br />

me<strong>in</strong>e Angststörung gibt!“<br />

Quelle: Pro Mente Oberösterreich, www.pm<strong>ooe</strong>.<strong>at</strong><br />

Fehler im Angstnetzwerk<br />

„Die Ursachen für Panik<strong>at</strong>tacken s<strong>in</strong>d noch<br />

nicht restlos geklärt, bekannt ist aber, dass<br />

das Angstnetzwerk anders ausgeprägt ist,<br />

als es se<strong>in</strong> sollte. Die Neurotransmitter,<br />

das s<strong>in</strong>d Botenstoffe im Nervensystem,<br />

befi nden sich im Ungleichgewicht. Alkohol<br />

und Tranquilizer, also angstlösende Psychopharmaka,<br />

können die Panikstörung<br />

übrigens verschlechtern“, erklärt Behr. In<br />

gewisser Weise könnte bei den Ursachen<br />

auch die K<strong>in</strong>dheit e<strong>in</strong>e Rolle spielen. Wird<br />

das K<strong>in</strong>d zu überbehütet erzogen oder sehr<br />

häufi g gedemütigt, kann sich das im Unterbewusstse<strong>in</strong><br />

festsetzen. Ebenso spielen<br />

traum<strong>at</strong>isierende Erlebnisse <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dheit<br />

e<strong>in</strong>e Rolle.<br />

Ähnlichkeit mit Herz<strong>in</strong>farkt<br />

Die erste Panik<strong>at</strong>tacke tritt <strong>in</strong> der Regel<br />

zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf.<br />

Manche Menschen haben nur e<strong>in</strong>e Panik<strong>at</strong>tacke<br />

<strong>in</strong> ihrem Leben, andere werden je<br />

nach ihrem Stresslevel und der Behandlung<br />

ihrer Erkrankung öfter davon heimgesucht.<br />

Für Außenstehende stellt sich e<strong>in</strong>e Panik<strong>at</strong>tacke<br />

wie e<strong>in</strong> Herz<strong>in</strong>farkt dar, daher ist sie<br />

auch ke<strong>in</strong> Tabuthema. E<strong>in</strong>e Panik<strong>at</strong>tacke<br />

h<strong>at</strong> nichts mit e<strong>in</strong>er Massenpanik zu tun,<br />

da sie im Normalfall <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er entspannten<br />

Situ<strong>at</strong>ion auftritt.<br />

Mag. Michaela Ecklbauer<br />

24 <strong>HUMAN</strong> W<strong>in</strong>ter <strong>2010</strong>

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