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Leitfaden für die Innenraumhygiene in Schulgebäuden, Ausgabe 2008

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Die Aufbereitung des Badebeckenwassers ist e<strong>in</strong> technisch komplexer Vorgang,<br />

der von den entsprechenden Betreibern e<strong>in</strong>en hohen Kenntnisstand <strong>in</strong> der<br />

Bädertechnik voraussetzt. Dies ist bei den von Schulen betriebenen Lehrschwimmbecken<br />

oft nur schwerlich zu realisieren, da sie über ke<strong>in</strong>e speziellen Fachkräfte<br />

verfügen. Der technische Betrieb <strong>die</strong>ser Bäder wird von den Hausmeistern der<br />

Schule oder Angestellten der Geme<strong>in</strong>den übernommen, <strong>die</strong> im Umgang mit der<br />

Wartung und Badtechnik unbed<strong>in</strong>gt erfahren se<strong>in</strong> sollten.<br />

Das Herzstück der Badewasseraufbereitung ist <strong>die</strong> Flockung, <strong>die</strong> Filtration<br />

und <strong>die</strong> Chlorung des Wassers (DIN 19643). Zum Teil ist der Flockung noch<br />

e<strong>in</strong>e Adsorption an Aktivkohle oder e<strong>in</strong>e Ozonung voran- bzw. nachgeschaltet.<br />

Erfahrungen zeigen, dass gerade <strong>die</strong> Durchführung der Flockung und<br />

der Filtration unsachgemäß erfolgen und <strong>die</strong> Forderungen der DIN 19643<br />

nicht e<strong>in</strong>gehalten werden. Dies gilt auch <strong>in</strong> ganz besonderem Maße <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

regelmäßig erforderliche Filterspülung.<br />

Bei unsachgemäßer Badewasseraufbereitung kann es zu e<strong>in</strong>er Belastung<br />

des Badewassers mit Pseudomonas aerug<strong>in</strong>osa (<strong>in</strong>sbesondere nach Filterverkeimung)<br />

und mit Legionellen kommen. E<strong>in</strong> höheres Infektionsrisiko<br />

besteht <strong>in</strong>sbesondere bei e<strong>in</strong>er Belastung der Duschanlagen mit Legionellen<br />

aufgrund niedrig temperierter Warmwassersysteme. Die Schulen, <strong>die</strong> e<strong>in</strong><br />

Lehrschwimmbecken betreiben, sollen <strong>die</strong> Wartung und Re<strong>in</strong>igung der<br />

Becken <strong>in</strong> den Gesamt-Hygieneplan aufnehmen. Unter Beachtung der DIN<br />

19643 sollten im Hygieneplan <strong>die</strong> konkreten, im Bad durchzuführenden<br />

Maßnahmen bezüglich der Badewasseraufbereitung, der Duschwasseranlage<br />

sowie der Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmaßnahmen festgelegt werden.<br />

Es ist sicherzustellen, dass das mit der Bädertechnik befasste Personal<br />

regelmäßig im Bereich der Bädertechnik aus- und fortgebildet wird. Hierbei<br />

s<strong>in</strong>d auch <strong>die</strong> Empfehlungen des UBA/der Badewasserkommission (siehe<br />

Bundesgesundheitsbl-Gesundheitsforsch-Gesundheitsschutz 9, 2006) und<br />

weitere Hygieneempfehlungen (z. B. Bäderhygienepläne) zu berücksichtigen.<br />

In e<strong>in</strong>er weiteren Empfehlung der Badewasserkommission (Bundesgesundheitsbl<br />

1997) werden spezielle H<strong>in</strong>weise zur Vorbeugung gegen Erkrankungen<br />

durch Warzen nach Aufenthalt im Bäderbereich gegeben. Erkrankungen<br />

durch Warzen werden durch Viren verursacht. Dabei gibt es unterschiedliche<br />

Arten von Warzen, <strong>die</strong> bevorzugt an Streckseiten der Hände, F<strong>in</strong>ger, Handtellern<br />

und Fußsohlen (Dornwarzen, Stechwarzen) vorkommen können. So<br />

genannte Dellwarzen s<strong>in</strong>d stecknadelkopf – bis erbsengroße Knötchen, mit<br />

glatter oft glänzender Oberfläche <strong>die</strong> bisweilen <strong>in</strong> der Mitte e<strong>in</strong>er Vertiefung<br />

(Delle) aufweisen. Sie können überall am Körper vorkommen. Dellwarzen<br />

werden durch direkten Mensch- zu Mensch-Kontakt (beim Spielen, Sport usw.),<br />

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