Leitfaden für die Innenraumhygiene in Schulgebäuden, Ausgabe 2008
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Ketone:<br />
Ester:<br />
Im Lauf der Trocknung, der Vernetzung, aber auch des oxidativen Abbaus<br />
der ölhaltigen B<strong>in</strong>demittel werden <strong>die</strong> Aldehyde abgespalten und freigesetzt.<br />
Da L<strong>in</strong>oleum ebenfalls ölhaltige B<strong>in</strong>demittel aufweist, können aus<br />
schlecht gepflegten L<strong>in</strong>oleumböden (vgl. Abschnitt A-2) Aldehyde an <strong>die</strong><br />
Umgebungsluft abgegeben werden. Benzaldehyd f<strong>in</strong>det sich als Duftstoff<br />
(bittermandelartig) <strong>in</strong> parfümierten Artikeln.<br />
Furfural ist e<strong>in</strong> Aldehyd mit r<strong>in</strong>gförmigem (cyclischem) Molekülaufbau, der<br />
bei Verwendung von Presskorkprodukten (z. B. als Fußbodenplatten) <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Raumluft gelangen kann. Zu den ungesättigten Aldehyden zählt Propenal<br />
( Acrole<strong>in</strong>) mit e<strong>in</strong>em besonders stechenden Geruch. Die Verb<strong>in</strong>dung tritt<br />
unter anderem bei der thermischen Zersetzung von Fetten auf (Küchendunst).<br />
Butanon (Methylethylketon – MEK) und Hexanon (Methylisobutylketon –<br />
MIBK) s<strong>in</strong>d vielfältig e<strong>in</strong>gesetzte Lösemittel, z. B. <strong>in</strong> Allesklebern, und können<br />
beim Aushärten der Kleber <strong>in</strong> <strong>die</strong> Innenraumluft gelangen. Cyclohexanon<br />
und Acetophenon werden vere<strong>in</strong>zelt aus Oberflächenbeschichtungen <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Raumluft abgegeben.<br />
Ester s<strong>in</strong>d häufig e<strong>in</strong>gesetzte Lösemittel: Ethylacetat, Butyl- und Isobutylacetat<br />
können <strong>in</strong>sbesondere nach Umbau- und Renovierungsarbeiten <strong>in</strong> der<br />
Innenraumluft auftreten. Texanol wird als Additiv <strong>für</strong> Lacke, Parkettversiegelungen<br />
und Dispersionsfarben (Latexfarben) und T<strong>in</strong>tenstrahldruckerfarben<br />
verwendet, um <strong>die</strong> Filmbildung zu verbessern. In zunehmendem Maße<br />
kommen Gemische von Estern und Alkoholen auf den Markt. Farben auf<br />
Wasserbasis können solche Gemische enthalten und <strong>die</strong> entsprechenden<br />
Verb<strong>in</strong>dungen an <strong>die</strong> Innenraumluft abgeben. Als Ersatzstoff <strong>für</strong> Weichmacher<br />
(vgl. Abschnitt B-4) wird heute der Ester TXIB (Texanolisobutyrat)<br />
e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Halogenierte organische Verb<strong>in</strong>dungen:<br />
Für praktisch alle halogenierten organischen Verb<strong>in</strong>dungen konnten <strong>in</strong> den<br />
letzten zehn Jahren rückläufige Innenraumluftkonzentrationen festgestellt<br />
werden. Halogenierte organische Verb<strong>in</strong>dungen wie 1.1.1-Trichlorethan<br />
fanden sich früher z. B. <strong>in</strong> „Tipp-Ex“-Fluids (E<strong>in</strong>satz seit 1991 verboten). Weitere<br />
Stoffe und E<strong>in</strong>satzgebiete s<strong>in</strong>d p-Dichlorbenzol aus Toilettenste<strong>in</strong>en und<br />
Mottenschutzmitteln und geruchlich auffällige Mono- bis Trichlornaphthal<strong>in</strong>e<br />
aus mit Fungiziden behandeltem Holzwerkstoffen sowie Chloranisole als<br />
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