12.11.2013 Aufrufe

Leitfaden für die Innenraumhygiene in Schulgebäuden, Ausgabe 2008

Leitfaden für die Innenraumhygiene in Schulgebäuden, Ausgabe 2008

Leitfaden für die Innenraumhygiene in Schulgebäuden, Ausgabe 2008

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Grundsätzlich soll das Ziel von PCB-Sanierungen se<strong>in</strong>, <strong>die</strong> Primärquellen<br />

zu entfernen und <strong>die</strong> Sekundärquellen so weit es geht zu m<strong>in</strong>imieren. Bei<br />

Sanierungen ist stets <strong>die</strong> Richtl<strong>in</strong>ie der ARGEBAU <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bewertung und<br />

Sanierung PCB-belasteter Baustoffe und Bauteile <strong>in</strong> Gebäuden <strong>in</strong> der <strong>für</strong> das<br />

jeweilige Bundesland gültigen Fassung zu beachten (vgl. Teil E).<br />

Pentachlorphenol:<br />

Holz und Holzverkleidungen <strong>in</strong> Innenräumen wurden bis <strong>in</strong> <strong>die</strong> 1970er-<br />

Jahre h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> oft mit Holzschutzmitteln behandelt, <strong>die</strong> Pentachlorphenol<br />

(PCP) und als Verunre<strong>in</strong>igung polychlorierte Dibenzodiox<strong>in</strong>e und Dibenzofurane<br />

enthielten. Wegen ihrer langen Halbwertszeit im behandelten Holz<br />

s<strong>in</strong>d PCP, Diox<strong>in</strong>e und Furane auch heute noch <strong>in</strong> solchen Innenräumen<br />

nachweisbar, obwohl <strong>die</strong> Verwendung von PCP seit 1989 <strong>in</strong> Deutschland<br />

verboten ist. Das vom Holz freigesetzte PCP lagert sich teilweise an den<br />

im Raum bef<strong>in</strong>dlichen Staub und an Möbel, Gard<strong>in</strong>en oder Teppichen an.<br />

E<strong>in</strong>e Anwendung von PCP ist grundsätzlich anzunehmen, wenn Werte über<br />

0,1 μg/m 3 Raumluft, mehr als 5 μg PCP/g im abgelagerten Staub (Altstaub)<br />

und mehr als 1 μg/g im „Frischstaub“ (Staub, der sich nicht länger als 1<br />

Woche vor der Probenahme abgesetzt hat) nachgewiesen werden.<br />

Liegt <strong>die</strong> im Jahresmittel zu erwartende Raumluftkonzentration über<br />

1 μg/m 3 , ist e<strong>in</strong>e Sanierung erforderlich. Nach e<strong>in</strong>er Sanierung sollten langfristig<br />

Raumluftwerte unter 0,1 μg PCP/m 3 Luft angestrebt werden. Vorgaben<br />

zur Ermittlung e<strong>in</strong>er Sanierungsnotwendigkeit <strong>in</strong> PCP-belasteten Räumen<br />

sowie Vorschläge zur geeigneten Sanierung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Richtl<strong>in</strong>ie der<br />

ARGEBAU zur Bewertung und Sanierung Pentachlorphenol (PCP)-belasteter<br />

Baustoffe und Bauteile <strong>in</strong> Gebäuden ( PCP-Richtl<strong>in</strong>ie) festgelegt (s. Teil E).<br />

Soweit <strong>für</strong> Holz überhaupt e<strong>in</strong>e chemische Behandlung gegen Insekten<br />

notwendig war, <strong>die</strong>nte zunächst Dichlofluanid als Ersatzstoff <strong>für</strong> PCP, später<br />

kamen auch Tebuconazol, Propiconazol sowie weitere Wirkstoffe h<strong>in</strong>zu.<br />

Dürfen chemische Holzschutzmittel heute noch e<strong>in</strong>gesetzt werden?<br />

E<strong>in</strong>e Anwendung chemischer Holzschutzmittel mit bioziden Wirkstoffen ist <strong>in</strong> Innenräumen<br />

nicht notwendig. Bei e<strong>in</strong>em Schädl<strong>in</strong>gsbefall können gegebenenfalls<br />

alternative Behandlungsverfahren der Hölzer (z. B. thermische Konditionierung)<br />

zum E<strong>in</strong>satz kommen.<br />

In sichtbaren und dem Raum zugänglichen Baukonstruktionsteilen sowie<br />

<strong>in</strong> Ausstattungsmaterialien sollen chemische Holzschutzmittel nicht e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden.<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!