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Leitfaden für die Innenraumhygiene in Schulgebäuden, Ausgabe 2008

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Fasern mit e<strong>in</strong>em KI > 40 gelten nach heutigem Kenntnisstand als frei von<br />

Krebsverdacht, da ihre Biobeständigkeit nur noch ca. 30–40 Tage beträgt.<br />

Nach der Chemikalienverbotsverordnung kann <strong>die</strong> Biolöslichkeit alternativ<br />

auch durch dar<strong>in</strong> festgelegte weitere Methoden nachgewiesen und <strong>die</strong> so<br />

geprüften Produkte vom Krebsverdacht frei gesprochen werden.<br />

Das „KI-Kriterium“ wird als Nachweis der Biolöslichkeit daher heute nur<br />

selten verwendet<br />

Etwa seit Ende der 1990er-Jahre s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Deutschland nur entsprechend<br />

geprüfte biolösliche KMF-Dämmstoffe im Handel. Von <strong>die</strong>sen Materialien<br />

geht ke<strong>in</strong> Gesundheitsrisiko aus. Bei früher e<strong>in</strong>gebauten KMF-Produkten<br />

(bis ca. 1998) sollen notwendige Sanierungsmaßnahmen, bei denen Fasern<br />

frei gesetzt werden können, mit Bedacht und nur bei guter Lüftung während<br />

der Arbeiten vorgenommen werden. Die TRGS 521 beschreibt <strong>die</strong><br />

Schutzmaßnahmen, <strong>die</strong> bei Abbruch, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten<br />

mit alter M<strong>in</strong>eralwolle ergriffen werden müssen.<br />

KMF s<strong>in</strong>d also weitaus ungefährlicher als Asbestfasern e<strong>in</strong>zustufen. Bisher<br />

gibt es ke<strong>in</strong>e Stu<strong>die</strong>, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>en klaren Zusammenhang zwischen Krebs beim<br />

Menschen und e<strong>in</strong>er Belastung mit KMF belegt. Folgende Gründe dürften<br />

da<strong>für</strong> maßgebend se<strong>in</strong>:<br />

<br />

<br />

<br />

M<strong>in</strong>eralwolle-Dämmstoffe entwickeln weniger Faserstaub als vergleichbare<br />

Asbestmaterialien. Dies zeigt sich sowohl am Arbeitsplatz als auch<br />

bei Untersuchungen im Innenraum. E<strong>in</strong> faserbed<strong>in</strong>gtes Krebsrisiko konnte<br />

<strong>in</strong> der M<strong>in</strong>eralwolle-Dämmstoff<strong>in</strong>dustrie nicht nachgewiesen werden,<br />

während es <strong>in</strong> der ehemaligen Asbest<strong>in</strong>dustrie als nachgewiesen gilt.<br />

Die bei Asbest beobachtete Längsspaltung der Fasern, <strong>die</strong> ihre Gefährlichkeit<br />

erhöht, ist bei künstlichen M<strong>in</strong>eralfasern nicht zu be<strong>für</strong>chten.<br />

Die so genannte Biobeständigkeit (d. h. <strong>die</strong> Zeit, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e Faser im Körper<br />

bis zur ihrer Auflösung braucht) wurde bei KMF <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

durch geeignete Materialzusammensetzung immer weiter verkürzt.<br />

KMF können e<strong>in</strong>e Reizwirkung ausüben. So können aus Schallschutzdeckenkonstruktionen<br />

freigesetzte KMF zu Irritationen der Augen und der oberen<br />

Atemwege bei Personen führen, <strong>die</strong> sich längere Zeit <strong>in</strong> dem belasteten Raum<br />

aufhalten. Bei Schallschutzkonstruktionen lässt sich <strong>die</strong>s durch Anbr<strong>in</strong>gen<br />

e<strong>in</strong>es Rieselschutzes weitgehend vermeiden.<br />

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