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Laut aktueller Studie ist die Ertragslage in der Branche<br />
zwar unverändert gut. Anwälte gehören zu <strong>den</strong> Besserverdienen<strong>den</strong>.<br />
Die bange Frage lautet jedoch: Wie<br />
lange noch?<br />
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) titelte gar in einem<br />
Beitrag: „Vielen Kanzleien droht das Ende“. Die FAZ-Redakteure<br />
schließen aus der Studie: Kanzleien geht es zurzeit zwar<br />
noch richtig gut, viele aber haben keine Strategien, wie sie ihre<br />
hochqualifizierten Dienstleistungen in Zukunft erfolgreich<br />
vermarkten können.<br />
Nun mag mancher Zeitgenosse sagen: „Die Sorgen der<br />
Anwälte, die möchte ich haben.“ Und vielleicht liegt das<br />
geringe öffentliche Interesse am Thema auch am, sagen<br />
wir 'mal, etwas sperrigen Titel der Studie, <strong>den</strong> die Prognos<br />
AG <strong>für</strong> <strong>den</strong> DAV erstellt hat: „Der Rechtsdienstleistungsmarkt<br />
2030“. Das klingt staubtrocken. Dabei sind<br />
Bestandsaufnahme und Analyse überaus informativ und<br />
die Empfehlungen präzise.<br />
BEISPIEL WETTBEWERB<br />
Die Zeiten, in <strong>den</strong>en sich Anwälte untereinander keine Konkurrenz<br />
machten, sind Vergangenheit. Denn rund 54.000<br />
Kanzleien gibt es heute in Deutschland, Ten<strong>den</strong>z steigend.<br />
Ein Ende ist nicht absehbar. Im Gegenteil: 2011 gab es bei<br />
<strong>den</strong> Rechtswissenschaften mit über 99.000 Studieren<strong>den</strong> so<br />
viel Nachwuchs wie seit zehn Jahren nicht mehr – junge<br />
Leute, die in <strong>den</strong> Markt drängen.<br />
Und: In diesem Rechtsdienstleistungsmarkt haben es die<br />
Anwältinnen und Anwälte nicht nur mit ihresgleichen zu<br />
tun. So können zum Beispiel Autohändler, Werkstattbetreiber<br />
und Sachverständige immer dann mitre<strong>den</strong>, solange<br />
der Sachverhalt nicht vor Gericht landet. So beschreibt es<br />
je<strong>den</strong>falls die Studie. Zusätzlich gibt es noch das Internet<br />
mit seinen zahllosen Rechtsforen in höchst unterschiedlicher<br />
und teilweise fragwürdiger Qualität.<br />
Foto: © olly - Fotolia.com<br />
Akteure auf dem Markt der Rechtsdienstleistungen sind<br />
also reichlich vorhan<strong>den</strong>, aber gibt es <strong>für</strong> das große Angebot<br />
auch ausreichend Klienten? Eine Kernthese des demografischen<br />
Wandels lautet: Wir wer<strong>den</strong> immer bunter, älter<br />
und weniger. Nun kann jeder Anbieter am Markt damit<br />
umgehen, dass die Kundschaft bunter und älter wird.<br />
»<br />
causa 1.2013<br />
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